Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
Vom Netzwerk:
Alans Visionen nicht auftauchst.« Sie lächelte düster. »Wie auch immer, wir werden es bald herausfinden.« Sie wandte sich wieder der Karte zu. »Da du nun einmal hier bist und die Zukunft sich verändert, sehe ich keinen Grund dafür, dich weiterhin an der Teilnahme zu hindern. Mir war ganz ehrlich unwohl bei dem, was wir taten, aber wie ich gesagt habe, wir dachten, es wäre der sicherste Weg. Ich hoffe, du wirst uns verzeihen.«
    »Ja, natürlich«, sagte Blue in einem Tonfall, der wenig verriet. Dann machte sie einen Schritt nach vorn und ihre frühere Bestimmtheit war sofort wieder da. »Selbst wenn sich die Zukunft wirklich verändert
hat
, bedeutet das nicht, dass wir Mr Fogartys Visionen ignorieren müssen. Einige können immer noch hilfreich sein.«
    »Daran hatte ich auch schon gedacht«, sagte Madame Cardui leise.
    »Pyrgus sagt, er weiß nicht, wo Henry jetzt ist«, sagte Blue, »aber Sie wissen es   – ist das richtig?«
    Madame Cardui nickte. »Ja. Alan hat es mir erzählt.« Sie zeigte auf ein Gebiet auf der Karte.
    Blue beugte sich vor. »Buthner?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Sie haben also geplant, dass Sie und Pyrgus nach Buthner fliegen?«
    »Ja.«
    »Mit wie vielen Männern?«
    »Als Eskorte? Mit niemandem.«
    »Wie haben Sie gedacht zu überleben?«, fragte Blue ohnejede Ironie oder Schärfe. »Buthner ist eine der gefährlichsten Gegenden der Welt.«
    Madame Cardui zuckte mit den Schultern. »Ich bin einfach Alans Visionen gefolgt. In der erfolgreichen Zukunft, die er vorhersah, sind wir allein dorthin gefahren.«
    »Und Sie glauben, wir sollten weiterhin allein hinfliegen? Ohne Unterstützung oder Wachen?«
    »Ja.« Madame Cardui wandte sich ihr zu. »Hast du ein Problem damit, Liebes?«
    »Nein«, sagte Blue, ohne zu zögern. »Nicht, wenn man auf diese Weise Henry   – nicht, wenn man auf diese Weise das Elfenreich retten kann. Fliegen wir, oder reisen wir über Land?«
    Madame Cardui sagte: »Wir können Buthner nicht direkt anfliegen. Die Eingeborenen verstehen die moderne Zaubertechnologie nicht. Sie glauben, Flieger sind riesige Vögel, die die Leute in ihnen verschluckt haben. Jeder Passagier, der aussteigt, gilt als verhext und wird auf der Stelle umgebracht. Der typische Buthneri ist eine schlichte, primitive Kreatur, fürchte ich, und sehr, sehr bösartig. Wie auch immer, das Elfenreich hält freundliche Kontakte zur Regierung von Hass-Verbim, das im Norden an Buthner grenzt. Wir können dorthin fliegen und dann die Grenze zu Fuß überqueren.«
    »Wissen Sie, wo genau Henry ist?«, fragte Blue.
    Madame Cardui schüttelte den Kopf. »Nein. Wir werden ihn suchen müssen.«
    Blue sagte: »Was ist es, Madame Cardui? Was verschweigen Sie mir?«
    Madame Cardui lächelte. »Wie gut du mich kennst, meine Liebe. Ja, da gibt es etwas. Da
könnte
zumindest etwas sein. In den beiden Zukünften, die Alan vorhersah   – der guten und der schlechten   –, war Henry in Buthner. Aber dein Erscheinen hier bedeutet, dass wir nun in eine dritte mögliche Zukunft eingetreten sind, die sich von den beiden anderen unterscheidet.« Sie seufzte. »Ich fürchte, in
dieser
Zukunft gibt es keinerlei Garantie dafür, dass Henry überhaupt in Buthner ist.«
    »Oder überhaupt noch am Leben«, warf Pyrgus hilfreich ein.

FÜNFUNDVIERZIG
    D as Bein trug noch immer nicht sein Gewicht, und es schmerzte schlimmer als je zuvor, nachdem der Vaettir ihn gebissen hatte. Aber es war ein reiner Schmerz, die Schwellung war stark zurückgegangen, und was austrat, als Lorquin die Wunde zusammenpresste, war sauberes, rotes Blut, nicht der gelbgrüne Schleim, der zuvor herausgequollen war.
    Lorquin hatte ihm aus Zweigen von totem Holz   – wo hatte er das nur her?   – und dem Fledermausding, mit dem er Henry in der Nacht bedeckt hatte, einen provisorischen Unterstand errichtet. Lorquin hatte ihm außerdem Wasser gegeben, ein bisschen mehr von diesem dicken Saft und etwas Weißes und Aufgedunsenes zu essen, das Henry nicht zu genau hatte untersuchen wollen. Es schmeckte nach geröstetem Knoblauch und stillte seinen Hunger erstaunlich gut.
    »Lorquin   …?«
    »Ja, EnRi?«
    »Deine   … äh   … Hautfarbe. Ist die natürlich?«
    Lorquin sah ihn verständnislos an.
    »Die blaue Farbe«, sagte Henry, der sich im selben Moment wünschte, er hätte gar nicht erst damit angefangen. »Ist das, also, deine eigene Hautfarbe oder benutzt du, weißt du, ein Färbemittel und so Zeug?«
    »Ich bin ein Luchti.« Lorquin

Weitere Kostenlose Bücher