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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hoch. Ihr Durchmesser betrug zweihundert Fuß, und das entfernte Ende verlor sich in Düsternis und war nur von der Dylvana auszumachen.
    Egil legte Arin beide Hände auf die Schultern und flüsterte: »Was siehst du?«
    Die Dara sah sich in der Grotte um. »Rechts verläuft ein breiter, mit Felsbrocken übersäter Weg am Ufer entlang. Auf der anderen Seite verschwindet er in einem breiten Kanal hinter…«
    »Der Schatz«, unterbrach Ferai ungeduldig. »Seht Ihr den Schatz?«
    Arin nickte und zeigte beinah direkt geradeaus. »Gleich neben dem Weg, kurz vor dem Eingang in den Kanal ist eine kleine Vertiefung in der Wand, in der die Schatulle steckt.«
    »Wie lange noch bis zum Niedrigwasser?«, fragte Egil.
    »Vier Glasen«, erwiderte Arin.
    Egil zog Arin an sich, und eine Weile sagte niemand etwas. Doch dann seufzte er und murmelte: »Hoffen wir, dass Delon, Burel und Aiko an Ort und Stelle sind und alles vorbereitet haben.«
    »Ach, ganz bestimmt«, sagte Ferai, die angestrengt in die Richtung starrte, in die Arin gezeigt hatte. »Wir sind zu weit gekommen und haben alles viel zu gut geplant, als dass an dieser Stelle noch etwas schief gehen könnte. Und der Schatz, tja, wir haben ihn doch schon beinah.«
    Doch Egil starrte auf das unheimliche schwarze Wasser des Teichs. »Wenn es stimmt, was in der Schriftrolle steht, dann ist irgendwo in diesem Teich ein Ungeheuer, das uns diesen Anspruch streitig machen wird.«
    Arin schaute ebenfalls auf den dunklen Teich und sagte dann: »Bald werden wir es genau wissen.«

34. Kapitel
     
    Die Zeit verging quälend langsam.
    »Aber was ist, wenn sie es nicht bis ganz nach unten geschafft oder den Unterwasserspalt nicht gefunden haben?«
    Arin wandte sich an Egil. »Hab keine Angst, Chier… und hab Vertrauen.«
    »Aber wir wissen es nicht mit Sicherheit, Liebste. Wir wissen nicht, ob alles bereit ist. Hör mir zu, wir können zum Gesims zurückkehren und den Plan morgen ausführen. Erinnere dich, wenn die Ebbe kommt und geht und du den Kraken nicht nach draußen gelockt hast, sollen sie wieder nach oben klettern. Wir können sie oben erwarten und dann wissen wir, ob alles bereit ist oder nicht.«
    »Wiederum sage ich, hab kein Angst, Chier. Delon und Burel haben beide gesagt, dass der Abstieg zwar lang ist, aber ziemlich leicht, und dass er schnell vonstatten gehen wird. Der Wiederaufstieg wird dagegen lange dauern.«
    Egil seufzte und verstummte, und nur das Rauschen von Wasser in der Grotte störte die Stille.
    Schließlich sagte Ferai: »Dara, könnt Ihr von hier aus erkennen, ob der Schatz mit einem Zauber belegt ist?«
    »Es ist kein Schatz, Ferai«, sagte Egil mit Schärfe in der Stimme.
    »Trotzdem ist es eine gute Frage, Chier«, sagte Arin. »Ich werde versuchen, etwas mit meiner besonderen Sicht zu erkennen.« Arin erhob sich und ging zum Eingang der Höhle. Einen Augenblick später sagte sie: »Vielleicht ist ein Leuchten da, aber wenn ja, ist es zu schwach, um es von hier aus zu erkennen.«
    »Oh.« Mehr sagte Ferai nicht.
    »Wäre Euch lieber, die Schatulle würde leuchten?«, fragte Egil.
    »O nein«, erwiderte Ferai. »Mir wäre schon lieber, wenn sie nicht leuchtet, denn wer weiß, was ein solcher Zauber anrichten kann? Ich hatte nur gehofft, die Dara könnte erkennen, ob überhaupt ein Spruch auf der Schatulle liegt oder nicht.«
     
    »Es wird Zeit, Chier«, sagte Arin und erhob sich.
    Egil sah sie an, und sein Blick verriet seine Gedanken. Er wollte etwas sagen, stellte aber fest, dass er kein Wort herausbekam. Stattdessen nahm er ihre zierliche Gestalt in die Arme. Er küsste sie lange, ließ sie dann mit einem tiefen Seufzer los und trat einen Schritt zurück.
    Ferai tauchte das Ende eines kurzen Stück Seils in Lampenöl und entzündete es dann. »Eure Fackel, Dara«, sagte sie und reichte Arin das brennende Seilstück. Dann gab sie der Dylvana eine angezündete Laterne mit den Worten: »Und eine Laterne, die Ihr bitte bei der silbernen Schatulle lasst, solltet Ihr die Möglichkeit dazu haben.«
    Egil schlug das Herz im Halse, als Arin Fackel und Laterne nahm und dankend nickte. Doch bevor sie sich auf den Weg machen konnte, trat Egil noch einmal vor, nahm ihr Gesicht in beide Hände, küsste sie noch ein letztes Mal und flüsterte: »Ich liebe dich.«
    »Chieran«, erwiderte sie, dann drehte sie sich um und ging rasch weg, wobei sie ein paar Tränen wegblinzeln musste.
    Sie betrat die Grotte, holte tief Luft und rannte rasch den Pfad auf der rechten

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