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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Kleider, ich meine Caernas getragen, als Sie noch das Kommando hatten, Sir.«
    Konowa wartete einen Moment, bevor er antwortete. Die Soldaten verstummten, als sie merkten, dass sie die Grenze seiner Nachsicht erreicht hatten. »Eines möchte ich vollkommen klarstellen«, sagte Konowa, der mit seinem Blick sämtliche Aufsässigkeit niederkämpfte. »Der Oberst dieses Regiments, der kommandierende Adlige ist Seine Hoheit, der Prinz. Es liegt vollkommen in seiner Macht, das Regiment so zu kleiden, wie er es für gut befindet, und genau das hat er getan. Er hat entschieden, dass die Stählernen Elfen mit ihrer Wiederbelebung auch eine neue Tradition begründen, und zwar um eine glorreiche Zukunft zu sichern.« Er hoffte, dass sein Sarkasmus nicht zu offensichtlich war. Die Männer mussten ihren Anführern vertrauen, sonst war das Regiment zum Untergang verurteilt. »Einige dieser Traditionen werden zweifellos zunächst ein wenig merkwürdig erscheinen, aber Sie werden sich daran gewöhnen … Und Sie werden vor allem Befehlen gehorchen!«
    Â»Werden der Prinz und der Major sie denn auch tragen?«, wollte Yimt wissen. Das Schweigen, mit dem die Männer auf Konowas Antwort warteten, war beinahe fühlbar.
    Â»Der Prinz hat auch entschieden, dass alle Offiziere beritten sind. Aus diesem Grund werden wir Strumpfhosen tragen, eine Art Hosenversion der Caerna.« Immerhin lösten seine Worte keine offene Revolte aus.

    Soldat Arkhorn kratzte sich am Bart. »Auf Pferden? Und wenn wir eine Schlachtreihe bilden und in den Kampf ziehen? Dann steigen Sie doch sicher ab? Auf einem Gaul sind Sie ebenso leicht auszumachen wie Drachen in einem Taubenschlag.«
    Lorian schnaubte verächtlich. »Ich habe genug Kavallerieangriffe geritten, ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen.«
    Â»Das mag schon sein, Sir«, erwiderte der Zwerg. »Aber ich wette, dass Sie dabei ein wenig schneller vorangekommen sind als eine Schlachtreihe der Infanterie. Der Major wird uns weit überragen und dabei nur im Schneckentempo vorankommen. Er wird das Feuer der Mistkerle von der feindlichen Linie anziehen wie Blut die Fliegen.«
    Konowa hätte auf diese spezielle Analogie gerne verzichtet, vor allem, weil der Zwerg recht hatte. Wer bei einem Angriff eines Infanterieregiments auf einem Pferd saß, konnte sich genauso gut eine Zielscheibe aufmalen. Vielleicht versuchte der Prinz ja, seiner geliebten Mutter zu Hause etwas zu beweisen.
    Â»Kümmert ihr euch um die Kameraden zu eurer Rechten und Linken, die Offiziere passen schon auf sich selbst auf«, antwortete Konowa mit weit mehr Zuversicht, als er verspürte. Im Gegenteil, je mehr er über all das nachdachte, desto weniger sicher fühlte er sich. Sie würden in weniger als einer Stunde abrücken und waren erbärmlich schlecht darauf vorbereitet. Sie hatten kaum genug »Freiwillige«, um drei Kompanien von je neunzig Mann zu bilden, nicht gerechnet den Regimentsstab und eine Handvoll Handwerker. Sie hatten keinen Regimentsarzt dabei, dafür aber einen vollkommen unerfahrenen Oberst. Und schlimmer noch, sie hatten keinen Magus in ihrem Regiment. Konowa hatte gedacht, sein Vater würde sie begleiten, aber Jurwan hatte ihm gesagt, dass er sich
um andere Dinge kümmern müsse. Was konnte denn wichtiger sein als dies hier? Auf jeden Fall bedeutete es, dass dieses Regiment aus dreihundertdreizehn Seelen bestand, weniger als die Hälfte der Zahl, die das erste Bataillon eines Regiments ausmachen sollte. Der Lederbeutel, den sein Vater ihm gegeben hatte, fühlte sich jetzt so leicht und substanzlos an wie ihre Hoffnung zu überleben.
    Â»Also haben Sie noch ein paar Tricks im Ärmel, Major?«, erkundigte sich Yimt. Die anderen Soldaten entspannten sich sichtlich, als sie seine Frage hörten. Sie wollten nur zu gerne glauben, dass die Stählernen Elfen mystische Kräfte hätten. Sie ignorierten einfach die Tatsache, dass das Regiment damals vollkommen formlos aufgelöst und ins Exil geschickt wurde, ohne dass auch nur ein Wölkchen magischen Rauchs aufgestiegen wäre, es sei denn, es wäre Magie, wenn man spurlos verschwand.
    Konowa reagierte einen Moment unwillig, und seine Hand zuckte unwillkürlich zu dem Beutel, bevor er sich zusammenriss. »Hier, hier und hier«, erwiderte er, nachdem er seine Fassung wiedergewonnen hatte. Er deutete auf seinen Kopf, sein Herz und seinen

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