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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Chelsea
gefahren, und Ryans Vater wird sicher wollen, dass festgestellt wird, ob er eine Gehirnerschütterung hat. Dann müssen wir uns sicher noch einiges anhören, weil wir keinen Notarzt gerufen haben.«
    Laurel zuckte mit den Schultern. »Ich werde es überleben, wenn Ryans Vater mit uns schimpft. Besser, als wenn er wüsste, was passiert ist. Das heißt … Ryan kann sich an nichts erinnern?«
    »So sah es aus.« David seufzte. »Unser Glück, dass er total neben sich stand.«
    »Bist du sicher, dass er sich auch nicht an die Orks erinnert?« , fragte Tamani.
    »Er hat nichts gesagt, obwohl ich ihn genau befragt habe.«
    »Das ist doch schon mal gut«, sagte Laurel. »Und wie geht es Yuki?«
    David sah Tamani an.
    »Weiß ich nicht«, gestand er. »Sie machte auch einen recht verwirrten Eindruck. Ich kann dir nicht einmal sagen, ob sie die Orks bemerkt hat. Aber vielleicht hat sie auch meinetwegen gelogen. Jedenfalls tut sie so, als wüsste sie von nichts. Zumindest mir gegenüber.«
    »Aber was …«
    »Das reicht jetzt«, sagte Laurels Mutter und legte sie sanft aufs Sofa zurück. »Hör mal kurz auf, dir Sorgen um alle anderen zu machen, und denk an dich selbst. Geht es dir denn jetzt besser?«
    Laurel nickte. »Ja, wirklich.« Sie sah wieder ganz gut aus. Doch nun musste sie gähnen. »Ich bin nur total erschöpft. Schließlich wollten wir deshalb ja auch nach
Hause fahren.« Sie lachte gezwungen. Niemand lachte mit.
    »Na dann«, sagte ihre Mutter. »Bringen wir unser Mädchen ins Bett.«
    »Nur noch eine Sache«, sagte Tamani rasch.
    »Für heute ist Schluss«, sagte David.
    »Morgen kann es zu spät sein«, knurrte Tamani.
    »Hört auf, euch zu streiten!«, befahl Laurel in einem Ton, der Tamani mitten in der Bewegung erstarren ließ. Er murmelte eine Entschuldigung und entfernte sich von David.
    »Worum geht es denn?«, fragte Laurel schwach. Die Erschöpfung in ihrer Stimme weckte in Tamani den Wunsch, sie in den Arm zu nehmen und vor all dem hier fortzulaufen. Zurück nach Avalon, wo nichts und niemand ihr mehr wehtun konnte. Zum x-ten Mal wunderte er sich, was sie an dieser Welt – und diesem Menschenjungen – fand, dass sie so gern hier blieb und sich ständig in Gefahr brachte, um sie zu beschützen. Tamani wollte nur eins – dass sie in Sicherheit war. Sie war stark – sehr stark sogar –, aber er hatte schon größere Stämme fallen sehen, wenn der Wind heftig genug wehte.
    »Ich habe Chelseas T-Shirt hier«, sagte David. »Das, mit dem sie Yuki den Kopf verbunden hat. Ich dachte, du könntest es als Probe für dein Experiment benutzen.«
    Laurel staunte. »Ja, David! Das ist fantastisch!« Sie wollte aufstehen, fiel aber sofort aufs Sofa zurück. Sowohl David als auch Tamani wollten ihr helfen und streckten die Hände aus. David sah Tamani böse an. Der ließ sich nichts gefallen und verzog grimmig das Gesicht.

    »Es geht schon«, sagte Laurel. »Bin nur zu schnell hochgekommen. Ich brauche diese Probe.« Tamani merkte, wie sehr sie sich anstrengte, mit fester Stimme zu sprechen. »Ich muss sie heute Nacht noch ansetzen, sonst ist es zu spät.«
    David zeigte ihr das T-Shirt. »Ich bringe es schon mal nach oben«, sagte er.
    »Ich helfe dir«, sagte Tamani gleichzeitig. Einen Augenblick lang schwiegen alle, ehe Laurels Mutter aufstand und Laurel vom Sofa aufhalf.
    »Ich werde Laurel helfen«, sagte sie sehr sanft. »Und Mark bringt das T-Shirt auf ihr Zimmer.« David reichte Laurels Vater widerwillig das T-Shirt. Laurel lehnte sich an die Schulter ihrer Mutter und vermied es, David oder Tamani anzusehen, doch Laurels Mutter warf ihnen einen Blick zu, der Tamani lebhaft an seine eigene Mutter erinnerte. »Ich würde sagen, der Abend war aufregend genug. Ich helfe Laurel beim Ansetzen der Probe und bringe sie ins Bett. Alles andere hat Zeit bis morgen. David, wenn du möchtest, kannst du gerne auf dem Sofa schlafen. Ich weiß nicht, ob es gut wäre, wenn du heute Nacht noch mal das Haus verlässt.« Dann fügte sie hinzu, als wäre es ihr gerade erst eingefallen: »Du kannst natürlich auch gerne bleiben, Tamani, aber …«
    »Danke, nein«, erwiderte Tamani. »Ich habe heute Nacht leider noch einiges zu erledigen.«
    »Ich denke, du findest allein hinaus«, sagte Laurels Mutter mit einem lachenden Unterton. Doch Tamani nickte nur und sah zu, wie Laurel mit ihrer Mutter langsam die Treppe hochging.

    »Na dann«, sagte David und sah Tamani vielsagend an.
    Der Elf schwieg, drehte sich

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