Elfenkrieger (Mithgar 02)
hinein.«
»Natürlich kenne ich ihn. Ich bin Steuermann, oder nicht? Aber, Augenblick mal… Ich habe damals gesagt, ich würde nie zurückkehren, und das war mein Ernst!«
Sie redeten den ganzen Rest des Tages auf Alos ein, aber der alte Mann war unnachgiebig: Er würde nicht in die Bucht zurückkehren, und das sei sein letztes Wort.
Als sich die Dämmerung über das Land legte, gingen Burel und Aiko wieder auf den Hof, wo sie wieder mit ihren Schwertern übten. Burel benutzte jetzt eine lange, gekrümmte Klinge, die Aiko an jenem Morgen für ihn bei einem Waffenhändler in der Nähe ausgewählt hatte. Der sich ständig verneigende Händler hatte die Waffe als Sayf bezeichnet, doch Aiko nannte sie Säbel. Sie hatte eine ziemlich breite Klinge und ein Elfenbeinheft mit einem gebogenen Silberknauf, der sich teilweise um den Handrücken zog. Aiko hatte dazu einen Gürtel ausgewählt, den man auch auf dem Rücken oder um die Taille tragen konnte. »Dies ist eine Waffe, um damit auf dem Rücken eines Kamels zu kämpfen«, hatte der Händler protestiert und dann diensteifrig hinzugefügt, »wenn es recht ist.« Doch Aiko hatte geantwortet: »Wohin wir gehen, gibt es keine Kamele.«
Nun übten sie und Burel im Hof, während dunkeläugige Männer im Schatten standen und die unverschleierte Frau mit der Safranhaut und ihren rothaarigen ausländischen Begleiter missbilligend anstarrten. Die Umhänge dieser Beobachter trugen ein Zeichen in Form einer geballten Faust.
Die Nacht brach über das Land herein, und Egil und Arin wünschten allen eine gute Nacht und gingen Händchen haltend nach oben in ihr Zimmer. Irgendwo oben spritzte Wasser im Baderaum, ein großer Mann lachte, und eine Frauenstimme rief, »Bukotsomono!«, lachte aber ebenfalls. Im Lampenlicht auf der Veranda sah Ferai Delon unsicher an, und der lächelte, nahm sanft ihre Hand, küsste ihre Finger und flüsterte: »Ich liebe dich, meine süße Ferai.« Mit Tränen in den Augen zog sie ihn an sich.
In Aban graute der Morgen, und wieder erwachte Alos vom Gesang des Barden und dem Klirren von Stahl auf Stahl. Ächzend erhob er sich aus seinem Bett und ging auf seinen Balkon. Unter ihm übten Aiko und Burel und wurden dabei von noch mehr dunkelhäutigen Fremden beobachtet, die aufgebracht wirkten und miteinander murmelten.
»Heda!«, brüllte Alos. »Wir versuchen hier oben zu schlafen.« Ohne abzuwarten, ob er mit seiner Bemerkung etwas erreichte, kehrte der alte Mann in sein Bett zurück.
Nach einem weiteren Tag voller ergebnisloser Diskussionen seufzte Egil schließlich und wandte sich an Arin. »Ich nehme an, wir müssen es einfach darauf ankommen lassen und es versuchen, Dara. Ich meine, Alos ist fest entschlossen, nicht dorthin zurückzukehren.« Egil wandte sich an den alten Mann. »Du musst uns alles sagen, was du über die Stadt und die Bucht weißt und vor allem, wie man an den Fangzähnen der Schlange vorbeikommt.«
Die sieben saßen auf der Veranda beim Abendessen, während die Schatten um sie her lang wurden. Die Sonne war fast vollständig untergegangen, und nur der westliche Teil des Himmels leuchtete noch orange, während der Himmel im Osten bereits eine dunkelviolette Farbe angenommen hatte.
»Können wir nicht woanders ankern und auf dem Landweg dorthin gehen?«, fragte Delon.
»Das ist ein ganz untauglicher Vorschlag«, blaffte Alos.
Ferai nahm Delons Hand und funkelte den alten Mann an.
Doch Alos beachtete sie gar nicht, sondern zeigte mit dem Finger auf den Barden. »Habt Ihr mir denn nicht zugehört, als ich sagte, dass in dem Gebiet die gesamte Küste voller Klippen ist? Auf Dutzende von Meilen in beiden Richtungen schlitzen sie Rümpfe auf und bringen jedes Schiff zum Sinken, dessen Kapitän so dumm ist, in diesen Gewässern zu segeln.«
Arin nahm ebenfalls eine Hand – die von Alos. »Wir können und werden Euch nicht zwingen, uns sicher durch die Klippen zu lotsen. Aber überlegt es Euch gut, denn ich meine, dass dies der Grund ist, warum Ihr ein Einauge In Dunklem Wasser seid, denn dies ist Euer verborgener Nutzen in dem Rätsel. Ohne Euch werden wir scheitern.«
Alos schaute auf die kleine Hand, die seine genommen hatte, und dann auf die Dylvana. Mit zitterndem Kinn öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, doch in diesem Augenblick kam Khûri Ustâz auf die Veranda. Er blieb im Schatten, schaute nach rechts und links und zischte: »Burel!«
Burel sah auf, doch bevor er mehr tun konnte, sagte Ustâz: »Die Fäuste von
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