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Elfenkind

Elfenkind

Titel: Elfenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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umging, wie er es seinem Boss verkaufte, – es interessierte ihn nicht. Wichtig war für ihn nur die sinnvolle Zusammenarbeit. Und die war ein echter Glücksfall, denn die Vampirjäger machten in der Regel keinen Unterschied, ob es tatsächlich ein Unreiner war, den sie zur Strecke brachten: Für sie war nur ein endgültig toter Vampir ein guter Vampir.
    Doch nachdem er den Mann einmal nach einem Kampf mit den Unreinen schwer verwundet gefunden und ihn entgegen seiner Erwartung nicht getötet, sondern im Gegenteil dafür gesorgt hatte, dass er gerade noch rechtzeitig im Krankenhaus gelandet war, hatte dieser sich aus Dankbarkeit verpflichtet gefühlt, ihm einen lebensrettenden Tipp zu geben.
    Als sich daraufhin wiederum Frédéric mit wichtigen Informationen revanchiert hatte, war mit der Zeit eine gute Arbeitsbeziehung entstanden, die unterdessen vielleicht noch nicht Freundschaft genannt werden konnte, aber doch von Respekt und Vertrauen geprägt war.
    Es wäre wirklich überaus schade gewesen, diesen Kontakt zu verlieren. Es war äußerst hilfreich, auf diese direkte und schnelle Weise Informationen über die Operationen der Vampirjäger zu erhalten.
    Treffen 1:00 Domausgrabung.
    Kurz, knapp, präzise wie immer. Frédéric verzog den Mund. Dieser Mann war kein Freund überflüssiger Worte, weder im Gespräch, noch schriftlich.
    Warum sollten sie sich ausgerechnet dort treffen, am Ort des Überfalls? D’Or musste etwas entdeckt haben.
    Frédéric sah auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde. Ohne weiteres Zögern machte er sich auf den Weg, trat hinaus aus dem Schloss, sog tief die frische Nachtluft ein und materialisierte sich direkt in die Innenstadt von Köln.
    Niemand nahm Notiz davon, wie er im Hauptportal des Domes Gestalt annahm, die Umgebung taxierte, feststellte, dass alles ruhig war, und dann auf dieselbe Weise in Sekundenschnelle im Dom verschwand. Geschickt umging er die Alarmanlagen, sah kurz hinauf in das mächtige Mittelschiff und machte sich auf den Weg nach unten zu den Ausgrabungen.
    Er war wie immer vorsichtig. Nicht, dass er d’Or misstraute, aber falls dessen Tarnung doch einmal auffliegen würde, wollte er nicht derjenige sein, der dem Doppelspiel durch eine geschickt eingefädelte Falle zum Opfer fiel. Eine schnelle Erkundung überzeugt ihn davon, dass der Treffpunkt sicher war, und er trat wieder zurück in einen der Gänge.
    Kurz darauf ging Licht an und er sah, wie d’Or sich aus der anderen Richtung näherte. Er sah kurz auf die Uhr und blieb dann in der Mitte des Raumes stehen. Frédéric trat aus seiner Deckung hervor.
    D’Or nickte ihm zur Begrüßung knapp zu. «Haben Sie den Tatort inzwischen inspiziert, M. le duc?»
    Frédéric schüttelte den Kopf. «Ich habe solche Schlachtfelder oft genug in meinem Leben gesehen.»
    D’Or nickte. Auch er hatte schon häufig genug die Überreste dieser Metzeleien vorfinden müssen. «Diesmal lohnt es sich. Kommen Sie mit.» D’Or hielt ihm eine eingeschaltete Taschenlampe hin, aber Frédéric winkte ab. Er würde auch so alles sehen können.
    Einige Stufen führten sie in einen niedrigen Raum hinab. In der Luft hing eine eigenartige Mischung aus Moder, geronnenem Blut und Desinfektionsmitteln. Die Reinigungstruppe der Vampirjäger hatte vermutlich wieder ganze Arbeit geleistet und sämtliche Blutspuren gründlich entfernt. Nur für den Fall, dass sich von den Archäologen, den Reportern oder anderen Neugierigen jemand hierher verirren sollte.
    Frédéric verstand mit einem einzigen Blick, warum d’Or ihn an den Tatort geführt hatte: In der Mitte des Raumes befand sich ein Altartisch mit einem säuberlich eingelassenen Pentagramm. Langsam ging er um diesen herum und übersetzte leise die in die Platte gemeißelten Worte: Quinque debet. Fünf müssen es sein. Quinque parati. Fünf sind bereit. Er holte tief Luft.
    «Nun?» Der Triumph in d’Ors Stimme war kaum zu überhören.
    «Sie haben recht. Das ist interessant», kommentierte Frédéric knapp, ohne sich anmerken zu lassen, wie wichtig diese Information für ihn war. Er hatte schon Pentagramme an den ungewöhnlichsten Orten geprüft, ob es einen Hinweis darauf gab, dass sie etwas mit der Prophezeiung zu tun haben könnten. Irgendein Pentagramm würden sie auf jeden Fall für die Lösung des Problems benötigen, na ja, nicht irgendeines, sondern vermutlich ein ganz bestimmtes. Die Frage war nur, durch was musste es sich auszeichnen?
    Jedenfalls hatte bislang keines, nicht einziges, eine

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