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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Schritt. »Denkt mit eurem Kopf und kämpft mit eurem Herzen, dann wird euch nichts geschehen.«
    Â»Verzeihung, Major, Sir?«, fragte der Soldat mit der Brille. Er war blass, dürr und verängstigt, also nicht gerade die Crème de la Crème des Imperiums. »Was ist mit … der dritten Stelle?«
    Konowa sah die Soldaten an und lächelte. »Suchen Sie sich eine willige Lady. Sie wird es Ihnen zeigen«, antwortete er unter dröhnendem Gelächter. Er wandte sich an Lorian. »Regimentssergeant, wir rücken in einer Stunde ab. Ich erwarte alle bis auf den letzten Mann, Elf und Zwerg in voller Uniform zu sehen. Es gibt keine Ausnahmen.«

    Â»Jawohl, Sir!«, antwortete Lorian und grüßte Konowa, bevor er sich wieder zu den Soldaten umdrehte. »Sie haben den Major gehört. Legen Sie Ihre alte Ausrüstung hier auf einen Haufen, und zwar sofort! Sie da, Brillenschlange, wissen Sie, wie man dieses Ding trägt? Oder kann mir jemand anders sagen, wie man das hier anlegt?«
    Konowa ging weg und überließ es Lorian, daraus schlau zu werden. Er ging hinter einigen Zelten vorbei, die am Rand eines Feldes mit hohem rasiermesserscharfem Jimik standen. Hätte auch nur der leiseste Windhauch geweht, hätte er es nicht gewagt, auch nur in die Nähe des Schwertgrases zu kommen. Jeder der Halme war fast einen Meter zwanzig hoch und so scharf wie eine geschmiedete Waffe. Er hatte einmal gesehen, wie ein in Panik geratener Ochse direkt in ein Jimikfeld gestürmt war. Das arme Tier war in nicht einmal zwei Minuten verblutet. Dafür hatten wenigstens die Männer an dem Abend gut gegessen.
    Während Konowa weiterging, wurde ihm seine Lage deutlich bewusst. Die Schattenherrscherin suchte nach ihm. Er hatte immer geglaubt, dass mehr als nur ein bisschen Wahrheit in den Legenden steckte, aber bis zum Auftauchen der Rakkes war es leicht gewesen, den Gedanken zu ignorieren. Weniger leicht jedoch fiel es ihm, sich über die Frage hinwegzusetzen, aus welchem Grunde sie ein Interesse an ihm hatte, und warum so viele Hynta mit schwarzen Ohrenspitzen geboren wurden. Er versuchte sich an die Momente in seinem Leben zu erinnern, in denen er sich verlockt fühlte, etwas Böses zu tun. Auch wenn viel Blut an seinen Händen klebte, konnte er nicht behaupten, dass jemals etwas mit finsteren Absichten zu ihm gesprochen hätte, und ganz gewiss nicht sie.
    Er ging weiter und versuchte, daraus schlau zu werden.
Plötzlich registrierte er noch etwas anderes. Konowa ging langsamer und versuchte zu verstehen, was er fühlte. Seine Nackenhaare sträubten sich, und seine Haut war wieder kalt geworden. Er hob die Hand und tastete nach dem Beutel unter seiner Jacke. Das Gefühl wurde stärker. Konowa blieb stehen, schloss die Augen und tastete mit seinen Sinnen um sich. Er registrierte das übliche Chaos von Gerüchen, Geräuschen, Stimmen und Empfindungen, die sich zu einem Mahlstrom vereinigten. Diesmal jedoch gab er nicht auf, sondern versuchte es weiter. Die Kakofonie des Lebens war zwar noch da, aber jetzt konnte er einen Pfad hindurch wahrnehmen, als würde eine Macht den Nebel vor ihm teilen. Alles färbte sich rot, als er in einer Aufwallung von Gefühlen sah – oder vielmehr fühlte –, wie sich ihm jemand näherte. Er öffnete die Augen. Zum ersten Mal seit Langem war er nicht überrascht, jemanden zu sehen, der ihn umbringen wollte.
    Â»Es ist schon lange her, Ruij-ki«, zischte eine Stimme, die Konowa in die Nacht zurückkatapultierte, in der er den Vizekönig getötet hatte.
    Korporal Kritton stand vor ihm. Es war tatsächlich lange her, seit Konowa das letzte Mal sein Gesicht gesehen hatte, aber diese verzerrte Maske der Wut, die ihm jetzt entgegenstarrte, war unverkennbar. Die Miene des Korporals war die gleiche wie in Luuguth Jor, als er gedroht hatte, Konowa zu töten, falls er den Vizekönig angreifen würde. Kritton hatte im Unterschied zu Konowa die Konsequenzen begriffen, aber dennoch war es richtig gewesen, den Vizekönig zu töten.
    Â»Sie nennen mich Anführer in unserer Muttersprache, aber trotzdem höre ich keinen Respekt in Ihren Worten«, sagte Konowa und blickte weg in der Hoffnung, das Unausweichliche vermeiden zu können. Doch Kritton umklammerte seine Muskete so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten,
was Konowa nur wenig Hoffnung ließ. Der Elf war zwischen den

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