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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Seite entlang und ihrem Ziel entgegen, während Egil hinter ihr den Atem anhielt und die Zähne zusammenbiss und Ferai die Fäuste so fest ballte, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Dunkles Wasser stand reglos im Teich.
    Leichtfüßig und geschwind wich Arin den Felsbrocken auf dem Weg aus und sprang über kleinere Steine hinweg. Sie erreichte den letzten Bogen, und im Licht von Arins Laterne konnten Egil und Ferai eine Nische in der Wand erkennen, in der es silbrig funkelte.
    Arin blieb stehen, stellte die Laterne in die Höhlung und rief dann über das Rauschen des Wassers hinweg: »Die Schatulle ist mit einem Zauber belegt!«
    Das schwarze Wasser des Teichs begann sich zu bewegen. Es kräuselte sich, und kleine Wellen schwappten an den Rand.
    Jetzt trat Arin an den Rand des Teichs. Sie spähte hinein und wartete. Das Wasser brodelte und stieg, bis es über die Ufer trat und in kleinen Rinnsalen zu dem ins Meer führenden Kanal floss.
    Nichts.
    »Vielleicht ist überhaupt kein Krake in dem Teich«, zischte Ferai.
    Egils Antwort bestand aus einem tiefen Seufzer.
    Jetzt drehte Arin sich um und ging zur Nische mit der Schatulle zurück, und während sie den Teich nicht aus den Augen ließ, streckte sie die Hand zur Schatulle aus…
    … und berührte das verzauberte Metall.
    Wusch! Eine hohe Welle wurde förmlich aus dem Wasser geschleudert, und biegsame Tentakel schossen daraus hervor.
    Wellen schwappten gegen die Höhlenwände.
    Lauf. schrien Egil und Ferai gemeinsam…
    … Doch Arin hatte sich bereits zur Flucht gewandt und rannte den Weg entlang zum Ausgang, dem offenen Meer und dem Großen Mahlstrom dahinter entgegen.
    Und ein Ungeheuer raste ihr hinterher, dessen Tentakel ihm voranflogen und nach der fliehenden Gestalt griffen und schlugen.
    »Lauf! Lauf!«, schrie Egil ihr hinterher, während die durch das Auftauchen des Kraken verursachten Wellen gegen die Felswände brandeten und Spritzwasser in die Höhe geschleudert wurde. Als er wieder sehen konnte, war das Licht von Arins Fackel in der Dunkelheit des Kanals verschwunden. Und Egil flüsterte: »Lauf, Liebste. Ach, Adon, lauf!«
     
    Arin rannte mit ihrer ganzen Behändigkeit. Hinter ihr raste ein Keil aus schwarzem Wasser durch den Kanal, eine gewaltige fließende Welle in der Dunkelheit, aus der sich windende Tentakel nach ihr griffen. Arin rannte, so schnell sie konnte, sprang über kleine Felsbrocken und Steine hinweg, auf der Flucht vor einem grässlichen Ungeheuer, das sie in Stücke reißen würde, sollte es sie zu fassen bekommen.
    Auch die Welle raste immer weiter und ließ ein schäumendes schwarzes Kielwasser hinter sich zurück. Plötzlich griff ein riesiger Fangarm nach ihr, doch sie wich ihm geschmeidig aus. Die Wut des Ungeheuers brachte das Wasser zum Kochen, und der Krake packte mit seinen Fangarmen einen Felsbrocken und schlug damit nach ihr – wack! Steinsplitter prasselten gegen Arins Rücken, während sie immer weiterlief.
     
    Wack! … Wack! … Lautes Krachen war zu hören, als schlage ein riesiger Hammer gegen den Fels. »Ach, Adon, Adon, was ist da los?«, rief Egil, während die Schläge durch die Grotte hallten.
    »Jetzt, Egil!«, rief Ferai. »Solange das Ungeheuer beschäftigt ist. Jetzt ist die Gelegenheit, den Schatz zu holen, ehe das Ungeheuer zurückkehrt.«
    »Was?«, rief Egil.
    »Ich sagte, wir müssen uns sputen! Sonst werden ihre Anstrengungen wahrscheinlich vergebens sein«, fauchte Ferai.
    Die Echos des Hämmerns entfernten sich und wurden schwächer.
    Egil holte tief Luft. Er brummte eine Antwort, doch was er sagte, hörte Ferai nicht. Mit wutverzerrter Miene schaute der Fjordländer auf das dunkle Wasser und zur Schatulle, dann sagte er: »Wartet hier, Ferai, bis ich Euch rufe.«
    Sie nickte und gab ihm ebenfalls ein steifes Stück Seil, dessen Ende mit Öl getränkt und angezündet war. Er nahm eine Laterne und die Fackel und trat in die Grotte.
    Ferai beobachtete, wie er zur Schatulle ging, ein Auge auf den Mann gerichtet, das andere auf den wogenden schwarzen Teich.
    Schließlich erreichte Egil die Nische. Er stellte die Laterne ab und zog seine Axt, dann streckte er, wie er es Arin hatte tun sehen, vorsichtig eine Hand aus und berührte das silberne Metall.
    Wieder wirbelte der Teich auf und Tentakel schossen daraus hervor.
     
    Arin floh durch den felsigen Kanal zum Ausgang, während nur eine Handspanne hinter ihr beständig ein großer Gesteinshammer niedersauste, und ihre Füße berührten kaum den

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