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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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sagte, du wärst bockig.«
    Diesmal war sie sicher, dass sie sich verhört hatte.
»Was?«
    Das Charno seufzte geduldig. »Eine dieser Personen, die immer das Gegenteil von dem tun, was man ihnen sagt. Er fürchtete, du könntest vielleicht zu dem Schluss kommen, dass dein Henry-Typ nicht hier unten ist.«
    »Und er hat dir gesagt, du sollst dafür sorgen, dass ich trotzdem reingehe?«
    »Ja.«
    »Indem du mir sagst, ich solle es nicht tun?«
    »Ja.«
    Blues Augen waren jetzt groß wie Untertassen, teils aus Überraschung, teils aus Wut, wobei diese nicht zum wenigsten von der Einsicht herrührte, dass der Purlisa absolut recht hatte   – sie hatte wirklich einen eigensinnigen Zug. »Und
ist
Henry hier unten?«
    Das Charno schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Was ist mit diesem Schlangending?«
    »O ja«, sagte das Charno.
    »Und ich soll es bekämpfen?«
    Das Charno schüttelte wieder den Kopf. »Nein, du sollst von ihm geschnappt werden.«
    »Na, das können du und dein toller Purlisa schon mal gleich vergessen!«, fuhr Blue es aufgebracht an. »Ich bin hier einzig und allein deshalb, weil ich dachte, ich hätte vielleicht eine Chance, Henry zu retten. Wenn ihr mich alle bezüglich Henry belogen habt, dann gibt es absolut nichts im ganzen Elfenreich, das mich hier unten auch nur eine Minute länger halten kann.« Sie blinzelte zwei Mal, um den Leuchtfaden auftauchen zu lassen. »Ich gehe zurück nach oben.«
    Zu ihrer absoluten Verblüffung verwandelte sich das Charno in einen grinsenden Clown. »Ich fürchte, dafür ist es viel zu spät«, sagte Loki.

SECHSUNDSIEBZIG
    H ol ihn zurück!«, schrie Henry in plötzlicher Panik. Das war ja schön und gut, ihm zu sagen, er solle Blue retten, aber vor was? Und wann? War sie genau in diesem Augenblick in Gefahr, oder war das etwas, das Mr Fogarty in der Zukunft gesehen hatte? War sie krank? Hatte auch sie sich mit diesem Zeitfieberzeug angesteckt? Und, was das Wichtigste war, wo war sie eigentlich? Er musste einfach mehr wissen! Aber diese blöde Lade stand nur da, schweigend und reglos.
    Euphrosyne lächelte und nickte. »Bald, EnRi«, sagte sie.
    Henry hätte sie am liebsten geschüttelt, tat es aber nicht. Stattdessen sagte er mit fester Stimme: »Nein   – jetzt!«
    »Das ist nicht möglich«, sagte Euphrosyne ruhig. Sie lächelte immer noch, aber in ihrer Stimme lag etwas absolut Endgültiges, das ihn sofort zum Schweigen brachte.
    Henry spürte, wie seine Panik in sich zusammenfiel wie ein Ballon, aus dem man die Luft herausgelassen hatte. Euphrosyne würde ihm helfen, wenn sie könnte. Jeder der Luchti würde ihm helfen, wenn er könnte: Sie waren vielleicht primitiv, aber sie waren die wohl liebenswertesten Menschen, die er in seinem ganze Leben kennengelernt hatte. Er würde keinen Schritt weiterkommen, wenn er sie anschrie. Er musste wissen, was er tun sollte, musste intelligente Fragen stellen, musste ihnen zeigen, wie sie ihm helfen konnten. Er musste aufhören zu spekulieren. Er brauchte Informationen. Am dringendsten brauchte er Informationen über Mr Fogarty und wie er   – es war unglaublich   – als Gott mit diesen Leuten hatte sprechen können, nachdem er tot war.
    »Euphrosyne«, sagte Henry. »Das war Charaxes, mit dem ich gerade gesprochen habe, oder?«
    Euphrosyne nickte enthusiastisch. »Ja.«
    »Und dein Volk spricht schon seit Jahrhunderten mit Charaxes, oder?«
    Sie nickte wieder. »Ja.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass sich andere Mitglieder des Stammes näherten, darunter auch Lorquin. Selbst aus der Distanz konnte er erkennen, dass sie glücklich waren. Auch wenn er jetzt sehr verwirrt war, schien er sich, was ihre Zeremonie anbelangte, gut geschlagen zu haben. Zu Euphrosyne sagte er: »Wie konnte Charaxes vor Jahrhunderten schon mit euch sprechen?« Mr Fogarty war vor Jahrhunderten noch nicht tot. Mr Fogarty war vor Jahrhunderten noch nicht einmal geboren. Wie konnte Mr Fogarty dann zum Gott der Luchti werden?
    Glücklich sagte Euphrosyne: »Mit der Lade.«
    »Ja, ich weiß, mit der Lade, aber vor Jahrhunderten war Charaxes noch nicht da.«
    Sie sah ihn verständnislos an. »Charaxes ist immer da, wie könnten wir sonst sein? Wie könntest du sonst sein, EnRi?«
    »Du meinst, Charaxes hat die Welt erschaffen?« Mr Fogarty als Schöpfergott, das war mehr, als er ertragen konnte. Hier lief etwas absolut falsch. Er verstand einfach nichts mehr.
    »O nein«, sagte Euphrosyne. Sie sah beinahe schockiert aus. »Die Welt wurde vor

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