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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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aber nicht mit«, widersprach Tamani entschlossen.
    »Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn euch etwas passieren würde«, sagte Laurel und Tamani hörte, wie gestresst sie war.
    »Bitte«, bettelte Chelsea leise. »Wir sind mit euch durch Dick und Dünn gegangen. Gemeinsam sind wir stark. Das ist seit Monaten unser Motto.«
    Tamani wollte nicht noch mehr Leute dabeihaben. Die Zeit war knapp. Er wollte schon den Mund aufmachen und verkünden, wer mitkam und wer nicht, doch Laurels Gesichtsausdruck hielt ihn davon ab. Sie hatte den Autoschlüssel in der Hand und warf ihm einen sonderbaren Blick zu.
    »Tamani, mein Auto steht bei deiner Wohnung. Und deins auch.«
    Tamani spürte, wie die Kampfeslust von ihm abglitt wie Regen von Ahornblättern. Ihm blieb nur der bohrende Schmerz der Trauer.
    David war so vernünftig, nicht zu lächeln.
    »Wie ihr wollt!«, sagte Tamani und verschränkte die Arme. »Aber sie lassen euch nicht durch das Tor und spätestens in ein paar Stunden wimmelt es im Wald von Orks und Elfen. Und dann werde ich nicht bei euch sein können, um euch zu beschützen.« Er warf Chelsea einen flehenden Blick zu. Sie sollte bleiben. Wenn sie hier blieb, war sie in Sicherheit.
    Jedenfalls eher, als wenn sie mitkam.
    Denn hier konnten die Wachposten sie beschützen. Doch als er ihren entschlossenen Blick sah, wusste er, dass er verloren hatte.
    »Das Risiko müssen wir dann eben eingehen«, sagte sie in aller Ruhe.
    »Mein Auto steht in der Einfahrt«, sagte David.
    Tamani senkte das Kinn. Bis auf Laurel und vielleicht seine Mutter gab es niemanden auf der Welt, den er so sehr liebte wie Shar. Doch auch Laurel mit ihrem mitfühlenden Blick konnte seinen Schmerz nicht lindern. Als sie zu ihm trat, wandte er den Kopf ab; wenn er noch eine Sekunde länger in ihre schönen Augen sah, würde er zusammenbrechen. Stattdessen nickte er mit stoischer Miene und blinzelte mehrmals.
    »Gut, dann aber los!«

Acht
    W arte«, sagte Laurel, als David den Motor anließ. »Ich muss noch meine Mutter anrufen.« Sie wollte wieder aussteigen, aber Tamani legte ihr die Hand aufs Bein.
    »Ruf hiermit an«, sagte er und gab ihr sein Handy.
    Es fühlte sich schlecht an, das Handy auch nur zu berühren, aber was blieb Laurel übrig? Sie rief im Geschäft an und hoffte inständig, dass ihre Mutter drangehen würde.
    »Mutter Natur!«, sagte ihre Mutter. Schon beim vertrauten Klang ihrer Stimme hätte Laurel am liebsten angefangen zu weinen.
    »Mom«, sagte sie, als sie merkte, dass sie sich nichts überlegt hatte.
    »Wir bedienen gerade, rufen Sie aber gerne zurück, wenn Sie eine Nachricht hinterlassen.«
    Laurel hatte einen Kloß im Hals. Nur der Anrufbeantworter. Sie wartete auf den Piepton und holte tief Luft. »H-hallo Mom«, sagte sie und räusperte sich, als ihre Stimme kippte. »Wir … wir fahren weg. Wir müssen nach Avalon«, sagte sie rasch. Gut, dass ihre Mutter in ihrem Laden als Einzige das Passwort zum Abhören der Nachrichten hatte. »Shar … Shar ist gefangengenommen worden und wir müssen es Jamison erzählen.«
    Was sollte sie noch sagen? Es war einfach schrecklich, dass sie nur auf den AB sprechen konnte. »Ich komme möglichst bald zurück. Ich liebe euch«, flüsterte sie noch, bevor sie die Taste mit dem roten Hörer drückte. Dann starrte sie das Telefon in ihrer Hand an, weil sie anfangen würde zu weinen, wenn sie irgendwo anders hinsehen oder etwas sagen würde. Sie hoffte, sie betete, dass dies nicht die letzten Worte sein würden, die ihre Eltern von ihr hörten.
    Tamani streckte die Hand aus.
    Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, gab Laurel ihm das Handy zurück. Er blätterte im Telefonbuch und hielt es ans Ohr.
    »Aaron, Shar ist tot. Klea hat Yuki und eine Armee von Orks. Sie sind gegen Herbstmagie immun und wissen, wo das Tor ist. Ich bringe Laurel nach Avalon. Wenn du mit der Wohnung fertig bist, nimmst du alle Mann, die nicht zum Schutz von Laurels Eltern abgestellt sind, mit zum Grundstück. Wahrscheinlich ist Klea euch knapp voraus. Möge die Göttin euch beschützen.«
    Er betonte keins der Wörter, sondern sprach vollkommen monoton. Doch nach dem Anruf schaltete Tamani das Handy aus und warf es auf den Sitz, als hätte er sich verbrannt. Würde er es je wieder in die Hand nehmen?
    Zwei letzte Nachrichten – die eine ein Abschied, der von Herzen kam, die andere ein scheinbar ruhiger Dienstanruf, trotz der verheerenden Botschaft.
    Laurel erschauerte. Es wäre ihr lieber gewesen,

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