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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Blätter teilten und ein Rund aus Sonnenlicht durchließen, das durch die Äste auf eine Wiese schien, die mit schwammigem Moos übersät war. Tamani streckte sich im Gras aus und wies ihr den Platz gegenüber an. Hingerissen wie sie war, konnte Laurel ihn nur anstarren. Sein schwarzgrünes Haar fiel in langen Strähnen über seine Stirn bis fast in die Augen. Er trug ein lässiges weißes Hemd, das selbst geschneidert aussah, und dazu eine passende braune Cargohose, die ihm bis unter die Knie reichte. Seine Kleidung war eindeutig altmodisch, aber an ihm sah sie so gestylt aus wie alles an seiner Person. Obwohl er barfuß war, machten ihm die spitzen Kiefernnadeln
und abgebrochenen Zweige auf dem Weg nichts aus. Er mochte zwanzig Zentimeter größer sein als sie und bewegte sich mit katzenartiger Anmut, die sie noch nie an einem Jungen gesehen hatte. Laurel ließ sich im Schneidersitz nieder und schaute Tamani erwartungsvoll an. Der seltsame Wunsch, ihm zu folgen, verebbte allmählich, während sie immer verwirrter wurde.
    »Einfach so wegzulaufen, du hast uns ganz schön Angst eingejagt.« Er sprach mit leichtem Singsang, nicht richtig Englisch, aber auch nicht richtig Irisch.
    »Einfach so?«, fragte Laurel und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen.
    »Gerade noch da und plötzlich auf und davon. Wo warst du? Ich hätte beinahe Panik bekommen.«
    »Panik?« Sie war zu verwirrt, um sich zu wehren oder um Aufklärung zu bitten.
    »Hast du irgendwem davon erzählt?«, fragte er und zeigte über ihre Schulter.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ach doch. Ich habe es meinem Freund David erzählt.«
    Tamanis Miene verlor jeden Ausdruck. »Nur ein Freund?«
    So langsam kam Laurel wieder zu Verstand. »Ja … nein … ich glaube, das geht Sie gar nichts an.« Aber das sagte sie leise.
    Als sich in Tamanis Augenwinkeln zarte Fältchen zeigten, glaubte Laurel einen Augenblick lang, etwas wie Furcht zu entdecken. Doch dann lehnte er sich zurück
und lächelte sein sanftes Lächeln; sie musste sich die Angst eingebildet haben.
    »Möglicherweise nicht.« Er spielte mit einem Grashalm. »Aber deine Eltern wissen von nichts?«
    Laurel wollte schon den Kopf schütteln, als ihr plötzlich klar wurde, in welch absurder Situation sie sich befand. »Nein … ja … vielleicht – ich sollte nicht hier sein«, sagte sie streng und stand auf. »Wehe, Sie folgen mir.«
    »Warte«, sagte Tamani mit Panik in der Stimme.
    Sie drängte sich an einem niedrigen Ast vorbei. »Gehen Sie weg!«
    »Ich habe Antworten!«, rief Tamani.
    Laurel blieb stehen und schaute sich um. Tamani stützte sich auf ein Knie und bat sie mit flehender Miene zu bleiben.
    »Ich kann dir all deine Fragen beantworten. Hinsichtlich der Blüte und … allem anderen.«
    Sie drehte sich langsam um, unsicher, ob sie ihm trauen sollte.
    »Ich sage dir alles, was du wissen willst«, sagte er mit mehr Ruhe.
    Als Laurel zwei Schritte auf ihn zuging, entspannte Tamani sich sichtlich. »Sie bleiben da«, sagte Laurel und zeigte auf die gegenüberliegende Seite der Lichtung. »Ich setze mich hierhin. Ich möchte nicht, dass Sie mich noch mal berühren.«
    Tamani seufzte. »In Ordnung.«
    Laurel setzte sich ins Gras, blieb aber in Alarmbereitschaft,
sodass sie jederzeit wegrennen konnte. »Also los. Was ist es?«
    »Eine Blüte.«
    »Geht es wieder weg?«
    »Erst ich: Wo warst du?«
    »In Crescent City. Geht es wieder weg?«, wiederholte sie schärfer.
    »Leider ja.« Er seufzte traurig. »Wirklich schade.«
    »Sie sind ganz sicher, dass es wieder weggeht?« Laurel lebte auf, während sie sich an die gute Nachricht klammerte.
    »Natürlich. Nächstes Jahr blühst du wieder, aber keine Blüte blüht ewig.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich bin wieder dran. Wie weit ist es nach Crescent City?«
    Sie zuckte die Achseln. »Siebzig Kilometer, vielleicht achtzig.«
    »Welche Richtung?«
    »Oh-oh, ich bin dran. Woher wissen Sie etwas über dieses Ding?«
    »Ich bin genau wie du. Wir gehören derselben Art an.«
    »Und wo ist dann Ihre?«
    Tamani lachte. » Ich blühe nicht.«
    »Sie haben gesagt, wir sind von derselben Art. Wenn das stimmen würde, müssten Sie auch eine haben.«
    Tamani stützte sich auf einen Ellbogen. »Ich bin
aber auch ein Mann, falls du das noch nicht gemerkt hast.«
    Laurel atmete schneller. Und ob sie das gemerkt hatte.
    »Welche Richtung?«, wiederholte er.
    »Nördlich. Haben Sie keine Landkarte?«
    Er grinste. »Ist das deine Frage?«
    »Nein!«, rief

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