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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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den Fehler, ihn anzusehen. Sie lächelte und schaute wieder weg, als sie bis zehn zählte. Dann beugte er sich wieder vor und zupfte sanft an ihrer Schulter.
    Diesmal traf Laurel ihn ohne Zögern auf der Hälfte der Strecke. Sein Mund presste sich auf ihren und er öffnete die Lippen einen kleinen Spalt. Sie pustete all die Luft aus ihren Lungen in seinen Mund zurück und spürte, wie er einatmete. Er verweilte noch kurz, zog sich dann zurück und ihre Körper trennten sich.

    »Wow.« David atmete aus und strich sich mit den Fingern durchs Haar. »Wow, das war unglaublich. Mir dreht sich der Kopf. Ich glaube, du atmest reinen Sauerstoff aus.«
    »Nicht dass du mir vom Stuhl fällst.« Sie legte ihm die Hände auf die Beine.
    »Es geht mir gut«, sagte David und atmete langsam und regelmäßig. »Gib mir noch ein paar Sekunden.« Er senkte die Hände und legte sie auf ihre, die noch immer seine Beine hielten. Als sie zu ihm hochschaute, saugte er an seiner Unterlippe und grinste dann.
    »Was ist denn so komisch?«
    »Entschuldigung«, sagte David. »Du schmeckst einfach so süß.«
    »Was meinst du mit süß?«
    Er leckte sich noch mal über die Unterlippe. »Du schmeckst nach Honig.«
    »Honig?«
    »Ja. Ich dachte neulich schon, ich spinne … an diesem einen Tag, du weißt schon. Aber heute war es genauso. Du hast wirklich einen süßen Mund.« Er hielt einen Moment inne und grinste dann wieder. »Also doch kein Honig – eher Nektar. Das leuchtet ein.«
    »Super. Von jetzt an darf ich das allen erklären, die ich küsse, es sei denn, du bist es oder … oder ein Elf.« Beinahe wäre ihr Tamanis Name rausgerutscht. Ihre Hand flog zu dem Ring um ihren Hals.
    David zuckte mit den Schultern. »Dann küss doch einfach nur noch mich.«

    »David …«
    »Ich erwähne nur die völlig offensichtliche Lösung«, sagte er und hob protestierend die Hände.
    Sie lachte. »Wenigstens wird mich das davon abhalten, so wie andere Mädchen zu werden, die jeden küssen.«
    David schüttelte den Kopf. »So wärst du sowieso nicht geworden. Dafür hast du zu viel Gefühl. Du würdest dir Sorgen machen, ob du jedem Typen, den du küsst, das Herz brichst.«
    Sie war sich nicht sicher, ob das ein Kompliment sein sollte, aber es fühlte sich so an. »Äh, danke.«
    »Was ist das denn eigentlich?«, fragte er und zeigte auf ihre Kette. »Du spielst ständig daran rum.«
    Laurel ließ den Ring wieder unter ihr T-Shirt gleiten. Er wirkte wie ein Talisman, der sie immer an Tamani denken ließ. Sie überlegte, ob Tamani das wohl gewusst hatte, als er ihr den Ring schenkte. Es überraschte sie, dass diese Vorstellung sie nicht aufbrachte. »Ein Ring«, gestand sie David endlich. »Tamani hat ihn mir geschenkt.«
    David warf ihr einen unergründlichen Blick zu. »Tamani hat dir einen Ring geschenkt?«
    »Es ist nicht, wie du denkst. Das ist ein Babyring. Den bekommen angeblich alle Elfen, wenn sie klein sind.« Entgegen ihrem Impuls, den Ring wie ihr ganz besonderes Geheimnis zu behandeln, zog sie die Kette hervor und zeigte David den winzigen Reif.
    »Wirklich sehr hübsch«, grummelte er. »Warum hat er ihn dir gegeben?«

    Laurel tat die Frage lässig ab. »Keine Ahnung. Er wollte einfach, dass ich ihn habe.«
    David betrachtete ihn lange, bevor er ihn auf ihre Brust zurückfallen ließ.

Sechzehn
    G erade rechtzeitig«, sagte Laurels Mutter, als sie am nächsten Tag von der Schule kam. »Ein Anruf für dich.«
    Laurel ging ans Telefon. Sie hatte sich eben erst an der Ecke von David verabschiedet. Warum sollte er sie jetzt schon wieder anrufen?
    »Hallo?«
    »Hallo, Laurel. Ich bin’s, Chelsea.«
    »Hi«, sagte Laurel.
    »Hast du viel zu tun? Es ist so schön draußen, deshalb wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, dir den Battery-Point-Leuchtturm anzusehen.«
    Laurel hatte von dem Denkmal gehört, war aber noch nicht da gewesen. »Oh ja«, sagte sie, »sehr gerne.«
    »Soll ich dich um fünf abholen?«
    »Super.«
    »Willst du mit David irgendwohin?«, fragte Laurels Mutter, als sie aufgelegt hatte.
    »Mit Chelsea. Sie möchte mit mir zum Leuchtturm. Das geht doch, oder?«
    »Klar, das ist eine tolle Idee. Ich freue mich, wenn du deine Fühler ausstreckst. Ich mag David sehr, aber es ist immer besser, mehrere Freunde zu haben.«

    Laurel ging zum Kühlschrank und öffnete eine Limodose, während sie abwartete.
    »Heute waren die Noten für die erste Hälfte des Halbjahrs in der Post«, sagte ihre Mutter.
    Die Limo blieb Laurel in der

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