Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Felsen vorbeikommen.«
    »Der Wellengang ist wegen des Sturms gestern immer noch sehr hoch, aber wir haben keine Wahl«, sagte Egil. »Wir können nicht vor der Küste kreuzen, bis der Wellengang nachlässt, denn es war reines Glück, dass wir bisher nicht entdeckt worden sind. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass uns das Glück weiter so treu ist. Nein, Alos, wenn wir warten, setzen wir alles aufs Spiel, und ich will nicht, dass die Piraten auf uns aufmerksam werden, während wir darauf warten, dass der Seegang nachlässt. Jetzt fahr das Boot in einem Oval nach Norden, bis es an der Zeit ist, in die Bucht vorzudringen.«
    Zitternd gab Alos der Mannschaft die nötigen Kommandos zum Beidrehen, und das Schiff drehte sich von den Klippen weg. Als sie weit genug draußen waren, ließ er noch einmal nach Norden beidrehen, während ihm kalte Schweißtropfen auf der Stirn standen.
     
    »Du hast die Augen einer Katze, Liebste. Entweder das oder den Blick einer Eule.«
    Arin lächelte Egil an, dann nahm sie seine Hand und lehnte den Kopf an seine Brust, sagte aber nichts.
    »Ich brauche etwas zu trinken«, sagte Alos. »Medizinischer Branntwein reicht. Und sagt mir nicht, Ihr habt keinen, weil ich gesehen habe, was Ihr in diese verschlossene Kiste mit Kräutern gepackt habt.«
    »Nein, Alos«, erwiderte Arin, ohne den Kopf zu heben. »Wir brauchen Euch mit nüchterner und ruhiger Hand, wenn Ihr uns durchbringen wollt.«
    »Aber das ist es ja, Dara, meine Hand ist nicht ruhig. Ich zittere wie Espenlaub. Ein kleiner Schluck würde mich bestimmt viel ruhiger machen, meint Ihr nicht auch?«
    Aiko knurrte etwas, rückte von Burel ab und setzte sich neben den alten Mann. Dann flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. »Verdammte Hexe!«, fluchte Alos, während er die Hände schützend über seinen Schritt legte und vor Aiko zurückwich.
    Während Aiko zu Burel zurückkehrte, löste Arin sich von Egil, ging zu Alos, legte den Arm um seine zitternden Schultern und summte ein Wiegenlied, das sie vor langer Zeit eine Mutter hatte singen hören. Im Sternenlicht entging ihr der traurige Ausdruck nicht, der über Alos’ Miene huschte, ein Ausdruck, den nur sie sehen konnte. Schließlich flüsterte sie: »Fürchtet Euch nicht, Alos, gemeinsam werden wir es schaffen.«
     
    »Bereithalten am Klüver, bereithalten am Hauptsegel«, brüllte Alos über das Tosen der Brandung hinweg.
    »Ein wenig nach steuerbord, Alos«, rief Arin, die sich über die Backbordreling gelehnt hatte und nach vorn in die Gischt spähte. »Das ist gut. Das ist sehr gut. Jetzt gerade ausrichten.«
    Die Breeze zog schäumend weißes, schwach leuchtendes Kielwasser hinter sich her, während die Schaluppe auf die zerklüfteten Fangzähne zulief. Die Flut hatte ihren Höchststand erreicht, und Wellen krachten gegen die Felsen. Die funkelnden Sterne starrten kalt und stumm auf die verzweifelte Fahrt. An Bord taten alle ihr Möglichstes, um nicht von der Brandung mit Mann und Maus gegen die tödlichen Klippen geschmettert zu werden.
    Jetzt erreichte die Breeze die Fangzähne, und die erste Leitklippe zerschnitt beinahe die Backbordseite der Schaluppe, während Arin rasch nach steuerbord eilte, um den Leitfelsen voraus anzupeilen. Brecher krachten gegen die Klippen und schleuderten Meerwasser in die Höhe, über das Deck und auf alle an Bord, sodass Schiff, Segel und Mannschaft vollkommen durchnässt wurden. Arin wischte sich rasch das Wasser aus den Augen und fixierte die Klippe, die größer war als alle anderen. Das Salz stach und trieb ihr Tränen in die Augen, die sie hastig fortblinzelte.
    »Backbord, leicht backbord, Alos!«, rief sie. »Und jetzt auf Kurs halten!«
    »Bereithalten zum Umschwenken«, rief Alos, dessen Stimme vor Angst immer schriller wurde.
    Das Schiff raste durch die tosende Schwärze, Tod zur Linken, Tod zur Rechten, der Bug krachte in die Wellentäler, Gischt flog auf, und Spritzwasser durchnässte sie alle.
    »Jetzt, Alos! Jetzt!«, rief Arin.
    »Jetzt«, kreischte Alos, der hart an der Ruderpinne zog, »dreht bei!«
    Zizzz … Lose Seile surrten, als starke Hände fest an den Leinen zogen. Der Bug der Breeze schwang herum, und an steuerbord ragte plötzlich ein hoher Felsen auf, nur eine Armeslänge entfernt.
    Als sich das Schiff auf die Seite legte, prallte eine hohe Welle gegen die Klippe und von dort über das Deck, während Arin wieder auf die Backbordseite wechselte. Sie verlor den Halt unter dem Anprall der Wassermassen und schlug schwer

Weitere Kostenlose Bücher