Elfenkrieger (Mithgar 02)
kümmert, Aiko«, sagte Ferai mit einem Blick in die rote Schlucht, wo überall schwarze Fetzen brannten. »Ich hole Eure Schwerter.«
»Shuriken«, sagte Aiko und verlor das Bewusstsein.
Stirnrunzelnd schaute Mayam von Aiko zu Burel. »Das verstehe ich nicht. Ihre Wunde sieht nicht sehr ernst aus, trotzdem… Wir müssen sie nach drinnen schaffen, wo wir sie behandeln können. Es könnte Gift sein.« Die Äbtissin wandte sich an Egil und Delon. »Ihr beide und du, Burel, reicht sie über das tote Tier hinweg.«
Egil und Delon kletterten zurück, wobei Egil auf halbem Weg stehen blieb und Delon ganz in den Gang zurückkehrte. Dann reichte Burel die Ryodoterin an Egil weiter, der sie Delon gab. Burel kletterte über das tote Kamel, um die bewusstlose Kriegerin flankiert von Delon und Mayam in den Tempel zu tragen.
Hinter ihnen marschierten Egil und Ferai vorsichtig in die Schlucht. Egil hielt jetzt seine Axt in den Händen und Ferai ihre Dolche. Teile der schwarzen Kreatur lagen hier und da brennend auf dem roten Fels, andere wirkten in den dunkelroten Schatten wie Obsidiansplitter.
»Adon«, hauchte Ferai mit geweiteten Augen. Sie starrte auf den länglichen, mit Reißzähnen bewehrten Chitinschädel des Ungeheuers, dessen boshafte Augen gerade unter ihrem Blick glasig wurden. »Was war das nur für ein Ding?«
Egil kauerte sich nieder und schaute genauer hin. Schließlich holte er tief Luft und sagte: »Ich glaube, wir sehen hier den Dämon vor uns, der Burels Vater erschlagen hat… oder vielmehr seine Überreste.«
»Elwydd! Müssen wir jetzt jedes Mal gegen eines von diesen Dingern kämpfen, wenn Burel durch das Tor geht?«
Egil erhob sich. »Bei Adons Männlichkeit, ich hoffe nicht.«
Gemeinsam durchstreiften sie die Schlucht, und Ferai hob eines von Aikos Schwertern und vier Shuriken auf, während Egil Burels Zweihänder nahm. Als Ferai niederkniete, um Aikos zweites Schwert aufzuheben, sagte sie: »Lord Adon, Egil, seht Euch diese Hand an.«
Der Fjordländer kam zu ihr. Eine der langfingrigen, knochigen Hände des Dämonen mit einem Stück seines schwarz gepanzerten Arms daran lag auf dem roten Fels. »Wie groß war dieses Ungeheuer?«, fragte Ferai mit einem Blick auf die Hand, die dreimal so lang war wie ihre eigene.
Egil hockte sich neben sie und schüttelte zögernd den Kopf. »Das kann ich nicht sagen, aber mit solch einer rechten Hand muss es riesig gewesen sein.«
»Seht mal da«, sagte Ferai und zeigte auf das Handgelenk. Vier tiefe Furchen waren in dem Chitin zu sehen, aus denen schwarzer Schleim quoll. »Das sieht aus, als sei der Dämon von einer wilden Bestie gekratzt worden.«
»Nein, Gift ist keins im Spiel«, sagte Mayam, die gerade das Blut abwusch, »jedenfalls glaube ich das nicht.«
»Warum ist sie dann bewusstlos?«, grollte Burel. Der große Mann saß neben Aikos Bettstatt und hielt ihre Hand.
»Bei der Gnade Ilsitts, ich würde sagen, dass sie einfach vollkommen entkräftet ist.«
Delon warf einen Blick auf die reglose Ryodoterin. »Entkräftet?«
»Es ist so, als habe sie eine übermenschliche Anstrengung unternommen, die sie völlig überfordert hat.«
Burel knurrte zustimmend, dann sagte er. »Sie hat dem Dämon dessen eigenes Schwert in den Leib gestoßen, obwohl das Ungeheuer viel stärker war als jeder Mensch. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand, der so klein ist, solche Kraft haben könnte.«
Mayam nickte. »Vielleicht hat sie das so erschöpft.«
Die Äbtissin wandte sich an Arin, die Alos gerade einen festen Verband um die Rippen anlegte. Der alte Mann ächzte und verfluchte die dummen Kamele mit leiser Stimme, da der Schlaftrunk langsam wirkte. Während Alos’ Worte in ein unverständliches Murmeln übergingen, sagte Mayam: »Dara, würdet Ihr die edle Aiko untersuchen?«
Arin löste sich von Alos, der zu schnarchen anfing, und ging zu Mayam. Während die Äbtissin das hervorquellende Blut abtupfte, untersuchte die Dylvana die lange, diagonale Wunde. Dann drückte Arin ihre Wange auf Aikos Stirn. »Ich spüre kein Fieber.« Sie richtete sich wieder auf. »Hat sie sonst noch eine Wunde erhalten?«
»Nein.«
Arin runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Das muss genäht werden. Habt Ihr Zwirn?«
Mayam gab einer der Akolythinnen ein Zeichen, und sie reichte der Dylvana eine gebogene Nadel, in die feiner Zwirn eingefädelt war. Arin beäugte Nadel und Faden im Licht der Laterne. »Ist die Wunde ausreichend sauber?«
»Sie hat lange genug
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