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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ein?«
    Burel lachte.
    »Was ist so lustig?«, fragte Delon lächelnd.
    »Ach, mein Freund, Ihr habt mich soeben gefragt: Was ist der Sinn und Zweck des Lebens?«
    Delon seufzte und schüttelte den Kopf. »Das habe ich wohl.« Er schaute aufs Meer mit seinen beständig wogenden blauen Wellen. Doch dann wandte er sich wieder an Burel und sagte: »Trotzdem, Burel, fällt Euch angesichts Eurer Philosophie auch nur ein einziger Grund ein, gut oder nicht, warum es uns gibt?«
    Burel überlegte einen Moment mit gerunzelter Stirn und sagte schließlich: »Vielleicht finden wir einen Hinweis in dem, was die edle Aiko über den ryodotischen Glauben erzählt hat: Vielleicht werden wir immer wieder geboren und leben viele Leben, bevor wir das Paradies erreichen, falls es denn so etwas gibt, das uns erwartet. Wenn es stimmt, dass unsere Seelen von einem Leben zum nächsten wandern, dann könnte es sein, dass alles vorherbestimmt ist, damit wir alle durch Erfahrung ganz genau lernen, wie es ist, gehasst und geliebt und nicht beachtet zu werden, ein Dieb, ein Mörder, ein Schänder, ein Priester, ein Heiliger, ein Bettler und ein König oder sonst etwas zu sein, das Euch einfällt, darunter auch Würmer und Käfer und Schlangen und alles andere, was schwimmt, kriecht, läuft und fliegt. Und wenn wir dann alles gelernt haben, vielleicht dürfen wir dann – und nur dann – diese Welt verlassen und zur nächsten fortschreiten, sei es das Paradies oder nicht. Denn dann haben wir lange genug gelebt und wissen genug, um an diesem neuen Ort zurechtzukommen, wo wir uns dann wiederfinden.«
    »Du meine Güte, Burel, das würde bedeuten, dass wir unzählige Leben bis in alle Ewigkeit leben müssten!«
    »Versteht mich nicht falsch, Delon: Ich behaupte nicht zu wissen, dass es sich so verhält. Ich behaupte auch nicht, dass man das Böse gutheißen oder an Seelenwanderung oder an das Paradies oder an etwas anderes glauben sollte. Ich sage nur, dass ich nichts mit Sicherheit weiß, aber ich habe meinen Glauben: meinen Glauben an die Göttin Ilsitt, meinen Glauben, dass jene über den Göttern allwissend sind und daher jedes Ereignis bereits kennen, sei es vergangen, gegenwärtig oder zukünftig, meinen Glauben, dass unser Tun vorherbestimmt ist, und schließlich meinen Glauben, dass ich eines Tages erfahren werde, wie es sich wirklich verhält.«
    Delon holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen.
    Schließlich sagte er: »Burel, Ihr seid in der Tat ein Bewahrer des Glaubens.«
    Burel warf einen Blick auf Aiko, die vorne im Bug stand, dann wandte er sich wieder an Delon. »Natürlich gibt es eines, was ich mit Gewissheit weiß.«
    Delon neigte den Kopf. »Und das wäre…?«
    »Ich liebe die edle Aiko.«
    Delon lachte und stimmte ein kurzes, aber herrliches Lied über grenzenlose Liebe an.
    Als wieder Stille eingekehrt war, wandte Egil sich an Burel und sagte: »Es gab eine Zeit, da hätte ich behauptet, der Sinn des Lebens bestehe darin, tapfer zu leben, aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es nicht reicht, kühn zu sein. Außerdem ist Tapferkeit überhaupt kein Sinn, sondern nur eine Art zu denken und sich zu verhalten, ein Mittel, Beifall von seinen Lieben, von seiner Familie und dem Klan zu bekommen… und vielleicht auch von den Göttern. Vielleicht besteht der Sinn unseres Lebens darin, uns den Beifall der Götter zu verdienen.«
    »Ich würde diesem Weg nicht zu weit folgen, Egil«, sagte Burel.
    »Und warum nicht?«
    »Ich will Euch ein Beispiel geben: Die Fäuste von Rakka behaupten, der Sinn des Lebens bestehe darin, Rakka zu fürchten, Ihn anzubeten und Ihm zu gehorchen. Sie behaupten, es gebe keinen Gott außer Rakka, und es sei unser Daseinszweck, Ihn zu verherrlichen.«
    Egil schüttelte den Kopf. »Ich könnte keinen Gott verherrlichen, der durch Furcht herrscht.«
    Burel nickte. »Ich auch nicht, aber das ist ein Beispiel dafür, was man tun muss, um sich den Beifall eines bestimmten Gottes zu verdienen.«
    »Ach so, ich verstehe, Burel.«
    Aiko kam zu ihnen und setzte sich neben Burel. Er nahm ihre Hand. »Sag mir, Aiko, was ist der Sinn des Lebens?«
    Sie sah ihn an und sagte schließlich: »Die erste Regel des Lebens ist die zu leben.«
    »Nicht mehr?«
    »Nicht mehr.«
    Alos schnaubte. »Wenn Ihr mich fragt, sind wir nur aus dem Grund hier, damit die Götter jemanden haben, dem sie zu ihrer Unterhaltung Streiche spielen können.«
    Delon lachte. »Ich glaube, Ihr habt Recht, alter Mann. Wenn die Götter –

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