Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
Vom Netzwerk:
hinweg entscheiden.Und bessere Arbeitsbedingungen der Feldarbeiter«, fügte sie noch schnell hinzu, was Daeron ein Schmunzeln entlockte. »Ich werde als vollwertige Herrscherin über dieses Fürstentum anerkannt, und meine Stimme zählt genauso wie Eure oder Menavors.«
    »Ist das alles?«
    War das alles? War das alles? Vinae wusste es nicht. Seit sie denken konnte, hatte sie nach Möglichkeiten gesucht, um an der Gestaltung dieses Landes mitwirken zu können, nicht nur heimlich aus dem Hintergrund. Endlich hatte sie einen Weg gefunden, und nun wusste sie nicht mehr weiter. Was, wenn das eine Falle war? Wenn sie einen entscheidenden Punkt vergaß? Was, wenn ...
    »Also gut.« Daeron riss sie aus ihren Gedanken. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er vor ihr. »Ich akzeptiere deine Bedingungen«, sagte er, »und nun werde ich dir meine nennen.«
    »Eure?« Der Strudel der Hilflosigkeit und Panik schien Vinae erneut zu erfassen. Welche Bedingungen wollte er stellen, sie hatte sich doch schon aufgegeben. Was wollte er mehr?
    »Halte mich nicht für dumm«, sagte er beinahe schon drohend. »Du wolltest mir weismachen, mich zu hassen, mich ermorden zu wollen, und irgendetwas ist da in dir ...« Er schüttelte den Kopf. »Als meine Frau«, erklärte er ihr schließlich nicht weniger unheilvoll, »erwarte ich, dass du nicht nur an meiner Seite regierst und deine Privilegien nutzt. Ich erwarte auch, dass du wirklich meine Frau bist. In allen Belangen, verstehst du mich? Du wirst dein Schlafgemach mit mir teilen und ... das Bett.«
    Hätte sich Vinae nicht ohnehin schon an der Wand festgehalten, wäre sie nun endgültig umgefallen. Das Bett.
    Sie sah Daeron in die Augen. Die feinen Härchen in ihremNacken stellten sich auf. Allein der Gedanke daran ließ die Übelkeit unerträglich werden. Doch war der Preis nicht gering, betrachtete man, was sie dafür gewann? Sie hatte schließlich auch bei einem Dämon gelegen.
    Beinahe hätte sie aufgelacht. Natürlich stellte Daeron ihren Körper als Bedingung. Er wollte ein Kind. Oh, wie recht Gregoran gehabt hatte! Er wollte ein Kind der Thesalis, das er formen konnte, und wenn es so weit war ... nun, dann würde er sie wohl nicht mehr brauchen.
    Konnte das denn Liebe sein? War es Liebe in Daerons Augen gewesen, als sie ihm ihre Hand geboten hatte? Oder lediglich die Freude über die Gewinnung einer langersehnten Macht? War es überhaupt von Belang? Er musste sie nicht lieben. Sie liebte ihn genauso wenig. Nein, sie verabscheute ihn.
    Daeron hielt ihrem bohrenden Blick stand, schien in sie zu dringen, so wie er es vorhin unter dem Einfluss des Giftes getan hatte. Jeder Gedanke stand wie auf Pergament geschrieben in ihren Augen – Vinae wusste das und sah auch keine Notwendigkeit, diese zu verbergen.
    Ein Lächeln zog seine Mundwinkel nach oben. Er las in ihren Augen die Antwort.
    »Ja«, sprach Vinae das verhängnisvolle Wort schließlich aus und unterdrückte ein Schaudern. »Ich akzeptiere.«
    In diesem Augenblick wurde die Ähnlichkeit zu seinem Bruder erkennbar. Im Ausdruck des Triumphs.
    »Ich freue mich, das zu hören.« Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie sanft auf die Stirn. »Nächsten Vollmond«, sagte er. »Ich werde alles Notwendige veranlassen.«
    Nächsten Vollmond. So bald.
    Vinae blickte dem schwarzen Mantel hinterher, der gemeinsam mit den Schlangenschilden die Treppe nach unten verschwand.
    Ihre Beine konnten sie nicht mehr tragen. Ihr Herz schien keine Kraft mehr zu haben, um Blut durch ihre Adern zu pumpen, ihre Lungen konnten dem Körper keinen Sauerstoff mehr zuführen.
    Langsam sank sie entlang der Wand zu Boden. Sie starrte immer noch dorthin, wo Daeron verschwunden war, und ihr war, als hätte das Gift sie erneut betäubt. Sie hatte sich verloren, und auch wenn sie ihren Namen immer noch wusste, wünschte sie sich, sie könnte ihn vergessen.

Ardemir hatte nicht mit solch einem Trubel in der Stadt gerechnet. Es war kein Markttag, und doch waren Acres Straßen bis zum Schloss hinauf verstopft. Die Leute bahnten sich einen Weg zum großen Sonnenplatz hindurch und machten ein Fortkommen zu Pferde beinahe unmöglich – und das, obwohl noch nicht einmal die Verkaufsstände aufgebaut waren.
    Der Vorteil lag zumindest darin, dass Ardemir dadurch mit Aurün in der Menge verschwinden konnte, ohne allzu große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, auch wenn allein ihre prächtigen Pferde schon auffallen müssten, die sie notgedrungen am Zügel

Weitere Kostenlose Bücher