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Elfenblut

Elfenblut

Titel: Elfenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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was diese Valoren gesagt hat? Du findest dort den Tod!«
    »Ich dachte, du glaubst nicht an ihr Gefasel?«
    Alica machte eine zornige Bewegung, wie um ihre Worte zur Seite zu wischen, und funkelte sie an. Pia rechnete ernsthaft damit, dass sie im nächsten Moment explodieren und irgendetwas wirklich Dummes tun würde, doch dann konnte sie regelrecht sehen, wie ihr brodelnder Zorn einer plötzlichen Resignation wich. Sie seufzte leise, schüttelte mehrmals hintereinander den Kopf und stand zwar mit einer müde wirkenden Bewegung auf, ließ sich aber auch unmittelbar auf die Knie sinken und spähte noch einmal unter das Bett, wie um sich davon zu überzeugen, dass dort nicht noch mehr unangenehme Überraschungen auf sie warteten.
    »Ehrlich gesagt, hätte ich nicht geglaubt, dass du es schaffst.«
    »Was?«
    »In den Turm hineinzukommen« antwortete Alica. »Wie hast du das Tor aufgekriegt?«
    Pia überlegte einen kurzen Moment, sich irgendeine fadenscheinige Erklärung einfallen zu lassen (egal ob Alica sie ihr glaubte oder nicht), und sagte dann: »Ich hatte Hilfe.«
    »Hernandez?«, fragte Alica.
    »Nein«, erwiderte Pia, ein bisschen erstaunt, wie Alica überhaupt auf diese abwegige Idee kam. »Lasar.«
    Alica wirkte nicht einmal überrascht; jedenfalls nicht sehr, aber Pia konnte ihr ansehen, wie es hinter ihrer Stirn zu arbeiten begann und sie plötzlich gewisse Dinge in einem anderen Licht zu sehen schien. Schon dadurch, dass sie sich nur mühsam und unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen mit Bracks Küchenjungen unterhalten konnte, war Alicas Verhältnis zu Lasar nicht annähernd so vertraut wie das ihre. Sie mochte den Jungen schon aus Prinzip, weil Brack ihn so schlecht behandelte und er trotzdem stets freundlich und hilfsbereit war, aber im Grunde konnte sie nichts mit ihm anfangen. Irgendwann einmal hatte sie gesagt, dass er ihr zu klein sei – aber das traf schließlich auf so ziemlich jeden in dieser Stadt zu.
    »Und?«, fragte Alica, nachdem sie eine Weile vergebens darauf gewartet hatte, dass Pia von sich aus weitersprach. »Wie sieht es dort drinnen aus?«
    »Dunkel«, antwortete Pia. Alica wollte auffahren, aber sie fügte rasch und besänftigend hinzu: »Nein, das meine ich ernst. Man sieht nicht viel. Eine Menge leerer Räume voller Staub. Das ist alles.«
    Alica machte keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung, obwohl sie doch gerade so zornig darüber gewesen war, dass Pia den Turm überhaupt betreten hatte. »Und du hast gar nichts gefunden – bis auf das da?«, fuhr sie mit einer Kopfbewegung auf das Schwert fort.
    »Nur ein paar alte Gespenster«, erwiderte Pia lächelnd. Sie bildete sich jedenfalls ein, in scherzhaftem Ton gesprochen zu haben, doch so ganz konnte das wohl nicht gelungen sein, denn Alica sah sie stirnrunzelnd und auf eine sehr unangenehme Art an, tat das Thema dann aber auch mit einem Schulterzucken wieder ab, ohne näher darauf einzugehen. Stattdessen deutete sie noch einmal auf Eiranns Zorn.
    »Warum hast du es mitgenommen?«
    Die Wahrheit war, dass sie weder darüber nachgedacht noch die Wahl gehabt hatte. Vielleicht war es sogar eher umgekehrt gewesen, und das Schwert hatte sie mitgenommen.
    Sie verscheuchte diesen albernen Gedanken, zuckte nur mit den Schultern und ließ sich in die Hocke sinken, um das Schwert wieder aus der Wand zu ziehen. Jedenfalls versuchte sie es.
    Die Waffe rührte sich nicht. Pia schloss die Hand noch einmal und fester um den Schwertgriff, zog mit aller Kraft und machte dann ein verblüfftes Gesicht, als rein gar nichts geschah.
    »Treibst du heimlich Bodybuilding?«, fragte sie. Alica machte ein ratloses Gesicht und sah darüber hinaus ebenso verblüfft aus wie sie, als es ihr auch weiterhin nicht gelang, die Klinge auch nur um einen Millimeter zu bewegen.
    Pia richtete sich wieder auf, trat einen Schritt zurück und besah sich die Waffe auf eine neue, aufmerksame Art. Ihre Worte waren natürlich nicht ernst gemeint gewesen. Alica hatte das Schwert ja nicht einmal berührt. Es war einfach durch den Schwung, mit dem sie an der Decke gezogen hatte, aus den Falten gerutscht und das kurze Stück über den Boden geschlittert. Trotzdem hatte es sich tief genug in die Wand gebohrt, dass Pia vermutlich ein gutes Stück der Klinge gesehen hätte, hätte sie sich die Mühe gemacht, das Fenster zu öffnen und an der Wand draußen hinabzublicken.
    »Das ist gar nicht Eiranns Zorn, oder wie immer du es nennst«, witzelte Alica. »Das ist Excalibur. Du weißt

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