Elfenkrieger (Mithgar 02)
sind buchstäblich nicht umzubringen, und außer in Mythen und Sagen habe ich noch nie von einer Person gehört, die einen Lindwurm getötet hat, obwohl es heißt, dass sie sterben können, wenn sie miteinander kämpfen.«
Arin verstummte, schaute von einem zum anderen und fragte schließlich: »Hat dem noch jemand etwas hinzuzufügen?«
Alos räusperte sich. Arin sah ihn auffordernd an. »Hm«, machte er. »Sie spüren, wenn Eindringlinge in ihrer Domäne sind, und können jede beliebige Gestalt annehmen, sodass sie manchmal in menschlicher Gestalt durch die Städte der Menschen streifen.«
Ferai schnaubte, blieb ansonsten aber stumm.
»Sie atmen Feuer«, sagte Aiko. »Und in Übereinstimmung mit Arillas Geschichte würde ich sie für eitel halten… zumindest manche von ihnen.«
»Es heißt, sie mögen Rätsel«, fügte Delon hinzu.
»Sie können auch in völliger Finsternis sehen«, ergänzte Burel. »Jedenfalls hat Mayam mir das erzählt, als ich noch ein Junge war.«
»Da wir gerade davon reden«, sagte Alos, dessen verbliebenes Auge funkelte, »es heißt auch, dass Drachen verborgene und unsichtbare Dinge sehen können. Vielleicht können sie deswegen im Dunkeln sehen.«
Stille kehrte ein, die nur vom Knarren der Taue und vom Plätschern des Wassers gegen den Bootsrumpf gestört wurde. Schließlich sagte Egil: »Die meisten Drachen haben geschworen, keine Raubzüge zu unternehmen, solange die Magier den Drachenstein hüten.«
»Meint Ihr, sie wissen, dass der Drachenstein… verlegt worden ist?«, fragte Delon.
Arin zuckte die Achseln und sagte dann: »Soweit wir wissen, hat es noch keine größeren Verwüstungen durch die Lindwürmer gegeben. Also wissen sie es vielleicht noch nicht.«
»In diesem Fall dürfen wir den Drachen dieses Geheimnis auf keinen Fall verraten«, sagte Ferai.
Alle nickten oder murmelten zustimmend.
»Gibt es sonst noch etwas?«, fragte Arin.
Burel stieß einen tiefen Seufzer aus. »Von anderen habe ich gehört, dass Drachen die Fähigkeit haben, ein Wesen mit ihrem Blick zu bannen, und dass sie mit ihrer Stimme auch die weisesten Männer und Frauen betören können.«
»Oh!«, rief Ferai. Während sich alle Augen auf sie richteten, sagte sie: »Die alte Nom hat gesagt, dass es im Panzer eines jeden Drachen eine Schwachstelle gibt, und wenn man weiß, wo diese ist, naja, dann kann man ihn töten.«
Delon hob skeptisch eine Augenbraue, enthielt sich aber eines Kommentars.
»Vielleicht hat Gurd so das Ungeheuer Kraam besiegt«, sagte Egil zu Arin. Er bezog sich auf das Lied eines Barden, das sie im Silbernen Helm in Königinstadt gehört hatten. »Er hat seine Schwachstelle entdeckt und ihn so getötet.«
Arin schüttelte den Kopf. »Wie vieles, was mit Drachen zu tun hat, halte ich auch das für eine Legende. Trotzdem sollten wir diese Möglichkeit im Auge behalten.«
Wiederum senkte sich Stille über die Gruppe, und keine weiteren Vermutungen oder Tatsachen wurden geäußert. Schließlich sagte Egil: »Dann lasst uns sehen, ob wir einen Weg finden können, wie wir an dem Drachen auf dem Drachenhorst vorbeikommen.«
Ferai holte tief Luft und sagte: »Wenn sie so viel für Schätze übrig haben, können wir den Drachen vielleicht bestechen, damit er uns passieren lässt.«
»Ich sage Euch, er wird die Bestechung annehmen und uns trotzdem fressen«, verkündete Alos.
»Na, dann könnten wir sie vielleicht verstecken – die Bestechung, meine ich – und ihm erst sagen, wo sie ist, wenn wir haben, was wir wollen.«
Alos schüttelte den Kopf. »Er würde uns trotzdem fressen und nicht nur die Bestechung nehmen, sondern die silberne Schatulle und den Drachenstein obendrein.«
»Nun denn«, sagte Delon, »wenn sie Rätsel mögen, wie wäre es dann damit…?«
Sie diskutierten bis kurz vor Mittag und verwarfen dabei einen Plan nach dem anderen, bis Egil schließlich sagte: »Das führt zu nichts, und einige von uns brauchen Ruhe, ehe sie wieder an der Reihe sind, das Boot zu steuern. Lasst uns darüber schlafen.«
So gingen Arin, Egil, Aiko und Burel nach unten in die Kojen, während Alos, Ferai und Delon die Breeze führten und weiterhin ihren Überlegungen nachhingen.
In der Nacht diskutierten auch Egil, Arin, Burel und Aiko das Problem in aller Ausführlichkeit, ohne jedoch eine Lösung zu finden. Außerdem sog Aiko in jener Nacht plötzlich scharf die Luft ein, wandte sich dann an Arin und sagte: »Meine Tigerin grollt. Sie spürt eine entfernte
Weitere Kostenlose Bücher