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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Finger, um Euch zu retten. Keinen Finger, habt Ihr gehört?«
     
    Sie verschwanden im Unterholz. Arin hatte die Führung übernommen, Aiko war direkt hinter ihr, und Burel, Delon und Ferai folgten, während Egil den Schluss bildete.
    Dunkelheit hüllte sie ein, denn die Sonne war untergegangen, und der Mond war noch nicht zu sehen. Über dem Blätterdach funkelten hell die Sterne am Nachthimmel, doch nur ein schwacher Abglanz ihres Lichts drang durch das Laub bis zum Boden des Dschungels. Ferai trug zwar eine abgeschirmte Laterne, deren Licht nur durch einen schmalen Schlitz fiel, aber bis auf Arin mit ihren Elfenaugen sahen alle nur schwarze Schatten in der Finsternis, und sie verloren einander nur deshalb nicht aus den Augen, weil sie eng zusammenblieben. Sie wollten keine Entdeckung riskieren, indem sie den Lampenschirm weiter öffneten. In der Finsternis hörten sie alle möglichen Geräusche, und etwas huschte durch das dichte Laub vor ihnen davon, während ein größeres Geschöpf durch das Unterholz krachte, und sie zogen ihre Waffen und wandten sich nach außen, ohne etwas zu sehen, doch nichts fiel über sie her. Durch Farne und Gebüsch drangen sie weiter vor, an baumelnden Lianen und Kletterpflanzen vorbei, und sie stiegen über große umgestürzte Bäume hinweg, deren Stämme mit Moos, Schimmel, feuchten Giftpilzen und anderen Gewächsen bedeckt waren.
    Langsam stieg das Land an, und sie marschierten bergauf. Je höher sie kamen, desto mehr hellte sich die Finsternis auf, denn der Boden wurde felsig und der Dschungel lichter. Schließlich traten sie auf einer hohen Klippe ins Freie, und unter ihnen lag das Ende der Schlangenbucht.
    Ferai schloss den Lampenschirm, denn nicht mehr weit entfernt, kaum mehr als eine Meile, stand die Festung, deren Steinmauern in gelbliches Fackellicht getaucht waren und aus welcher der Turm des Magiers düster in die Höhe ragte. Große Eisentore befanden sich in der Mitte der nach Norden zeigenden Mauer, und ein Vorwerk darauf schaute auf die Bucht herab. Von den Toren führte ein Weg an der Festung entlang und dann in Serpentinen zum Pier unten in der Bucht, wo die Dau vertäut war.
    Arin und ihre Gefährten standen auf der Ostklippe der Schlangenbucht. Der Turm befand sich in der Nordwestecke der Festung. Nach einem Augenblick der Betrachtung sagte Egil: »Es scheint kein Mond, der uns verraten könnte, und am Himmel stehen nur Sterne. Es müsste möglich sein, dieser Klippe ein gutes Stück zu folgen und dann vorsichtig um die Festung zu schleichen. Lasst uns sehen, was wir dort vorfinden. Wenn sich nichts Besseres ergibt, können wir weitergehen bis zum Turm und ihn dann wie geplant erklimmen.«
    Als sie näher kamen, konnten sie auf den Wehrgängen Wachen ausmachen. Kurz darauf hörten sie ein Klirren, als werde ein Fallgatter hochgezogen. Die Eisentore öffneten sich, und ein Fackeln tragender Trupp Bewaffneter marschierte nach draußen und den gewundenen Pfad entlang zur Dau, während das Fallgatter hinter ihnen wieder herunterrasselte.
    »Die sehen wie Spaunen aus«, sagte Arin. »Drökha, würde ich meinen.«
    »Warum sollten hier Rûpt sein?«, fragte Delon.
    »Es heißt, dass Schwarzmagier sie zu sich rufen, damit sie ihnen dienen«, erwiderte Arin.
    »Und Ordrune ist in der Tat ein Schwarzmagier«, knurrte Egil.
    »Wenn es stimmt, was Ihr sagt, Dara«, sagte Delon, »dann gibt es vielleicht auch Trolle und Ghule und Hèlrösser und derlei finstere Kreaturen in Ordrunes Turm. Das würde unsere Aufgabe noch schwerer machen.«
    Aiko berührte ihre Brust – dort, wo sich die rote Tiger-Tätowierung befand –, aber die goldhäutige Kriegerin sagte kein Wort.
     
    Schließlich zogen sie sich wieder in den Dschungel zurück und bewegten sich langsam um die Festung herum. Ab und zu verließen sie ihre Deckung, um nachzusehen, ob es vielleicht etwas gab, das es ihnen gestatten würde, über die Mauer zu klettern, anstatt später die Außenseite des Turms erklimmen zu müssen.
    Die Mauern selbst waren gut dreißig Fuß hoch, und ein breiter Streifen Land um die Festung war gerodet worden und kahl, um Bogenschützen auf der Mauer freies Schussfeld auf einen angreifenden Feind zu gewähren, aber auch, damit niemand sich unbemerkt an die Festung anschleichen konnte. Die Gefährten waren aber darauf vorbereitet, denn auf Ferais Vorschlag hatten sie in Sabra Umhänge gekauft, die sich der Farbe des Geländes anpassten – graubraun auf der einen Seite und graugrün auf der

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