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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Ich wurde Eure Frau!«
    »Nur aus diesem Grund?« Daeron beugte sich zu ihr vor und schüttelte sie leicht. »Wirklich nur aus diesem Grund? Belüge dich nicht! Du weißt, du gehörst zu mir. Du magst andere Ansichten haben als ich, und doch fühlst du für mich.«
    »Hass!«
    »Liebe und Hass liegen nahe beieinander. Glaubst du etwa, ich ärgere mich niemals über dich? Glaubst du, ich hätte mir nicht schon oft gedacht, wie viel einfacher mein Leben ohnedich wäre? Manchmal wünschte ich mir, ich könnte dich aus mir herausschneiden, aber das macht doch unsere Liebe aus, Vinae. Du wirst dich wieder beruhigen ...«
    »Nein.« Seine Worte waren falsch und ohne jeden Sinn. Früher hatte er sie mit seinen Worten vielleicht noch berührt, sie überzeugen können, dass er es wert war, auf das Gute in ihm zu vertrauen, doch es war vorbei. Diese Erkenntnis fiel ihr wie eine Last von der Schulter.
    Mit einem Ruck befreite Vinae sich aus seinem Griff. Sie würde sich nicht mehr von ihm in Fesseln legen lassen. »Ich habe Euch nie gehört, und dass ich Euer Blut getrunken habe, hat daran nichts geändert.«
    Vinae drehte sich um und lief, als hätte sie plötzlich Flügel. Sie wollte nur noch heraus aus dem Schloss, heraus aus der Stadt, aus dem Sonnental. Daeron würde sie nicht mehr aufhalten. Vielleicht würde sie auf Eamon und die anderen treffen und sie warnen können. Auf jeden Fall würde sie sich nicht mehr in diesen Krieg ziehen lassen. Alles, was sie liebte, war gestorben oder zerstört. Sie würde in einen Tempel gehen, wie sie es immer vorgehabt hatte, und dort beim Wiederaufbau helfen, um danach nur noch als Heilerin tätig zu sein.
    Dieser Plan ließ sie aufatmen, als sie das Schlosstor aufstieß und in den von Fackeln beschienenen Hof hinaustrat. Immer noch waren unzählige Schlangenschilde dort unten, Veresils Körper war zugedeckt worden, und man hatte das Tor zum Marktplatz geöffnet. Ein nicht besonders hochgewachsener Elf mit kurzem, zerzaustem Haar und zerschlissener Kleidung trat in den Hof. Seine blasse Haut schimmerte im Schein der Fackeln, und seine sonst dunklen Augen leuchteten in grellem Grün.
    »Ardemir ...« Der Drang, auf ihn zuzulaufen und sich in seine Arme zu werfen, war schier übermächtig, doch da fielihr Blick auf die anderen Elfen, die ihm folgten. Es war eine Gruppe Silberritter. Ihr Gang wirkte mechanisch, als hingen sie an Fäden.
    Alle Gedanken an Flucht verschwanden genauso schnell, wie sie gekommen waren. Unfähig, sich zu bewegen, starrte Vinae zu Ardemir, der zwar kein Drache, aber doch fremd war und geradewegs auf sie zukam.
    »Da kommen die restlichen«, hörte sie plötzlich Daerons Stimme neben sich. Als er seine Hand auf ihre Schulter legte, hatte sie nicht die Kraft, sich von dieser Berührung zu befreien.
    »Ardemir«, flüsterte sie noch einmal und meinte, an seinem Anblick zu zerbrechen. Er war verloren, denn die Einzigen, die gewusst hatten, wie man ihm und den anderen Rittern helfen konnte, waren tot. Ardemir würde ein Drache werden, auch wenn er jetzt noch in seinem elfischen Körper war. Ein Elf, der von den Sonnentaler Fürsten kontrolliert wurde. »Was haben sie dir angetan?«
    »Ah, genau«, meinte Daeron mit einem dunklen Unterton. »Der Vetter der Königin. Beim letzten Mal war er noch ein Drache.« Er wandte sich Vinae zu. »War er schon wieder zurückverwandelt, als du vor ihm geflohen bist?«
    Vinae nickte geistesabwesend und sah Ardemir immer noch entgegen. Er war wieder ein Elf gewesen, er war alles gewesen, was sie sich jemals gewünscht hatte, so ehrlich in seiner Leidenschaft.
    Die Schlangenschilde führten die neuangekommenen Krieger an Daeron und Vinae vorbei in den Durchgang zum Garten, von wo aus die Verliese zu erreichen waren. Als jedoch Ardemir an ihnen vorbeikam, hielt Daeron sie auf.
    »Der nicht«, sagte er und bedeutete Ardemir, zu ihnen hochzukommen. »Mit ihm habe ich noch etwas zu besprechen.«
    Vinae spürte, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich.
    »Was habt Ihr mit ihm vor?«, fragte sie Daeron, doch der lächelte sie nur auf solch unverhohlen bösartige Weise an, dass es ihr beinahe den Boden unter den Füßen wegriss. Dann führte er Ardemir zurück ins Schloss.
    Vinae eilte ihnen nach. Was konnte sie tun? Ardemir war der, den sie liebte. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, ihrer Freude Ausdruck verliehen, ihn zu sehen, wenngleich Angst ihr Herz erfüllte.
    »Also«, meinte Daeron an Ardemir gewandt. Er schien sich nicht an ihrer

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