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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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die Zeit miteinander genossen.
    Alos fand heraus, dass die Priesterinnen Ilsitts einen kleinen Vorrat an medizinischem Branntwein hatten, und er umschmeichelte sie und bettelte so lange, bis sie ihm einen Schluck gaben, nur um ihn zum Schweigen zu bringen. Doch mehr gab es nicht, mochte er auch noch so flehen, und so endete er mit einem leeren Glas und einem schrecklichen Durst.
     
    Am Morgen des siebenundzwanzigsten Novembertages wurden sieben der blökenden Kamele für Reiter gesattelt, während die restlichen fünf mit Vorräten für die Reise beladen wurden.
    Arin und ihre Gefährten verabschiedeten sich von den Priesterinnen Ilsitts, und die Frauen weinten, als sie Burel gehen sahen, denn er hatte sein ganzes Leben bei ihnen verbracht, und viele sahen in ihm einen Bruder oder Sohn. Anderen war er ein Geliebter gewesen war, bevor sie das letzte Priesterinnengelübde ablegten, und für einige Akolythinnen war er das noch immer. Diese Frauen verabschiedeten sich mit einem letzten Kuss von ihm und fielen dann einander schluchzend in die Arme, während er die Prozession in Helm und Harnisch und mit umgegürtetem Schwert zum dunklen Weg jenseits des Fallgatters führte.
    Sie marschierten in den Gang unterhalb der hoch aufragenden Schluchtwand, Burel mit seinem Kamel am Zügel und einem zweiten im Schlepptau, dann Aiko, ebenfalls mit zwei Kamelen, dann Alos mit zweien, dann Ferai mit einem, Delon mit zweien, Egil mit zweien und zuletzt Arin mit ihrem Reittier.
    Burel erreichte den scharfen Linksknick, dann den Rechtsknick, und Aiko folgte ihm und seinen übellaunigen Tieren langsam und zog ihre eigenen mürrischen Wüstenschiffe hinter sich her.
    Als Burel die Schlucht jenseits des Ganges betrat, rief Aiko, »Vorsicht!«, denn die unbestimmte Gefahr, vor der ihre Tigerin sie seit Erreichen des Labyrinths gewarnt hatte, beherrschte sie plötzlich vollends.
    Ein oder zwei Schritte vor Burel trat der Dämon aus einer soliden roten Felswand und zischte ihn an: »Endlich. Beim Blut deines Vaters, ich wusste, du würdest eines Tages herauskommen.« Als wolle er lange untätige Muskeln bewegen, trennte der Dämon mit einem blitzartig geführten Aufwärtshieb seines großen, gezackten Obsidianschwerts dem Kamel den Kopf ab, der in die Höhe flog, während der Leichnam des Tieres im Eingang zusammenbrach und Blut aus dem Halsstumpf sprudelte.
    In dem Tunnel brüllten die Kamele vor Furcht, und ihre panischen Schreie hallten durch die Enge, da sie vor dem Gestank des Dämonen zurückscheuten und versuchten, sich ungeachtet der zwischen ihnen gefangenen Leute umzudrehen und zu fliehen.
    Draußen zog Burel sein großes Schwert und stellte sich dem monströsen Feind. Das Wesen war gut acht Fuß groß und am ganzen Körper mit einer harten, knochigen Substanz bedeckt – ein glänzend schwarzer Chitinpanzer. Der Dämon hatte Pferdehufe, und die Kniegelenke beugten sich nach hinten. Schmale Schultern saßen auf einem gepanzerten Rumpf, und der Kopf war länglich und hatte eine mit gewaltigen Reißzähnen gefüllte, hundeartig vorspringende Schnauze. Die Augen standen weit auseinander und funkelten. Kräftige Arme baumelten herunter, endeten in langen, knochigen Fingern und hielten ein großes, gezacktes schwarzes Schwert, welches eineinhalbmal so lang wie Burels Waffe war.
    Ohne den Tumult im Tunnel hinter sich überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, sprang Burel der schwarzen Erscheinung entgegen, rief, »Ilsitt, hilf mir!«, und schlug mit dem Stahl seines Vaters zu, nur um von der Obsidianklinge des Dämonen mit brutaler Gewalt zurückgeschleudert zu werden, sodass er mit Wucht auf den roten Fels fiel.
    Während der Dämon auf seinen fremdartig wirkenden Beinen vorwärts schritt, kam Burel wieder auf die Beine, nahm einen festen Stand ein und schwang sein Schwert in einem gewaltigen, zweihändigen Hieb. Mit dem lauten Klirren von Stahl auf Stein prallte die Waffe gegen die gezackte Klinge und wurde aufgehalten.
    Wieder und wieder schwang Burel sein Schwert, und immer wieder parierte der Dämon den Hieb.
    Dann schlug der Dämon seinerseits mit schockierender Kraft zu, und Burel flog das Schwert aus den Händen. Noch ehe der Mensch sich rühren konnte, schleuderte ihn die Kreatur mit einem gewaltigen Schlag gegen die rote Felswand, und Burel sank schlaff und bewusstlos zu Boden.
    Im Tunnel wurde Aiko von Burels Packtier zurückgeschleudert, als es sich gegen das am Ring in seiner Nase befestigte Seil stemmte, das es mit dem getöteten

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