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Elfenblick

Elfenblick

Titel: Elfenblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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summte das Lied bis zum Ende und fühlte sich selbst ein wenig getröstet davon.
    Als sie ihre Lider wieder aufschlug, schaute sie direkt in Erins wunderschöne Zauberaugen, die sie verwundert musterten.
    »Was machst du denn hier?«
    Vor Überraschung und Erleichterung begann Mageli hysterisch zu lachen und konnte zunächst gar nichts mehr sagen. »Ich habe dir versprochen, dass ich komme und dich hier raushole. Weißt du nicht mehr?«, brachte sie schließlich atemlos heraus.
    »Du bist meinetwegen hier?« Erin klang noch immer erstaunt.
    »Nein, ich wollte bloß mal den Freizeitwert dieses netten Nebellabyrinths testen.«
    Erin runzelte irritiert die Stirn und Mageli musste schon wieder lachen.
    »Blödsinn. Natürlich bin ich deinetwegen hier. Und jetzt sollten wir zusehen, dass wir möglichst schnell hier rauskommen. Der Freizeitwert ist nämlich nicht besonders hoch, musst du wissen.«
    Jetzt lächelte auch Erin, ein bisschen unsicher noch, aber Magelis Herz machte trotzdem einen Sprung, und als sie ihn an der Hand zog, stand er bereitwillig mit ihr auf.
    »Also, wo geht es lang?«, fragte Erin unternehmungslustig, und Mageli spürte erneut den heftigen Drang, ihn zu umarmen. Weil sie sich nicht traute, drückte sie aber nur fest seine Hand und erwiderte fröhlich: »Keine Ahnung. Aber zusammen finden wir schon einen Weg.«
    In diesem Moment wurde es um sie herum stockdunkel.
    »He, nicht so grob. Du tust ihr weh.« Ondulas klang wütend.
    Mageli spürte Hände, die fest unter ihre Arme griffen, zwei weitere packten sie an den Knien. Gleichzeitig fühlte sie noch immer Erins Hand in ihrer. Das war ausgesprochen irritierend. Sie konnte sowohl wahrnehmen, was ihrem Körper in der realen Welt widerfuhr, als auch das, was sie in der Traumwelt erlebte.
    »Eine Bahre, wir bräuchten eine Bahre.« Das war Belena.
    »Dafür ist jetzt keine Zeit. Hier, nehmt diese Decke.« Das war Rikjanas Stimme.
    »Ich werde sie tragen«, sagte Ondulas.
    »Ganz bestimmt nicht. Du bist verletzt.«
    Oh nein, nicht schon wieder, dachte Mageli.
    »Jetzt beeilt euch«, mischte sich Florim nervös ein.
    »Ich habe keine Lust, Ferocius’ ganzer Armee in die Hände zu fallen«, ergänzte Zita ebenso ungeduldig.
    »Konnte ja keiner ahnen, dass der Schattenfürst erst mal nur eine Vorhut schicken würde«, fluchte Ondulas.
    »Inzwischen sind mir jedenfalls deutlich zu viele Dunkelelfen da draußen unterwegs.« Wieder Florim.
    »Also, gehen wir.« Rikjana schien als Einzige Ruhe zu bewahren. »Florim, Zita, ihr nehmt Mageli. Bilian, bitte steh nicht mit diesem Ich-hab-es-euch-ja-gesagt-Gesicht herum, sondern hilf mir mit Alawin. Und Ondulas, kümmere dich einfach um dich selbst, ja? Und jetzt Tempo.«
    Magelis Körper wurde angehoben. Ihr Kopf schwirrte. Ihre Freunde hatten gegen die Dunkelelfen gekämpft und waren unterlegen. Ondulas war verletzt. Und Alawin – was war mit der weisen Elfe? Wohin brachten sie Mageli? Und wie sollte sie es schaffen, ihren Geist wieder mit ihrem Körper zu vereinen, wenn sie nicht wusste, wo ihr Körper sich befand?
    »Mageli, was ist passiert?« Der Traum-Erin neben ihr drückte ihre Hand. Mageli schob sich dichter an ihn, bis sich ihre Schultern berührten.
    »Ich weiß es nicht.« Mageli versuchte, in der alles umfassenden Dunkelheit etwas zu erkennen. Vergeblich.
    »Die ganze Zeit war es gleißend hell in diesem verfluchten Verlies«, beschwerte sie sich. »Und gerade wenn man sich auf den Weg nach draußen macht, knipst jemand das Licht aus.«
    Sie hörte Erin leise lachen, aber es klang nicht fröhlich. Auch Mageli fand die Situation alles andere als lustig. Ihre Chancen, den Weg aus dem Nebellabyrinth zu finden, waren gerade von sehr schlecht auf nicht existent gesunken. Wenn es das Nebellabyrinth überhaupt noch gab. Denn im Grunde hatten sie keine Ahnung, was genau sich um sie herum abspielte.
    Ein eiskalter Luftzug streifte ihre Wange, und Mageli zuckte zurück, als habe sie jemand ins Gesicht geschlagen.
    »Was …?«, setzte Erin an zu fragen, verstummte aber sofort wieder, denn aus der Dunkelheit drang ein leises Zischeln an ihre Ohren.
    »Hörst du das auch?«, fragte Mageli unsicher.
    »Hm«, machte Erin bestätigend.
    »Was ist das?«
    Bevor Erin antworten konnte, wurde aus dem Zischen ein heiseres Lachen. Es klang so gruselig, dass Mageli eine Gänsehaut auf den Armen bekam.
    »Nun, ihr zwei, ich muss sagen, ich bin enttäuscht. Wollt ihr meine Gastfreundschaft denn nicht länger in Anspruch

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