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Elfenblick

Elfenblick

Titel: Elfenblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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langsamer bitte. Wer ist dieser Fürst Ferocius und was ist das Dunkle Reich?« Jetzt ging es Mageli zu schnell.
    »Das hat dir dein schnuckeliger Elfenfreund also nicht erzählt.« Silas war sichtlich zufrieden, dass Mageli ihm plötzlich nicht mehr folgen konnte. Wie um sie zu ärgern, trank er genüsslich einen weiteren Schluck Tee, fuhr sich gemächlich mit der Zunge über die Lippen und stellte den Becher betont langsam auf den Tisch zurück. »Also, hör gut zu«, fuhr er endlich fort. »Das Volk der Elfen teilt sich in Lichtelfen und Dunkelelfen. Letztere genießen keinen sonderlich guten Ruf. Ich will meine Zeit nicht damit vergeuden, dir all ihre negativen Eigenschaften und dunklen Machenschaften aufzuzählen. Aber du solltest wissen, dass die Dunkelelfen sich vor langer Zeit entschlossen haben, sich von den Lichtelfen zu separieren. Ihrem Naturell entsprechend haben sie sich damals unter die Erde zurückgezogen und dort ein eigenes Reich aufgebaut. Offiziell standen und stehen sie natürlich immer noch unter der Herrschaft von König Livian. Doch das wurde immer mehr zur Fassade.«
    Mageli nickte wieder. So etwas in der Art hatte Erin ja auch angedeutet.
    »Und wer ist dieser Fürst Ferocius?«, hakte sie nach.
    »Ferocius ist der vermutlich einflussreichste Berater des Königs oder war es zumindest noch vor hundert Jahren«, erklärte Silas. »Er stammt ebenfalls aus der königlichen Familie; er war ein Halbbruder von Livians Vater, ist also genau genommen des Königs Onkel. Mit der Zeit hat er große Macht erlangt und um sich eine enorme Zahl von Anhängern versammelt, die ihm blind gehorchen. Ich weiß natürlich nicht, wie sich die Geschichte mittlerweile entwickelt hat, aber damals, als die Umsiedlung beschlossen wurde, war Ferocius sicher der zweitmächtigste Mann im Elfenreich, vielleicht sogar der mächtigste, aber das traute sich natürlich niemand laut zu sagen.«
    »Wieso lebst du eigentlich nicht im Dunklen Reich?« Mageli fiel erst jetzt auf, wie unlogisch es war, dass Silas nicht unter seinesgleichen, sondern hier mitten in Neuenburg lebte.
    »Tja, Süße, das liegt wohl daran, dass ich nicht viel für Horrorgeschichten übrig habe. Die Voraussagen über die Zerstörung der Welt erschienen mir ein bisschen übertrieben. Und ehrlich gesagt stehe ich nicht auf ein Leben in dunklen Höhlen. Auf jeden Fall war ich damals einer der wenigen, die sich weigerten, ins Dunkle Reich umzusiedeln. Das kam nicht so gut an, würde ich sagen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man da unten begeistert wäre, mich oder einen der anderen wiederzusehen. Ein bisschen lästig ist das natürlich schon, wenn man ständig so tun muss, als wäre man ein Mensch. Aber immerhin habe ich recht behalten. Mit der Zerstörung der Welt hat es nicht geklappt, auch wenn die Menschen es in den letzten hundert Jahren durchaus einige Male probiert haben.«
    »Es gibt noch andere Elfen hier oben auf der Erde?« Mageli staunte immer mehr.
    »Das sage ich ja. Allerdings gehen wir uns weitgehend aus dem Weg, denn eine Horde Elfen auf einem Fleck würde den Menschen vermutlich schneller auffallen als Einzelne von uns, und auf diese Aufmerksamkeit können wir gut verzichten. Aber wenn du andere Elfen kennenlernen willst, frage Inga. Ich habe manchmal das Gefühl, sie sammelt Elfen. Vor allem weibliche.« Silas verzog spöttisch den Mund, wie über einen Scherz, den nur er verstand.
    »Die Elfen hier oben interessieren mich nicht besonders, ich will nur wissen, wie ich ins Dunkle Reich komme, um Erin zu helfen.« Mageli ließ nicht locker.
    »Ich habe dir schon gesagt, dass ich dir in dem Punkt nicht helfen kann. Ich habe nämlich keine Ahnung, wo die Zugänge ins magische Reich liegen«, erklärte Silas. »Habe mich auch ehrlich gesagt nie dafür interessiert«, fügte er mit einem Schulterzucken hinzu. »Außerdem sind damals alle Tore magisch versiegelt worden. Von außen und von innen auch, schätze ich. Ich weiß nicht, wie man da reinkommt.«
    Mageli musste wohl ziemlich zerknirscht ausgesehen haben, denn plötzlich lenkte Silas ein.
    »Okay, wenn du es unbedingt probieren willst, dann versuch’s mal mit Musik. Ich glaube zwar nicht, dass es klappt, aber einen besseren Rat kann ich dir wirklich nicht geben.«
    »Mit Musik?« Mageli war genauso ratlos wie vorher.
    »Mit elfischer Musik! Das solltest du ja wohl hinkriegen, oder?«
    Mageli schaute ihn nur verwundert an.
    »Ach, Süße, jetzt weißt du schon so viel über

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