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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Gutteil der Magie genommen worden. Durch ihre starke Verbindung zu Daralee während des Zaubers hatten sie jedoch mentale Fähigkeiten erhalten. Die Lichtelfen waren die ursprünglichen Elfen, ohne dass sie jemals durch irgendwelche magischen Ereignisse verändert worden wären – wie in etwa auch die Drachenelfen. Daher merkte auch Nevliin als Lichtelf nichts, während er sich die Beschreibung Vanoras und die Wiederholung ihrer Worte anhörte.
    Schleich dich von hinten an ihn heran, sagte Eamon unterdessen, an seinen Vetter gerichtet. Schlag ihn nieder, aber so, dass er nicht mehr aufsteht, hast du verstanden?
    Ich soll ihm eins überziehen? Weißt du, was er mit mir macht, wenn er wieder aufwacht?
    Was wird er mit uns machen, wenn wir uns Vanora holen?, mischte sich Liadan ein, die ihr Gemüse auf dem Teller zusammenschob, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt. Tu es, Ardemir!
    O bei allen guten Geistern! Ardemir erhob sich hinter Nevliins Rücken lautlos von seinem Platz. Fürst Menavor bot ihm lächelnd über die Tafel hinweg einen Dolch an, da er wohl wusste, was der Vetter der Königin vorhatte. Ardemir klopfte jedoch nur sachte an seinen Gürtel, um zu zeigen, dass er selbst einen besaß. Dann entschied er sich jedoch anders und nahm doch noch Menavors Waffe entgegen. Vielleicht fürchtete er, beim Ziehen des Dolches ein verräterisches Geräusch zu verursachen.
    Der gesamte Saal schien den Atem anzuhalten, als Ardemir an den besetzten Stühlen vorbei auf Eamon und Nevliin zukam.
    »Sie sagt, wir hätten Zeit bis Vollmond bei Averdun, um uns zu entscheiden«, redete Eamon unaufhörlich weiter, er versuchte, sich auf die Zwischenfragen seines Gegenübers zu konzentrieren, und herrschte Ardemir gleichzeitig gedanklich an, es endlich zu tun.
    Ardemir ließ sich nicht länger bitten. Nevliin setzte gerade zu einer Frage an, da sackte er plötzlich lautlos zusammen. Der Knauf des Dolches traf ihn mit einer Wucht am Hinterkopf, dass Eamon einen Moment lang glaubte, er müsse zur anderen Seite wieder hervortreten. Nevliin brach in die Knie und schlug mit einem Scheppern der Rüstung auf dem Boden auf.
    »Bist du noch ganz bei Trost?«, fuhr Eamon seinen Vetter über den Bewusstlosen hinweg an. »Wolltest du ihn umbringen?« Er ging neben seinem Freund in die Knie und drehte ihn herum. Mit dem Ohr über Nevliins Mund und Nase lauschte er, um sicherzugehen, nicht doch einen Toten vor sich zu haben.
    Inzwischen war auch Vinae um den Tisch herumgelaufen und hockte sich gleichfalls neben den Ritter. Sie war wohl alsEinzige von Ardemirs Tat überrascht gewesen, denn ihr plötzlicher Schrei hatte selbst Eamon erschreckt.
    »Ich muss ihn heilen«, keuchte seine Tochter und nahm gleichzeitig ihre Halskette in die Hand, als wolle sie diese abnehmen, doch Daeron ließ sie innehalten.
    »Nein, Vinae«, fuhr der Fürst sie über den Tisch hinweg unerwartet heftig an. »Die Herren wissen schon, was sie tun. Geh da weg.«
    Vinae sah mit ihren großen, blauen Augen zu Eamon auf, als frage sie ihn doch tatsächlich um Erlaubnis, zurück zu ihrem Herrn zu gehen. Eamon meinte, ihm müsse das Herz vor Liebe bersten. Kein Wort brachte er heraus, und daher nickte er nur mit einem – wie er hoffte – aufmunternden Lächeln.
    »Du sagtest, er solle nicht mehr aufstehen«, verteidigte sich inzwischen Ardemir, auch wenn er selbst etwas erschrocken wirkte.
    »Und du solltest deine Kraft besser einzuschätzen lernen«, zischte Vinae noch, als sie an ihm vorbeiging, was Eamon ein Schmunzeln entlockte. Besonders, da es Nevliin den Umständen entsprechend gut zu gehen schien. Er würde mit Kopfschmerzen und Übelkeit aufwachen, aber das war auch schon alles – von der fürchterlichen Erkenntnis einmal abgesehen, außer Gefecht gesetzt worden zu sein.
    »Entledigt Ihr Euch so Eurer Probleme?«, kam es dann spöttisch von Menavor von der anderen Seite der Tafel, »da bin ich ja froh, mit Euch auf derselben Seite zu stehen.«
    Du stehst niemals auf derselben Seite mit mir, dachte Eamon grimmig und richtete sich wieder auf. Er wusste, seine Tat war unverzeihlich. Nach allem, was geschehen war, hielt er Nevliin jetzt auch noch von Vanora fern, doch er sah keine andere Möglichkeit.
    »Wir müssen ihn einsperren«, sagte er bemüht gleichgültig, »am besten, wir ketten ihn auch an. Er wird nicht erfreut sein, wenn er aufwacht.«
    »Wie lange willst du ihn einsperren?«, fragte Ardemir.
    Eamon blickte auf den Ritter hinab. »So lange wie

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