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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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dich jetzt, dieses Versprechen zu halten.«

    »Ich kann es nicht rückgängig machen, das musst du mir glauben«, sagte Laurel. »Aber ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit es nicht noch mal passiert.«
    Sie rappelten sich auf und gingen in die Eingangshalle zurück, wo langsam auch alle anderen Schüler eintrudelten. Als Laurel vor ihrem Schließfach stand, überlegte sie, was sie tun sollte. Aus dem Augenwinkel sah sie Tamanis schlanke Gestalt und verfolgte ihn unauffällig mit Blicken durch die Gänge. Keiner sollte merken, dass sie ihn beobachtete.
    Statt an sein Schließfach zu gehen, blieb Tamani vor Yukis stehen und sprach sie an. Laurel erhaschte einen Blick auf Yukis Verletzung, aber es gab nicht viel zu sehen. Die Wunde war direkt am Haaransatz und auf natürliche Weise verborgen. Außerdem hatte sie – oder Klea – eine Art Make-up aufgetragen, sodass die Stelle wie eine menschliche Narbe aussah. Schlau, das musste Laurel zugeben. Die Mixerin in ihr hätte sich das gerne näher angesehen, aber … das ging nun mal im Moment nicht. Erst recht, weil Tamani ihr die Sicht versperrte.
    Er streckte die Hand aus und berührte Yuki am Kopf, direkt unter der Wunde, und strich dann mit dem Finger über ihre Wange. Laurel wurde schlecht vor Wut, sie wollte sich das nicht länger ansehen. Es war nicht klar, wer von beiden Ryan das Elixier verabreicht hatte, aber einer von ihnen musste es gewesen sein.
    Auf einmal legte jemand starke Hände auf ihre Hüften und David schmiegte seine raue Wange an ihre.
    »Guten Morgen«, sagte sie lächelnd.
    »Geht es dir …«

    »Frag mich bitte nicht, ob es mir gut geht«, unterbrach sie ihn. »Bestens, kann ich nur sagen.«
    » … oder hast du Hunger, wollte ich eigentlich fragen«, erwiderte David grinsend.
    Laurel verdrehte die Augen und Chelsea gab ihm einen freundlichen Klaps auf die Schulter.
    »Ist Klea noch mal vorbeigekommen?«, fragte David und klappte sein Schließfach auf.
    »Nicht seit gestern Abend um acht, als du dich das letzte Mal erkundigt hast«, antwortete Laurel.
    »Das ist doch seltsam, oder?«, fragte David.
    Das musste Laurel zugeben. Klea machte sich in dieser Angelegenheit viel zu rar. »Wir haben ein Problem«, sagte Laurel sachlich, aber da wies die Klingel sie schon darauf hin, dass in fünf Minuten der Unterricht begann. »Kurzversion«, sagte Laurel. »Jemand hat Ryan ein Gedächtniselixier gegeben, und da ich es nicht war, muss ich entweder sauer sein oder Angst haben, wahrscheinlich von beidem ein bisschen.«
    »Soll ich mal mit ihm reden?«, fragte David und sah Tamani über den Gang hinweg böse an.
    »Nein«, zischte Laurel und drehte ihn um, obwohl sie wusste, dass Tamani den Blick mit Sicherheit gesehen hatte. »Ich bin selbst in der Lage, mit ihm zu reden, vielen Dank.«
    »Na schön«, sagte David grimmig.
    »Wir wissen doch gar nicht, ob er es war«, erklärte Laurel.
    »Ich bitte dich«, warf David ein. »Was hat er noch genau gesagt, bevor er ging?« David äffte den schottischen
Akzent nach. »Ich habe heute Nacht leider noch einiges zu erledigen.«
    »Das kann alles Mögliche heißen«, widersprach Laurel und strich über Davids Arm. »Kein Grund, voreilige Schlüsse zu ziehen.«
    David verzog böse den Mund. »Wie du meinst. Aber gib Bescheid, wenn du es dir anders überlegst.«
    »Mach ich«, sagte Laurel ernst und zog an seinem T-Shirt, weil sie ihn küssen wollte. »Lass uns später weiterreden.«
    David drehte sich um und wollte zum Unterricht gehen. Im selben Augenblick verabschiedete Tamani sich von Yuki und machte sich auf den Weg zu Laurel. Im letzten Moment warf Tamani noch einen Blick über die Schulter, als wollte er zu Yuki zurückschauen – doch durch diese kleine Bewegung rempelte er David wie aus Versehen an. David drehte sich blitzschnell um und breitete die Hände aus.
    »Hey!«
    Alle Schüler blieben im Gang stehen und starrten die beiden an.
    Tamani ging einfach weiter, hielt dabei aber eine noch immer schwarz behandschuhte Hand hoch und sagte: »Sorry, Mann.« Diesmal klang er verblüffend amerikanisch. »Das tut mir ja soo leid.« Als er auf dem Weg zu ihrem gemeinsamen Kurs an Laurel vorbeikam, blieb er nicht stehen und sah ihr auch nicht in die Augen.
     
    Tamani konnte Laurel nicht ansehen, als er sich in Politik neben sie setzte. Es war unfair von ihm, David zu schubsen,
aber nachdem er das ganze Wochenende Zeit gehabt hatte, sich in seine Wut hineinzusteigern, war er explodiert.
    Und es

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