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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Momenten zermarterte Ferai sich das Hirn nach einem Hinweis, von dem Delon glaubte, dass er irgendwo in ihr schlummere. Viele ihrer Erinnerungen waren schmerzhafter Natur, andere traurig, aber zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass viele ihr auch Freude bereiteten – vor allem die an ihre Mutter und ihren Vater, wie sie ihr vorgesungen und Geschichten erzählt hatten.
    Sie versuchte, sich an die Lieder und Geschichten ihrer Kindheit zu erinnern, denn Delon hatte erwähnt, dass es dort vielleicht eine verborgene Erinnerung gab. Doch so sehr sie sich auch bemühte, ihr fiel nichts ein, und sie war überzeugt, mehr Erfolg zu haben, wenn sie die berühmte Nadel im Heuhaufen suchen würde.
    Mitten in der zweiten dieser Nächte schrak sie plötzlich aus dem Schlaf hoch. »Delon«, zischte sie, während sie die Füße aus der Koje schwang. Sie huschte durch die winzige Kabine zu ihm herüber und schüttelte ihn. »Delon.«
    Er erwachte benommen. »Hm?«
    »Wacht auf. Mir ist etwas eingefallen.«
    Delon richtete sich auf und rieb sich die Augen. »Oh«, gähnte er. »Was ist dir eingefallen?«
    »Etwas, das die alte Nom immer benutzt hat.«
    »Die alte Nom?«
    »Sie war eine Wahrsagerin.«
    »Und was hat sie benutzt…?«
    »Ein Kartenspiel. Sie hat damit die Zukunft vorhergesehen. Eine ihrer Wahrsagekarten nannte sie Tor zum Tempel des Labyrinths.«
    »Der Tempel des Labyrinths?«
    »Ja. Das Tor, das dorthin führt.«
    »Dieser Tempel, dieses Tor: Was weißt du sonst noch darüber?«
    Ferai überlegte kurz und sagte dann: »Die alte Nom hat mir erzählt, wenn man diese Karte zieht oder vorgelegt bekommt, bedeutet sie eine gefährliche und verwirrende Passage im Leben, aber wenn man das Tor erreicht, erlangt man damit Sicherheit. Wenn die Karte richtig herum liegt, bedeutet sie, dass man wahrscheinlich Erfolg haben wird. Liegt sie auf dem Kopf, bedeutet sie, man wird wahrscheinlich scheitern.«
    »Oh«, sagte Delon gedehnt. »Weißt du sonst noch etwas über diesen Tempel?«
    Ferai schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich könnte die Karte zeichnen und sogar die Worte über der Tür. Adon weiß, dass ich sie oft genug gesehen habe, als sie mir das Kartenlegen beigebracht hat.«
    Delon zündete eine Laterne an. »Tu das, meine Teure. Das hört sich viel versprechend an.«
    »Glaubst du das wirklich?« Ferai griff nach dem Logbuch des Schiffs und nach Feder und Tinte.
    »Ja.«
    Alos ächzte, drehte sich um und funkelte sie an. »Ich versuche, hier zu schlafen.«
    »Ferai hat vielleicht einen Hinweis, wohin wir fahren müssen«, sagte Delon, der zusah, wie sie sorgfältig eine verzierte Toröffnung zeichnete.
    Alos richtete sich auf, rieb sich das Gesicht, kratzte sich am Bauch und schaute dann ebenfalls zu.
    Mit sehr viel Sorgfalt zeichnete die junge Diebin Symbole auf das Pergament. Dann skizzierte sie etwas, das wie ein Eingang in ein Gebäude aussah. Schließlich drehte sie das Logbuch, sodass Delon und Alos es sehen konnten, und sagte: »Das war auf der Karte: ein in eine Steinmauer gemeißeltes Tor. Darüber standen diese Symbole, Worte, glaube ich, in den Sturz eingraviert, und zwar in einer mir unbekannten Sprache. Kann das jemand von Euch lesen?«
     

     
    Delon beugte sich vor und betrachtete die Buchstaben, dann sagte er: »Lesen kann ich das nicht, aber für mich sieht das nach hurnischen Buchstaben aus… oder nach sarainesischen Zeichen.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Kabinentür, und Egil steckte den Kopf hinein. »Ist etwas nicht in Ordnung?« Delon drehte sich um und lächelte. »Nein, nein, Egil. Ferai ist etwas eingefallen. Kommt und seht Euch das an. Nein, wartet. Wir bringen es an Deck, dann können es alle sehen.«
    Arin schaute von der Skizze auf und fragte Ferai: »Kennt Ihr ein Tor dieser Art?«
    »Nur von Noms Wahrsagekarte.«
    Arin wandte sich an die anderen. »Hat vielleicht sonst jemand von Euch Kenntnis von so einem Tor?«
    Jeder sah sich die Skizze eingehend an und zuckte dann die Achseln.
    Jetzt wandte Arin sich an Delon. »Ihr sagt, das sind hurnische Buchstaben?«
    »Oder sarainesische. Sie ähneln sich sehr, aber ich bin kein Gelehrter… und auch kein Kalligraph. Ich habe nur schon solche und ähnliche Schriften auf meinen Reisen gesehen.«
    »Aber Ihr habt noch kein derartiges Tor gesehen?«
    Delon schüttelte den Kopf. »Ich war noch nie in Sarain, und ich habe kein solches Tor in Hurn gesehen. Aber es ist ein großes Land, und ich war nur in der Stadt Chara, die direkt an

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