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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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vorsichtig. »Ich habe dich schon am ersten Tag gesehen.« Er hob die Schultern und blickte auf seine Füße. »Sofort sogar. Aber dann musste ich erst all meinen Mut zusammennehmen, um dich anzusprechen, fürchte ich.«
    Er wagte einen Blick auf sie, nahm wahr, wie sich ihr Hals nervös verspannte, und wusste schon, ehe sie antwortete, dass er gewonnen hatte. »Gut«, erwiderte sie. »Dann sage ich Hi zu dir.«

Elf
    L aurel prüfte ihr Spiegelbild, um zu sehen, ob der Knubbel auf ihrem Rücken wirklich so groß war oder ob sie übertrieb. Am Ende ließ sie ihr Haar locker fallen und hoffte das Beste. David war wegen einer Versammlung der National-Honor-Society schon eher zur Schule gefahren, und Laurel wollte zu Fuß gehen, damit sie später mit ihm zurückfahren konnte. Auf dem Weg nahm Laurel sich noch einen Apfel aus der stets gut gefüllten Obstschale in der Küche, rief ihren Eltern zum Abschied zu und eilte in den morgendlichen Sonnenschein hinaus.
    »Soll ich dich mitnehmen?« Tamani fuhr mit dem Cabrio vor, aber Laurel zögerte. Sie waren befreundet, und sie wusste, dass eigentlich nichts dagegen sprach, mitzufahren. Andererseits hatte er seine Absichten unmissverständlich klargemacht, und sie wollte ihn nicht ermutigen oder gedankenlos warmhalten, wie sie es letztes Jahr getan hatte. Aber eine Fahrt im Cabrio war genauso erfrischend wie ein Spaziergang, wenn nicht besser – und sie liebte den Wind im Gesicht. »Danke«, sagte sie lächelnd, öffnete die Wagentür und stieg ein.
    »Wie klappt es mit dem Mixen?«, fragte Tamani, als sie in der Ferne den Schulparkplatz sahen.
    »Ich bin mit der zweiten Leuchtstoffportion fast durch«,
antwortete Laurel. »Es geht langsam, aber dafür bin ich sicher, dass ich es diesmal richtig gemacht habe.«
    »Ein guter Zeitpunkt für ein Geschenk!« Tamani reichte ihr ein kleines, in Stoff gewickeltes Päckchen.
    An der Größe und der Form erkannte Laurel, dass es sich um die ersehnte Leuchtkugel handelte. »Vielen Dank! Wenn ich Glück habe, blühe ich morgen, dann können wir endlich anfangen.«
    »Gern geschehen«, sagte er. »Aber ich frage mich, ob du das Experiment nicht lieber vorher an lebenden Elfen ausprobieren solltest. Ich meine, wenn ich das richtig verstanden habe, hast du im Augenblick vor, die Pflanzenzellen am Leben zu erhalten und das Leuchtmittel bei ihnen anzuwenden. Wäre es nicht besser, das getrennt durchzuführen? Womit ich dir nicht ins Mixen hereinreden will«, fügte er eilig hinzu.
    »Nein, du hast ja recht«, gab Laurel widerstrebend zu. David hatte sie schließlich auch gebeten, den Leuchtstoff zu trinken. »Aber ich kann doch nicht leuchtend zur Schule gehen, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Musst du vielleicht auch nicht. Wir sind doch kurz vorm Wochenende. Hat Katya nicht gesagt, dass es über Nacht wieder vergeht? Und wenn du es mit uns beiden machst, kennen wir schon mal den Unterschied zwischen Frühling und Herbst.«
    »Kann sein«, sagte Laurel zerstreut. »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, das Zeug zu trinken. Könnte man es nicht einfach lokal anwenden?« Sie wurde immer leiser, während sie überlegte, wie sie ihre Theorie am besten überprüfen sollte.

    »Laurel?«
    Sie kehrte in die Gegenwart zurück. »Was?«
    Tamani lachte. »Ich habe drei Mal deinen Namen gesagt.«
    Sie standen auf dem Parkplatz. Mehrere Schüler liefen im Slalom durch die geparkten Autos zur Schule. Laurel fühlte sich in dem offenen Auto bedrängt.
    »Warte«, sagte Tamani und verlangte noch mal kurz ihre Aufmerksamkeit. »Ich wollte mit dir über Yuki sprechen.«
    »Was ist mit ihr?«, fragte Laurel.
    »Ich habe … sie angesprochen … und nach Hause begleitet.«
    »Oh, gut. Gut«, sagte Laurel, die sich in Tamanis Cabrio auf dem Schulparkplatz wie auf dem Präsentierteller fühlte. Als sie zum Eingang schaute, entdeckte sie David oben an der Treppe; er wartete auf sie. Anscheinend war die Versammlung früher zu Ende gewesen. Als er Tamanis Wagen sah, ging er nach kurzem Zögern darauf zu. Gleich würde er da sein.
    »Ich arbeite weiter daran und hoffe, dass sie allmählich auch freundlicher zu dir ist«, sagte Tamani, aber sein Blick ging über ihren Kopf hinweg.
    Als Laurel sich umdrehte, sah David ihr in die Augen und lächelte verkniffen. »Darf ich dir das abnehmen?«, fragte er und öffnete die Beifahrertür.
    »Ja, gerne«, sagte Laurel, warf ihre Tasche über die Schulter und stieg aus.
    »Ich wusste nicht,

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