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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Meilen, um genau zu sein.
    »Seid ihr beiden …«
    »Was?« Laurel riss sich zusammen, um ihrer Mutter zuzuhören.
    »Ja, also, du verbringst sehr viel Zeit bei ihm; da habe
ich mir gedacht, ob ihr zwei … vielleicht zusammenkommt.«
    »Weiß ich nicht«, antwortete Laurel ehrlich. »Vielleicht.«
    »Ich will nur sagen – ich weiß, dass Davids Mutter sehr viel arbeitet, sodass ihr beide lange dort allein seid. Die Dinge geraten nun mal eher außer Kontrolle, wenn ihr in diesem leeren Haus zusammen seid.«
    »Ich passe auf, Mom«, sagte sie süßsauer.
    »Darauf verlasse ich mich, aber ich bin deine Mom und muss sagen, was gesagt werden muss«, erwiderte ihre Mutter lächelnd. »Und denk dran«, fügte sie hinzu, »nur weil du deine Periode noch nicht hast, heißt das nicht, dass du nicht schwanger werden kannst.«
    »Mom!«
    »Ich meine ja nur.«
    Laurel dachte daran, was Tamani ihr gerade erzählt hatte. Die Fortpflanzung erfolgt durch Bestäubung, Sex macht einfach nur Spaß . Was würde ihre Mutter wohl sagen, wenn sie ihr erzählte, dass sie gar nicht schwanger werden konnte und nie ihre Periode bekommen würde? Dass Sex für sie nur Sex sein würde ohne all das, was sonst damit zusammenhing? Wenn es irgendetwas gab, womit Laurel ihre Mutter ernsthaft durcheinanderbringen könnte, wäre es das. Du meine Güte, sie hatte es selbst noch nicht verinnerlicht.
    »Mom«, sagte sie langsam, »ich möchte mit dir über das Grundstück reden. Es war so lange in der Hand
unserer Familie. Und wir haben mein Leben lang dort gewohnt.« Sie ließ den Kopf hängen, als sie an ihre echten Wurzeln dachte, ihr wirkliches Zuhause. »Jedenfalls solang ich mich erinnern kann.« Unerwartete Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie ihre Mutter ansah. »Magischer kann es nirgends sein. Ich wünschte, du würdest es nicht verkaufen.«
    Ihre Mutter sah sie lange an. »Mr Barnes bietet uns eine Menge Geld, Laurel. Wir könnten wieder all die Dinge kaufen, die du gerne hättest und die wir uns in letzter Zeit nicht leisten konnten.«
    »Und wenn du nicht verkaufen würdest? Kämen wir klar?«
    Ihre Mutter seufzte und dachte kurz nach. »Das Geschäft deines Vaters läuft gut, aber es gibt keine Garantie darauf, dass es so weitergeht.« Sie stützte sich mit den Ellbogen auf den Küchentisch.
    »Wir müssten noch lange so knapp leben, Laurel, und ich finde es nicht schön, mit so wenig Geld auskommen zu müssen. Du bist nicht die Einzige, die hier Opfer bringen musste.«
    Laurel schwieg. Ihre Aufgabe war zu schwer für eine Fünfzehnjährige. Andererseits , dachte sie, bin ich kein normales Mädchen . Der Gedanke munterte sie wieder auf, sodass sie beharrlich bat: »Kannst du nicht wenigstens noch mal darüber nachdenken? Sagen wir mal, eine Woche?«
    Ihre Mutter verzog das Gesicht. »Mittwoch soll der Vertrag unterschrieben werden.«

    »Eine Woche? Bitte! Sag Mr Barnes doch einfach, dass du noch eine Woche brauchst. Und wenn du wirklich eine Woche darüber nachgedacht hast, gehe ich dir damit auch nie wieder auf die Nerven.«
    Ihre Mutter sah sie skeptisch an.
    »Bitte?«
    Ihre Züge wurden weicher. »Ich denke, Mr Barnes wird sein Angebot nicht gleich zurückziehen, nur weil ich noch eine Woche länger brauche.«
    Laurel hüpfte um den Küchentisch und umarmte ihre Mutter. »Danke«, flüsterte sie. »Das war mir sehr wichtig.«
     
    »Besonders viel hat er dir ja nicht erzählt.« David saß auf einem Barhocker in seiner Küche. Seine Mutter war verabredet, sodass er und Laurel den Abend allein verbringen konnten. Er aß Reste aus der Mikrowelle, und Laurel kritzelte etwas auf einen Notizblock, um sich von dem Geruch abzulenken.
    »Er hat mir genug erzählt«, sagte Laurel abwehrend. »Ich hatte das Gefühl, er hätte mir gerne mehr erzählt, wenn er gedurft hätte. Ich habe gemerkt, wie ihn das geärgert hat.«
    »Er klingt irgendwie komisch.«
    »Er ist eindeutig anders – und nicht nur vom Aussehen.« Sie hielt mitten in einer Spirale inne und schaute auf, während sie sich erinnerte. »Er ist sehr intensiv. Alles, was er fühlt – ob gut oder schlecht -, scheint er verstärkt zu empfinden. Das wirkt ansteckend.« Sie
kritzelte weiter. »Man möchte so fühlen wie er, aber man kommt nicht mit, weil seine Gefühle so schnell wechseln. So viel Leidenschaft muss anstrengend sein.« Sie erschauerte, als sie das richtige Wort für ihn gefunden hatte. Leidenschaftlich , dauernd und immer.
    »Und habt ihr euch jetzt

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