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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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müssen zu Ordrunes Feste gehen, um den Weg zu dem grünen Stein zu finden und uns an dem Magier zu rächen.«
    Burel ballte die Faust und nickte, doch Arin sagte: »Nein, Egil, die Rache muss warten, denn das Auffinden des Steins hat Vorrang vor allem anderen.«
    »Aber er ist verantwortlich für den Tod meines Vaters«, widersprach Burel.
    »Und er hat vierzig gute Männer zu Tode gefoltert«, fügte Egil düster hinzu.
    Arin maß die beiden mit bedauernden Blicken. »Trotzdem ist es wichtiger, den Tod einer ganzen Welt zu verhindern, als Vergeltung an einem einzigen Mann zu üben. Wir müssen uns zuerst die Schriftrolle beschaffen und dann den Stein von Xian finden. Und dafür muss Eure Rache warten.«
    Alos schauderte und sagte: »Das ist doch Wahnsinn. Wir können nicht hoffen, einen Magier zu bestehlen. Er wird jedem von uns einen Dämon hinterherschicken, wie er es bei Burels Vater getan hat. Rechnet nicht mit mir. Ich werde mich an so einem Wahnsinn nicht beteiligen.«
    Aiko starrte den alten Mann ungerührt an. »Wie ich schon sagte, Alos, was lebt, kann auch getötet werden.«
    Alos schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Aber wir wissen ja nicht einmal, wo der Turm dieses Magiers ist. Und Kistan ist eine riesige Insel – acht- oder neunhundert Meilen in jeder Richtung, und das meiste davon ist von dichtem Dschungel bedeckt. Dort wimmelt es von Piraten. Wir würden – Ihr würdet – ewig die Feste des Zauberers suchen, wenn Euch die Piraten nicht vorher töten. Außerdem ist seine Truhe verschlossen und wahrscheinlich noch zusätzlich durch Magie geschützt.«
    »Was die Schlösser angeht, ist mir noch keines untergekommen, das ich nicht öffnen konnte«, sagte Ferai mit Nachdruck.
    Delon sah sie überrascht an.
    »Mein Vater war Schlosser«, erläuterte sie. »Und Entfesslungskünstler im Zirkus, genau wie ich.«
    »Ah, dann wirst du vielleicht deswegen bei diesem Abenteuer gebraucht, meine Teure«, sagte Delon. »Um die verschlossene Truhe des Magiers zu öffnen, wenn Egil Einauge uns hinführt.«
    Egil schüttelte den Kopf. »Ich kann Euch zwar zur Truhe führen, nicht aber zum Turm, denn ich weiß nicht, wo er steht. Darin hat Alos Recht: Kistan ist eine große Insel, wie die Karten beweisen, die wir in Aban gekauft haben.« Egil sah Burel an. »Hat Euer Vater gesagt, wo Ordrunes Feste gelegen ist?«
    Burel knurrte. »Ich kenne nur den Namen des Ortes, wo mein Vater in Kistan auf Ordrunes Schiff angeheuert hat, ich kann aber nicht sagen, ob sich dort auch der Turm des Magiers befindet. Aber das Schiff ist von Yilan Koy aus gesegelt, hat meine Mutter gesagt.«
    »Yilan Koy?«, fragte Delon. »Ist das eine Stadt?« Burel zuckte die Achseln. »Das wusste meine Mutter nicht.« Egil seufzte. »Tja, wenigstens haben wir einen Anfang.«
    »Narren«, zischte Alos. »Ihr seid alle größenwahnsinnige Narren.«
     
    Nachdem das Dämonenhorn in der Dämmerung erklungen war, sangen Arin und Delon bei der Abendandacht. Arin trug ein Loblied auf Elwydd vor, Delon einen an Elwydds Vater Adon gerichteten Gesang, in dem er darum bat, diese Zuflucht vor allem Bösen zu bewahren.
    Später in der Nacht hallte aus dem roten Tal das Klirren von Stahl auf Stahl, da Aiko im Schein der Laternen Burel weiterhin im Schwertkampf unterwies.
     
    In den nächsten beiden Tagen bereiteten sich Arin und ihre Begleiter auf die Rückkehr zur Hafenstadt Aban vor. In einem Lagerraum fand Mayam den Sattel von dem Kamel, das Yâ Sîdi Ulry vor so langer Zeit zum Tempel des Labyrinths gebracht hatte, und sie gab ihn Arin, die eines der Kamele damit sattelte, sodass Burel darauf reiten konnte. Wenn er sich nicht gerade mit Aiko im Schwertkampf übte, bereitete Burel sich ebenfalls auf den Aufbruch vor, denn das Rätsel verlangte: Nimm diese mit, nicht mehr, nicht weniger …
    Außerdem brauchte Burel Zeit, um sich zu verabschieden, denn nicht alle Akolythinnen Ilsitts hatten Enthaltsamkeit geschworen, und so verbrachten viele die Nächte damit, ihn ein letztes Mal zu besuchen.
    In diesen beiden Tagen unternahmen Delon und Ferai viele lange Spaziergänge durch die Tempelanlage und die Gärten, und sie redeten, lachten und sangen miteinander. Ferai erzählte ihm von ihrem früheren Leben beim Zirkus, aber nicht mehr, und Delon redete über seine eigene Kindheit, die er am Rande des Alnawaldes an der Bergkette des Gûnarrings verbracht hatte. Oft begegneten die beiden bei ihren Wanderungen Egil und Arin, da auch die Dylvana und der Fjordländer

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