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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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aus.«
     
    Chnk… chnk… chnk… Ferai hieb mühsam Vertiefungen für Hände und Füße in die hart gefrorene, eisige Rutschbahn. Die Eisaxt drang tief ein, und silbrige Scherben fielen die Schräge herunter und verloren sich in der Schwärze darunter. Ab und zu hielt sie inne, um sich schwer atmend auszuruhen, doch jedes Mal machte sie nach einer kurzen Pause weiter.
    Vi-vi-vielleicht sollte ich einfach von hier verschwinden. Ich meine, schließlich wollen sie sich diesen Stein holen, nicht ich. Alos nahm noch einen Schluck aus der Flasche.
     
    Delon hämmerte noch einen Nagel in die Felswand und brachte einen Schnappring an. Der Barde hinterließ eine Spur, die ihnen den Aufstieg bei ihrer Rückkehr erleichtern würde. Er sah sich zu der Stelle um, wo Aiko und Burel warteten, und ließ sich dann zur nächsttieferen Spalte in der Felswand herab, wo er den nächsten Nagel einschlug.
     
    »Wie über dem Eis, wo wir zwei Rollen zurückgelassen haben«, sagte Ferai, während sie zu der weiter unten baumelnden Laterne herabstarrte, deren gelber Schein den vertikalen Schacht vor ihren Füßen beleuchtete, »müssen wir hier oben ein Seil verankern und für unsere Rückkehr hier lassen.«
    »Dann können wir nur hoffen, dass wir nicht auf noch viel mehr von diesen Hindernissen stoßen«, sagte Egil. »Wenn wir eine Rolle hier lassen, bleiben uns nur noch drei.«
    Während Ferai damit begann, einen Kletterhaken in einen geeigneten Spalt zu treiben, sagte sie: »Was glaubt Ihr, wie Ordrune hierher gekommen ist? Ich meine, ich kann keine Spuren erkennen, dass schon mal jemand hier war – keine alten Gesteinsnägel, Ringe oder Seile… und auch sonst nichts.«
    »Vielleicht kann Ordrune fliegen«, mutmaßte Arin.
    Ferai unterbrach ihr Hämmern. »Kann etwas anderes als ein Vogel fliegen?«
    »Drachen«, sagte Egil. »Fledermäuse, Bestien, die von Drachen zerrissen werden, Insekten und noch einige mehr.«
    Ferai grinste und versetzte dem Gesteinsnagel einen letzten Schlag, während sie einen Schnappring in die Öse einhakte. »Ich glaube, eigentlich wollte ich fragen, ob Ihr wirklich der Meinung seid, dass Ordrune fliegen kann.«
    Arin hob die Hände. »Immerhin ist er ein Magier, und es heißt, dass es Zauberkundige gibt, die sich durch die Luft bewegen können.«
    Ferai zog ein Seil durch den Ring und prüfte die Verankerung des Kletterhakens. »Fertig. Macht einen soliden Eindruck. Gehen wir weiter.«
     
    N-nein. Kann sie nicht im Stich lassen. Anders als bisher. Schiffskameraden. Meine Schiffskameraden. Ein Schluchzen entrang sich Alos’ feuchten Lippen.
     
    Während Burel wartete, schaute er auf das Borealmeer und den riesigen Strudel darin. Die gesamte, sich drehende Oberfläche schien spiralförmig in das entfernte Tosen des dunklen, klaffenden Lochs gezogen zu werden.
     
    »Ich höre Wasser rauschen«, sagte Arin. »Irgendwo vor uns.« Sie kletterten über Felsplatten, die glitschig und feucht waren, krochen über Vorsprünge, sprangen über Spalten und rutschten Halden von gesplittertem Gestein herunter. Kurz darauf konnten auch Egil und Ferai das Geräusch rauschenden Wassers hören, das zu ihnen empordrang.
     
    Alos zog eine weitere Lederflasche aus seinen geretteten Satteltaschen. Dabei liefen ihm dicke Tränen über die Wangen, und er schluchzte verzweifelt. Er entkorkte die Flasche, hob sie an den Mund und trank zwischen herzzerreißenden, selbstmitleidigen Schluchzern einige große Schlucke der Flüssigkeit, die in seiner Kehle brannte.
     
    »Seht Ihr die Spalte?«, rief Aiko nach unten.
    »Nein, ich sehe sie nicht«, erwiderte Delon.
    »Sie muss irgendwo da unten sein«, rief Burel. »Jedenfalls hat der Drache das gesagt.«
    Aiko schaute nach oben und orientierte sich am obersten Seil, wo der Drache über den Rand des Gesimses starrte. »Weiter links!«, rief sie Delon zu. »Der Spalt müsste etwas weiter links von Euch sein.«
    Delon bewegte sich auf dem Felsvorsprung weiter nach links und lugte nach unten in die wogenden Fluten am Fuß der Klippe. Der Barde suchte nach einem Hinweis, der sie zum Krakenteich im Berg führen würde.
     
    »Da ist er«, hauchte Ferai, die ihre Laterne in die Höhe hielt, deren Licht von der Finsternis in der Kaverne vor ihnen förmlich verschlungen wurde.
    Sie standen im Eingang einer großen Höhle. Ein kurzer Weg führte zu einem großen Teich, in dessen schwarzen Tiefen nachtschwarzes Wasser stand. Die Grotte war annähernd kreisrund und vielleicht hundert Fuß

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