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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Pyrgus. »Wir werden es schon schwer genug haben, wenn wir da nur durchlaufen.«
    Er landete den Flieger (überraschend geschickt) auf einer Seite der Landstraße, die sich am Grundstück entlangzog. Sie folgten der Mauer, bis sie die Eingangstore erreichten.
    »Vorsicht«, warnte Blue.
    »Ich muss es versuchen«, sagte Pyrgus zu ihr. »Seine Tricks durchlaufen eine Abfolge, die nach dem Zufallsprinzipfunktioniert. Manchmal ist das, was man sieht, auch tatsächlich das, was man zu erwarten hat.« Er drückte gegen die Tore, die sich sofort öffneten.
    »Also gut, weiter«, drängte Blue.
    Pyrgus ging zwischen den Toren hindurch und verschwand. Die Tore schlugen hinter ihm zu. Blue wartete. Nach einer Weile näherte sich Pyrgus von der Landstraße und sah verwirrt aus. »Was ist passiert?«, fragte Blue.
    »Ich weiß es nicht genau.« Pyrgus runzelte die Stirn. »Ich glaube, ich wurde von mechanischen Greifern gepackt, und dann war da noch so etwas wie eine Falltür. Es ist alles sehr schnell geschehen. Wie hat es sich dir dargestellt?«
    »Wie ein Unsichtbarkeitszauber, aber ohne das Schimmern.«
    »Also gut«, sagte Pyrgus ohne allzu großen Enthusiasmus, »aber die gute Nachricht ist, dass ich durch eine Tür in der Mauer herausgekommen bin, die wir benutzen können, um wieder hineinzugelangen. Ich habe sie sorgfältig untersucht und sie scheint keine Attrappe zu sein.«
    Mit der Tür hatte er recht, aber als sie das Grundstück betraten, konnten sie das Haus nicht finden. Zunächst wanderten sie durch den künstlichen Wald auf Pfaden, die jedes Mal, wenn sie ihre Schritte zurückverfolgten, anders verliefen. Als sie das Gewirr schließlich durchschaut hatten, kamen sie ins Freie, aber dort waren alle Perspektiven falsch. Sie konnten das Haus gut erkennen, aber sobald sie sich ihm näherten, schien es zu verschwinden. Sie brauchten fünfzehn Minuten, um zu begreifen, dass sie in Wirklichkeit auf eine Reihe von Spiegelbildern zuliefen. Auch dann wären sie vielleicht noch eine weitere Stunde herumgeirrt, wenn nicht ein Butler in Livree aus dem Unterholz aufgetaucht wäre und angeboten hätte, ihnen den Weg zu zeigen.
    »Glaubst du, ich sollte ihm etwas Trinkgeld geben?«, fragte Pyrgus Blue leise.
    Blue warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Sei nicht albern   – das ist eine Maschine. Der Große Myphisto hat die zu Dutzenden bauen lassen.«
    Sie fanden Madame Cardui über einer riesigen Kartenrolle brütend, die auf einem Esstisch ausgerollt war. Sie wandte sich knapp um, als sie eintraten. »Pyrgus, Lieber, genau recht-« Sie hielt inne. »Ah.« Eine lange Pause trat ein, dann sagte sie: »Eure Majestät.«
    »Majestät hin oder her, Madame Cardui«, sagte Blue. »Sie haben mir Ihr Wort gegeben, dass Sie keinen Fluchtversuch unternehmen würden.«
    »Das stimmt, meine Liebe, und ich würde wieder einen Wortbruch begehen, wenn ich glaubte, dadurch dem Elfenreich zu nützen.« Sie sah zu Pyrgus hinüber. »Warum hast du deine Schwester mitgebracht?«
    »Ich hatte keine andere Wahl«, murmelte Pyrgus.
    Madame Cardui wandte sich wieder an Blue. »Ich entschuldige mich übrigens, Liebes. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Pyrgus erklärt hat, warum wir dich nicht einbezogen haben?«
    Blue nickte ein wenig grimmig. »Er hat es mir erklärt. Ich weiß aber nicht, ob ich das akzeptiere.«
Oder ob ich es überhaupt verstehe
, dachte sie, aber sie beschloss, die Dinge nicht noch komplizierter zu machen.
    »Nun, es ist kompliziert«, sagte Madame Cardui verständnisvoll. »Und vielleicht haben wir auch falsch gehandelt. Der arme Alan hat dich nicht in der Zukunft gesehen, die wir herbeiführen wollen, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass du nicht da bist. Ich bin sogar sicher, dass du da bist. Dennoch haben wir den, wie wir glaubten, sichersten Weg eingeschlagen. Aber vielleicht war es nicht der richtige Weg, geschweige denn der einzige. Wie dem auch sei, wir werden es bald wissen.«
    Etwas in ihrer Stimme alarmierte Blue sofort. »Warum sagen Sie das, Madame Cardui?«
    »Alan hat dieses Treffen gesehen, hier in diesem Zimmer.Es fand statt mit Pyrgus und mir. Du warst nicht dabei. Jetzt bist du dabei. Die Zukunft ist bereits verändert worden.«
    »Oh«, sagte Blue. Sie blickte Pyrgus an, der demonstrativ einen mechanischen Kanarienvogel in einem goldenen Käfig betrachtete, und sah dann wieder zu Madame Cardui. »Zum Schlechteren?«, fragte sie.
    Madame Cardui sagte ernst: »Das hängt davon ab, warum du in

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