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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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hielt mit dem Türknauf in der Hand inne, und Aurün vergaß das Atmen, während Eamon seinen alten Freund mit solch tiefer Verzweiflung ansah, dass es einem das Herz brechen konnte. Im nächsten Moment krachte Eamon gegen das Bücherregal und begann zu bluten.
    »Du hast sie geliebt?« Nevliin zog ihn am Hemd wieder zu sich, um ihm erneut die Faust ins Gesicht zu schlagen. »Du hast sie geliebt?«
    Aurün hörte sich selbst schreien, doch es ging beinahe völlig im plötzlichen Geschrei der Mädchen und Rosas unter.Geschirr fiel von einem Tablett zu Boden und zersplitterte. Die Schreie der Mädchen wurden noch lauter.
    Ardemir sprang auf und versuchte Nevliin wegzuziehen, doch in diesem Moment ging Eamon auf Nevliin los, der soeben auf Ardemir einschlug.
    »Du hast sie zerstört!«, schrie Eamon plötzlich, während der blutende Ardemir Aurün packte und zu den Menschen zog, vor die er sich schützend stellte.
    Aurün konnte es nicht fassen. Eamon versuchte nicht nur, sich gegen die Schläge zu wehren – er ging selbst mit einer Brutalität auf Nevliin los, die sie ihm niemals zugetraut hätte. Die beiden schlugen aufeinander ein, krachten mit dem Tisch zusammen und stürzten über Stühle.
    »Sie werden sich töten«, hörte sie Rosas zitternde Stimme neben sich, woraufhin Aurün unwillkürlich die Hand der alten Frau ergriff.
    »Hört sofort auf!«, kam es nun von Ardemir, der sich das Blut von der Nase wischte und sich wieder einzumischen versuchte, doch die beiden prügelten wie wahnsinnig aufeinander ein.
    »Sie war niemals dein«, hörte Aurün Eamons Stimme unter dem Stöhnen und den Schlägen. »Du hast sie zerstört.«
    »Sie hat mich geliebt«, kam die schmerzverzerrte und zugleich hasserfüllte Antwort von Nevliin. »Du hast alles getan, um uns zu trennen. Du konntest sie nicht haben.«
    »Sie hat mich ebenso geliebt!«
    Das ohrenbetäubende Klirren von Glas ließ die Mädchen aufschreien, als die beiden Kämpfenden durch die geschlossene Tür auf den Balkon krachten. Sofort liefen sie hinterher und bekamen gerade noch mit, wie das hölzerne Geländer brach und Eamon und Nevliin zwei Stockwerke tief in den Garten fielen.
    Ardemir zögerte keinen Augenblick und sprang ihnen hinterher, und auch Aurün ließ die Hand der Menschenfrau los und landete selbst weich im Gras, wo Eamon rittlings auf Nevliin saß und die Fäuste in dessen Gesicht schlug. Ardemir versuchte, ihn herunterzuzerren, als Eamon plötzlich durch eine unsichtbare Kraft fortgeschleudert wurde, mit ihm Ardemir, der stöhnend in einem Gemüsebeet landete.
    »Du weißt nichts über mich«, stöhnte Nevliin und richtete sich bluttriefend auf. »Du wusstest nichts über Vanora.«
    Auch Eamon richtete sich auf, doch kaum war er auf den Beinen, erfasste ihn eine weitere Kraftwelle, schleuderte ihn hoch in die Luft und gegen die Hauswand, wo er in mehreren Schritt Höhe festgehalten wurde. Das Tosen der Brandung unten bei den Klippen schien lauter zu werden, als wütete nun auch das Meer und versuchte, den Felsen zu zertrümmern. Nevliin zog seine Magie aus dem Wasser, und davon hatte er hier mehr als genug, um sich mit immer größerer Macht zu versorgen.
    Die Hand nach Eamon ausgestreckt, stand er unter ihm, und seine Augen ... Aurün schnappte nach Luft. Das Weiß seiner Augen war verschwunden. Es blieben nur noch schwarze Höhlen, in denen ein silberner Schein funkelte.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie die beiden Mädchen, die herbeigelaufen kamen und mit einem erstickten Schrei stehen blieben, und auch Ardemir, der sich Nevliin langsam zu nähern versuchte.
    »Töte mich, und du wirst dir niemals verzeihen«, stöhnte Eamon so leise, dass es kaum zu hören war. Die Kraft, die ihn gegen die Wand drückte, nahm ihm auch den Atem. »Das bist nicht du.«
    »Du kennst mich nicht!«, schrie Nevliin. Sein Anblick mit den magisch veränderten Augen, all dem Blut und der furchtbarenNarbe war der aus einer anderen, finsteren Welt. »Fühlst du dich besser, in deinem Versuch, mich zu retten? Ich brauche deine Hilfe nicht! Ich brauche von niemandem Hilfe!«
    »Das wissen wir«, kam die ruhige Stimme von Ardemir, der sich neben ihn geschlichen hatte.
    »Ihr könnt es nicht begreifen!«, schrie Nevliin nun ihn an, wodurch Eamon ein kleines Stück abrutschte, ehe er erneut mit einer Wucht gegen die Wand schlug, die Aurün unwillkürlich aufschreien ließ. »Es ist mein Schmerz! Du hast sie nicht gesehen! An diesem Abgrund, der jetzt meiner ist! Du warst

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