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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Einzige, was die Midgardschlange treffen kann.«
    Da lag etwas in der trockenen Sicherheit, mit der diese Kreatur sprach, das Henry abrupt innehalten ließ. »Du meinst einen Kriegshammer?«
    »So etwas in der Art.«
    Henry sah Lorquin an. »Wir haben keinen Kriegshammer, oder?«
    Lorquin schüttelte den Kopf.
    Das Charno sagte: »Aber ich.«
    Es herrschte ein angespanntes Schweigen. Wartete er aufein Angebot? Nach einer langen Pause sagte Henry: »Könnten wir ihn vielleicht ausleihen?«
    Als Antwort langte das Charno in seinen Rucksack und holte einen uralten Hammer heraus. Es gab ihn Lorquin, der zufällig am nächsten stand. Es gab ein lautes Scheppern, als Lorquin ihn auf den Felsen fallen ließ. »Der ist zu schwer für mich, EnRi«, sagte Lorquin.
    Henry trat vor und versuchte, den Hammer hochzuheben. Indem er beide Hände benutzte und die Luft anhielt, gelang es ihm, ihn ein paar Zentimeter zu bewegen. Er ließ ihn wieder fallen. »Wow, ist der schwer!«, rief er aus. Er sah das Charno vorwurfsvoll an.
    Das Charno zuckte mit den Schultern. »Besonderes Metall«, erklärte es.
    Henry musterte die Waffe. Er konnte sie vielleicht tragen, wenn das Charno ihm half, sie zu schultern, aber es bestand überhaupt keine Chance, dass er sie im Kampf auch tatsächlich einsetzen könnte. Das Ding war viel zu schwer. »Das kann ich überhaupt nicht gebrauchen«, sagte er widerstrebend. »Ich muss mich mit Lorquins Messer behelfen.«
    »Schlange wird dich umbringen«, sagte das Charno ohne eine besondere Veränderung des Tonfalls.
    Henry wandte sich zum Höhleneingang. »Das Risiko muss ich dann eben eingehen«, sagte er.

SIEBENUNDACHTZIG
    O berzauberarztheiler Danaus konnte es nicht glauben. Er konnte es einfach nicht glauben. Es war gegen alle Gesetze der Magie, gegen alle Gesetze der Natur. Und es war eine totale Katastrophe. Total.
    Er konnte es kaum erwarten, Madame Cardui davon zu berichten.
    Während er die Gänge des Palastes geschäftig entlangeilte, probte er im Geiste seine Mitteilung.
    »Ein Zauberversagen, Oberzauberarztheiler?«
, würde sie fragen.
    »Zauberversagen sind selten, Madame Cardui.«
    »Aber nicht unmöglich?«
    »Nicht unmöglich, wie Sie sagen. Wir haben aber in diesem Fall ein mögliches Zauberversagen überprüft.«
    Es war kein Zauberversagen. Das war das Unglaubliche. Zauberversagen war die erste Möglichkeit, an die er gedacht hatte. Zauberversagen war das Erste, was er geprüft hatte, dann noch einmal persönlich überprüft, dann noch einmal geprüft und noch einmal. Es war kein Zauberversagen.
    »Was ist es dann, Danaus?«
, fragte Madame Cardui in seinem Kopf.
    Das Problem war, dass er nicht die geringste Ahnung hatte. Nichts, nach all seinen Jahren der Erfahrung, gab ihm auch nur den geringsten Hinweis. Stase war verlässliche Magie, erprobt und getestet. Die erste Stasekammer war vor über siebenhundert Jahren entworfen und gebaut worden, wenn ihn sein Gedächtnis nicht trog. Seitdem waren natürlich Details verbessert worden, aber das Grundprinzip blieb das gleiche. Und es war ein grundlegendes Prinzip, ein Naturgesetz. Stase konnte nicht aufhören zu funktionieren. Aber jetzt war genau das geschehen.
    Er merkte, dass er immer atemloser wurde, und zwang sich, ein wenig langsamer zu gehen. Er musste wirklich etwas abnehmen. Aber bis dahin, was um Himmels willen zwang Madame Cardui, sich in den alten Kerkern ein Büro einzurichten? Viel zu weit weg, besonders jetzt   – viel zu weit entfernt von der Krankenstation, in ihrem Zustand! Und wenn sie sich schon nicht um sich selbst scherte, sollte man doch annehmen, dass sie sich bei einem nationalen Notstand in der Nähe der Schaltzentrale aufhalten wollte, aber nein   …
    Ein Dienstmädchen kam aus einem Eingang und trat ihm in den Weg. Danaus schob sie ungeduldig beiseite, ohne seine Schritte zu verlangsamen. Seine Gedanken beschäftigten sich noch immer damit, was er Madame Cardui berichten musste. Sie würde Einzelheiten erfahren wollen. Sie wollte immer Einzelheiten erfahren. Wie hatte er das Problem entdeckt? Wie hatte es sich gezeigt? Wann? Wo? Wer hatte es bemerkt? Was hatte seine Aufmerksamkeit erregt?
    Die Antworten waren, so wie es aussah, ganz einfach und glücklicherweise war er dabei gewesen und konnte alles persönlich bezeugen. Er ging die Ereignisse der Reihe nach durch. Die Schwester hatte die Verschlechterung in Nymphalis’ Zustand bemerkt und sofort nach ihm gerufen. Er untersuchte Nymphalis, bestätigte die

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