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Elfenblut

Elfenblut

Titel: Elfenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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angenehm …Sie fielen auf wie die berühmten bunten Hunde. Ihre Aussichten, hier einen bestimmten Mann zu finden – und noch dazu Kontakt mit ihm aufzunehmen, ohne dass ihre beiden Wachhunde es merkten und Istvan sofort Bericht erstatteten, standen nahe bei null. Und das war noch optimistisch ausgedrückt.
    »Frag nach den Rindern«, sagte Alica.
    Pia sah sie verwundert an.
    »Valoren hat doch gesagt, dass er Rinder in die Stadt bringt.«
    »Danke, so schlau war ich auch schon«, antwortete Pia. »Und dann?«
    »Es ist immerhin ein Anfang, oder? Wir können natürlich auch ein Plakat in die Höhe halten, auf das wir seinen Namen schreiben«, fügte Alica spöttisch hinzu. »Oder hast du eine bessere Idee?«
    Nein, gestand Pia in Gedanken. Aber sie hatte zumindest eine schlechtere gehabt, nämlich die, einfach so hierherzukommen, ohne auch nur die Ahnung eines Planes zu haben …
    Ein helles Krächzen riss sie aus ihren Gedanken. Pia legte den Kopf in den Nacken und presste die Augen zusammen, um in das grelle Licht der Morgensonne zu blinzeln. Hoch über ihnen kreiste ein schwarzer Umriss der Luft, vielleicht irgendein Vogel, den die ungewohnte Bewegung angelockt hatte und der nun überlegte, ob es in dem brodelnden Durcheinander dort unten irgendetwas für ihn zu holen gab, vielleicht auch einer von den verdammten Spionen, wie Brack sie genannt hatte. Damals hatte sie insgeheim über seine Geschichte gelacht – aber spätestens seit gestern Abend sah sie alles, was mit dem legendären Elfenkönig zu tun hatte, mit etwas anderen Augen …
    »Eiranns Raben?«, fragte Alica.
    Pia hob nur die Schultern. Es kostete sie einige Mühe, ihren Blick von dem schwarzen Schemen am Himmel loszureißen, und sie wollte ganz bestimmt nicht wissen, ob er seine Position oben am Himmel hielt oder tiefer kam. Eigentlich wollte sie gar nicht hier sein, und warum zum Teufel sprach sie das eigentlich nicht aus?
    »Lass uns wieder verschwinden«, sagte sie. »Es war eine Schnapsidee.«
    »Wie die allermeisten, die du bisher gehabt hast«, bestätigte Alica ungerührt. »Aber nun sind wir einmal hier, oder? Also, setz dein hübschestes Lächeln auf und frag nach diesem Ter Lion. Ich würde es ja selbst tun, wenn ich es könnte.«
    »Hm«, machte Pia. Sie zögerte noch einen Moment – die Idee gefiel ihr immer weniger, je länger sie darüber nachdachte –, aber ihr fiel auch kein Argument ein, das schlagkräftig genug gewesen wäre, um Alica umzustimmen. Widerwillig hob sie die Schultern und ging weiter, wobei sie die schon fertig aufgestellte Koppel mit den putzigen Rindern ansteuerte – die ihr im Übrigen immer weniger putzig erschienen, je näher sie ihnen kamen. Die Tiere waren kaum größer als kräftige Kälber und hatten ein wuscheliges Fell, das wahrscheinlich notwendig war, um in einer Gegend wie dieser zu überleben, aber sie waren auch ungemein massig gebaut, und Pia konnte regelrecht spüren, wie stark sie sein mussten. Ihre Hörner sahen ganz und gar nicht so aus, als hätten sie sie nur zur Dekoration. Außerdem hatten sie gemeine Gesichter.
    Aber das traf auch auf die Männer zu, die die Tiere in die bereits fertig aufgebaute Koppel trieben … zumindest auf den, den Pia ansteuerte und mit einer Handbewegung zu sich heranwinkte.
    Wie nahezu jeder hier war er einen guten Kopf kleiner als sie, aber von kräftigem Wuchs, und dass er den Kopf in den Nacken legen musste, um ihr ins Gesicht zu sehen, nötigte ihm allerhöchstens ein gewisses Maß an Erstaunen ab, aber nicht einmal eine Spur von Respekt oder gar Furcht wie bei so vielen hier.
    »Ich suche Ter Lion«, begann sie übergangslos. »Weißt du, wo ich ihn finde?«
    »Und was willst du von ihm?«, erwiderte der Mann. Zu dem Staunen in seinem Blick gesellte sich nun auch noch Misstrauen, und zwar deutlich mehr als nur eine Spur.
    »Wir kaufen für den Weißen Eber ein«, improvisierte Pia. »Man hat uns gesagt, er hätte gutes Vieh.«
    »Ja, das war clever«, sagte Alica.
    »Das haben alle hier«, antwortete der Mann. »Wenn ihr Fleisch sucht, kann ich es euch auch verkaufen. Und ich bin billiger.«
    Ja, das glaube ich dir sofort, dachte Pia. Laut und mit einem angedeuteten verlegenen Lächeln fuhr sie fort: »Unser Herr hat uns aufgetragen, nur bei Ter Lion zu kaufen. Leider weiß ich nicht, wie er aussieht. Kannst du mir helfen?«
    Der Bursche überlegte einen Moment und maß Alica und sie dabei mit unangenehmen Blicken. Dann zuckte er mit den Achseln. »Das könnte

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