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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Name?«
    »Mein Name?« Der Mann lachte. »Ich habe keinen Namen.«
    Vinae ging noch ein Stück näher, warf noch einmal einen misstrauischen Blick auf die Kristalle und sah wieder zurück in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Es gab nur wenige Schatten, und doch gelang es ihm, sich in einem zu verbergen. »Ihr müsst doch einen Namen haben.« Vinae überflog mit ihren Blicken die Zelle, die vollkommen leer zu sein schien. Noch nicht einmal eine Decke oder ein Wasserkrug waren zu sehen. »Wie werdet Ihr genannt?«
    Wieder ein leises Lachen. »Die Welt hat mich vergessen«, antwortete der Fremde. »Wer sollte mich mit einem Namen ansprechen wollen?«
    »Wie lange seid Ihr bereits hier?« Das Entsetzen war ihrer Stimme anzumerken. Vielleicht hatte der arme Mann seinen Namen in der Zeit der Gefangenschaft vergessen. Den Fürsten wäre alles zuzutrauen, wenngleich Vinae nicht verstand, weshalb sie jemanden so tief in den Kellern einsperren sollten – von magischen Barrieren geschützt.
    »Welches Jahr haben wir denn?«, fragte er, woraufhin Vinae ihm die Zeit nannte, die seit Anbeginn des neuen Zeitalters verstrichen war. Es war das fünfundachtzigste Jahr des vereinten Elvions, was den Mann laut seufzen ließ.
    »Ja, so lange bin ich schon hier«, sagte er. »Ich dachte, es wäre länger.« Er lachte gequält auf. »Und hast du einen Namen,reine Seele, oder wirst du nach dem benannt, was dich ausmacht? Reine Seele. «
    Vinae kämpfte gegen das unangenehme Gefühl, angestarrt zu werden. Sie spürte die bohrenden Blicke, die aus der Dunkelheit nach ihr zu greifen schienen.
    »Mein Name ist Enra«, antwortete sie. Ein leises Gefühl beschlich sie, dass sie ihren richtigen Namen nicht verraten sollte. Vielleicht auch, um vor Daeron zu verbergen, dass sie jemals hier gewesen war.
    »Enra.«
    »Ja, ich arbeite in der Küche.« Vinae blickte angestrengt in die Dunkelheit und wich, einen Aufschrei kaum unterdrückend, einen Schritt zurück, als der Gefangene plötzlich vor ihr am Gitter erschien, als wäre er aus den Schatten geflossen. Er sah sie aus goldgelben Augen an und war selbst für einen Elfen ungewöhnlich hochgewachsen. Die schwarze Kleidung zeigte keine Spuren von Schmutz oder Rissen, einzig das blonde Haar war kurz und struppig und sah aus, als hätte man Asche darunter gestreut. Dann erkannte Vinae, dass es tatsächlich kein Schmutz war, sondern diese blondgraue Farbe hatte.
    »Eine Lüge«, knurrte der Gefangene. »Wieso lügst du mich an, du wunderschöne Seele?«
    »Ich ... Ich lüge nicht.«
    Der Fremde legte seinen Kopf etwas schief und lächelte, was trotz der sanften Züge schaurig wirkte. »Jetzt fürchtest du dich«, sagte er rau. »Das musst du nicht. Ich bin doch eingesperrt.«
    »Wieso?«, fragte sie, um Fassung bemüht. »Was habt Ihr verbrochen?«
    Ein schreckliches Lachen hallte durch das Gewölbe. »Seit wann muss man in diesem Land etwas verbrechen, um eingesperrtzu werden?« Er zeigte auf die Kristalle. »Manchmal reicht die bloße Existenz schon aus.«
    »Es tut mir leid.« Vinae ging wieder etwas näher. Sie durfte sich nicht so furchtsam benehmen. Der Mann war unheimlich, doch was war schon anderes zu erwarten, wo er bereits so lange eingesperrt war? »Ich wollte Euch nicht beleidigen.«
    »Das hast du nicht, schöne Seele.« Es war, als blicke er mit den goldenen Augen tatsächlich bis in ihr Innerstes und fessele sie an Ort und Stelle. »Macht wird hier nun einmal nicht gerne gesehen. Sie fühlen sich leicht bedroht.«
    »Sie? Die Fürsten?«
    »Ach, diese beiden!« Der Fremde lehnte sich kopfschüttelnd an die Wand und rutschte daran zu Boden. »Die sind harmlos.«
    Vinae ging auf ihn zu und kniete sich vor die Zelle, von wo aus sie ihn zwischen den Gitterstäben hindurch ansah. »Ihr seid ein Magier«, flüsterte sie und warf noch einen Blick auf das weiße Leuchten des Kristalls neben ihr, welches das Gesicht des Fremden in Licht und Schatten teilte. »Ein sehr mächtiger Magier.«
    »Vermutlich.« Er lächelte sie an. »Wer weiß das schon.«
    »Nun, Ihr müsst mächtig sein, wenn Ihr auf diese Weise festgehalten werdet.«
    »Vermutlich.«
    »Und schon so lange.«
    »Ja.« Sein bohrender Blick war kaum noch auszuhalten, und er hatte etwas ... Hungriges .
    Die Augen hielten sie in ihrem Bann. Das Gold wurde von einem schwarzen Ring umrandet, und die Pupillen waren ungewöhnlich schmal, senkrechte Schlitze, die den Gefangenen noch sonderbarer aussehen ließen, jedoch auch eine

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