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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Treppe hinunterging, hörte sie, wie Tamani sich mit ihrem Vater unterhielt. Bei dieser Begegnung hatte sie ein seltsames Gefühl, sie spürte sogar einen Stich von Eifersucht. Tamani war jetzt zwei Jahre lang ihr Geheimnis gewesen – ihr besonderer Freund, den sie bis auf einige Begegnungen mit David mit niemandem
hatte teilen müssen. Manchmal wünschte sie, sie könnte die Zeit zurückdrehen und alles wäre wie vorher, als er noch dunkelgrüne Augen und längere Haare gehabt hatte und weder Jeans noch Schuhe trug. Als er noch einzig und allein ihr gehörte.
    So hätte sie es beinahe nicht gemerkt, dass die beiden aufhörten sich zu unterhalten und sie sprachlos anstarrten. »Hey«, sagte sie und winkte ihnen kraftlos zu.
    »Hey ist das richtige Wort!«, rief ihr Vater aufgeregt. »Wie hübsch du bist! Ich wusste gar nicht, dass du blühst.«
    Laurel zuckte die Achseln. »Halb so wild«, sagte sie gespielt locker, während Tamani vor ihr stand und verhalten ihre Blüte anstarrte.
    Auf einmal steckte er ruckartig die Hände in die Hosentaschen.
    Oha .
    »Tja«, sagte Laurel und rang sich ein Lächeln ab, während ihr Vater weiterhin ihre Blütenblätter bestaunte und Tamani den Blick abwandte. »Dad, das ist Tamani. Tamani, das ist mein Vater.«
    »Ja, Tamani hat mir gerade ein wenig von seinem Leben als Wachposten erzählt. Ich finde es höchst faszinierend.«
    »Du findest alles faszinierend, was auch nur annähernd mit Elfen zu tun hat«, sagte Laurel und verdrehte die Augen.
    »Warum auch nicht?« Mit verschränkten Armen sah er sie stolz an.
    Dieses Übermaß an Aufmerksamkeit ging Laurel auf die Nerven. »Jetzt müssen wir aber arbeiten«, sagte sie und wies mit dem Kopf zur Treppe.

    »Hausaufgaben?«, fragte ihr Vater. Er glaubte ihnen kein Wort.
    »Elfenarbeit«, sagte Laurel und schüttelte den Kopf. »Tamani stellt mir großzügigerweise seinen Körper zu Forschungszwecken zur Verfügung.« Kaum hatte sie das gesagt, merkte sie, wie verfänglich es sich anhörte. »Er hilft mir, meine ich.« Jetzt kam sie sich noch dämlicher vor.
    »Wahnsinn! Darf ich zugucken?«, fragte ihr Vater, der sich seinerseits eher wie ein kleiner Junge als ein erwachsener Mann anhörte.
    »Als ob, es wäre ja auch überhaupt nichts Komisches dabei, wenn mein eigener Vater mir über die Schulter schaut«, kommentierte Laurel munter.
    »Na gut«, sagte er und umarmte sie. Dabei flüsterte er ihr ins Ohr: »Du sieht wunderschön aus. Lass die Tür auf.«
    »Dad!«, zischte Laurel, doch er zog nur eine Augenbraue hoch. Sie wagte einen Blick zu Tamani, aber der fand das alles anscheinend gar nicht lustig. »Na dann«, sagte sie, löste sich aus der Umarmung ihres Vaters und ging zur Treppe. »Hier geht’s lang«, sagte sie zu Tamani, der kurz innehielt und dann auf Laurels Vater zuging. Er hatte die Hand ausgestreckt, die glücklicherweise gerade pollenfrei war, wahrscheinlich dank des Hosentaschenfutters. »Es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, Mr Sewell.«
    »Ganz meinerseits, Tam.« Laurel erschauerte. Aus dem Mund ihres Vaters klang der Kosename noch abwegiger. »Wir müssen unbedingt demnächst weiterreden.«

    »Gerne«, sagte Tamani und tätschelte Laurels Vater mit der anderen Hand die Schulter. »Aber jetzt, wow, heute am Samstag, ist in Ihrem Geschäft sicher eine Menge los, oder?«
    »Ach, eigentlich kommen die Kunden erst ab zwölf«, erwiderte der Buchhändler mit Blick auf die Uhr, die elf anzeigte.
    »Ja, aber die Schule hat doch erst vor wenigen Wochen angefangen, und es gibt immer noch Schüler, die nicht alle Bücher beisammen haben, nicht wahr? Ich wette, im Laden gibt es viel zu tun und Ihre Hilfe wird benötigt, wir kommen hier schon klar.«
    Laurel brauchte genau drei Sekunden, bis sie begriff, was gespielt wurde.
    »Also, da hast du wirklich recht«, sagte ihr Vater mit einer Stimme wie aus weiter Ferne. »Ich werde mal nach dem Rechten sehen.«
    »Wie gesagt, es hat mich sehr gefreut, wenngleich wir nicht viel Zeit hatten. Aber wir sehen uns wieder.«
    »Ja, das wäre schön!«, sagte Laurels Vater, der allmählich wieder normal wirkte. »Gut, ihr geht schön an die Arbeit und ich gehe ins Geschäft und stehe Maddie bei. Heute ist Samstag, da ist sicher eine Menge los.« Er schnappte sich den Autoschlüssel und ging.
    »Okay«, sagte Laurel zu Tamani. »Voll uncool.«
    »Wie bitte?« Er sah sie aufrichtig verwirrt an. »Jetzt steht er uns nicht mehr im Weg.«
    »Er? Dieser Er ist mein

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