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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Beobachtung der Schwester (aber warum die Beschleunigung der Krankheit?) und befahl ihre sofortige Versetzung in Stase.
    Und er hatte den Aufbau der Stasekammer selbst überwacht, die direkt neben der von Prinz Pyrgus aufgestellt wurde   – ein Ausdruck von Mitgefühl, dachte er. Nur der Himmel wusste, was ihn dazu gebracht hatte zu warten und zuzuschauen, nachdem Nymphalis in die Kammer gelegt worden war. Irgendein Heilerinstinkt, nahm er an, denn es war absolut nicht notwendig und er hatte andere dringende Dinge zu erledigen. Aber er war geblieben und hatte zugeschaut und da hatte er bemerkt, dass sich der Zustand von Nymphalis weiter verschlechterte, nachdem sie in Stase versetzt worden war! Unmöglich. Niemand musste ihm erst erklären, dass das unmöglich war, und doch hatte er es mit eigenen Augen gesehen.
    Danach hatte er sich auch Pyrgus genau angesehen. Das Problem war bei ihm nicht so offenkundig, da Pyrgus schon so stark gealtert war und sich weitere Veränderungen sehr viel langsamer vollzogen. Aber ein sorgfältiger Vergleich mit seinen Krankendaten zeigte, dass sich auch sein Zustand weiter verschlechterte. Was nur eins bedeuten konnte:Stase, ihre einzige verlässliche Behandlungsmethode bei Zeitfieber, funktionierte nicht mehr.
    Jetzt hatte er es mit Treppen zu tun, von denen einige so schmal waren, dass sie jemandem, der so bullig war wie er, tatsächlich Schwierigkeiten bereiteten   – der ursprüngliche Bergfried schien von Zwergen gebaut worden zu sein, und zwar von schlanken Zwergen. Wenn er Madame Cardui die Neuigkeiten überbrachte, dann wollte er sich auch gleich   – und zwar bitter   – darüber beschweren, wo sie sich ihr Büro eingerichtet hatte. Er fragte sich, was das eigentlich sollte? Was sollte es, eine ohnehin schon schwierige Situation durch so etwas noch zusätzlich zu erschweren?
    Er traf auf die Wachen am Ende des Ganges, aber glücklicherweise erkannten sie ihn und ließen ihn passieren. Dennoch wunderte er sich. Es kam ihm seltsam vor, dass Madame Cardui am Eingang zu ihrem Büro Wachen aufstellen ließ. Oder vielleicht war es auch gar nicht so seltsam. Um die Wahrheit zu sagen, war Madame Cardui immer schon etwas   … paranoid gewesen. Solche Einstellungen wurden in der Regel mit dem Alter noch schlimmer.
    Er erreichte die Tür und drückte sie auf, ohne anzuklopfen. Wenn man etwas Dringendes zu erledigen hatte, war es immer gut, die Dringlichkeit von Anfang an klarzumachen, sonst verschwendeten die Leute ihre Zeit mit Nebensächlichkeiten. Platz einfach rein, sag, wo das Problem liegt, mach einen starken Eindruck, das war die Art, mit der   –
    Madame Cardui lag auf dem Boden. Eine schwarz gekleidete Gestalt kniete gebeugt über ihr. Sie wandte sich um, als Danaus eintrat, und einen winzigen Augenblick lang erkannte er nicht, wer das war. Dann: »Lord Hairstreak   – was ist passiert?«
    Hairstreak schob etwas in die Aufschläge seines Jacketts. »Sie kommen im rechten Augenblick, Oberzauberarztheiler«, sagte er mit scharfer Stimme. »Madame Cardui ist zusammengebrochen.«
    Danaus kniete sich schnell neben ihn. »Was genau ist passiert, Euer Lordschaft?«
    »Wir haben gerade die Lage im Staate diskutiert. Die Geheimdienstchefin saß auf einer Hängewolke, als sie   … das Bewusstsein verlor. Die Wolke fiel zusammen, konnte aber ihren Sturz bremsen   – nun hat sie sich aufgelöst.«
    »Wann ist das geschehen?«, fragte Danaus. Er streckte den Arm aus und legte die Hand auf ihre Stirn.
    »Gerade eben. Ist erst einen Augenblick her   – weniger als eine Minute, glaube ich. Ich wollte gerade den Alarm auslösen, als Sie kamen. Ist sie tot?«
    Danaus schüttelte den Kopf. Ihr Atem war flach, ihre Gesichtsfarbe schlecht, aber sie lebte. Jedenfalls noch.
    »Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte«, sagte Hairstreak.
    »Da gab es nichts zu tun, Euer Lordschaft«, sagte Danaus zu ihm. »Madame Cardui leidet unter einem Zeitfieberanfall.«
    Und selbst eine Stasekammer konnte dessen Verwüstungen nicht mehr aufhalten.

ACHTUNDACHTZIG
    N un«, sagte Loki fröhlich, »ich kann hier nicht den ganzen Tag rumstehen und schwatzen. Ich muss diesen Ort vorbereiten.«
    Er hatte seine Erscheinung schon wieder leicht verändert: Er war nicht länger der dunkle, attraktive junge Mann und noch nicht wieder der Clown, sondern irgendetwas dazwischen, das noch viel verstörender war als eins von beiden. Blue, die nach wie vor von der Schlange umschlungen war, wandte ihren

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