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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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blinzelte. »Mach dich nicht lächerlich   – natürlich habt ihr Diener.«
    »Wir haben einen Koch, weil ich nicht besonders gut kochen kann und Pyrgus nicht einmal den Weg in die Küche findet. Und es gibt eine Krankenschwester, die ihn versorgt, wenn ich fort bin. Aber wir haben keine Diener, so wie Sie denken. Sie sind hier übrigens gar nicht so leicht zu bekommen, selbst wenn man ihnen Gold anbietet.«
    Madame Cardui kletterte aus der Kutsche und schüttelte den Kopf. Ihr war schon klar geworden, dass sie angesichts der Umstände, in denen Pyrgus und Nymph lebten, etwas unternehmen musste, wenn die beiden gezwungen waren, noch länger in der Gegenwelt zu bleiben. Pyrgus war natürlich ein Mann, und deshalb konnte man davon ausgehen, dass er keine Ahnung hatte. Aber Nymph hätte es besser wissen müssen, doch sie war eine Waldelfe, und das hier war eine so völlig andere Kultur. Sie schulterte ihr Netz mit den Heilzaubern. Wenn sie erst seine gegenwärtige Krankheit beseitigt hatte, hätte sie Zeit, den Haushalt anständig zu organisieren. Selbst wenn es zu Hause eine Krise gab, hatten bestimmte Dinge einfach Vorrang. Außerdem würde es gar nicht sehr viel Zeit kosten.
    Die Krankenschwester benahm sich viel zu vertraulich,als sie ihre Vorgesetzte begrüßte, aber zumindest schien sie über Pyrgus’ Zustand wirklich besorgt zu sein und bestand sogar darauf, dass er unbedingt und dringend von einem Gegenweltarzt untersucht werden müsse.
    »Ich
bin
Ärztin«, sagte Madame Cardui würdevoll zu ihr. Was natürlich stimmte, denn ihr Netz mit den Heilzaubern war vermutlich sehr viel wirkungsvoller als jegliche Gegenwelt-Blutsaugerei.
    Die Frau hatte die Unverfrorenheit, auf Madame Carduis Sandalen zu starren, zog sich aber unter ihrem eisigen Blick zurück und machte schließlich den Weg frei, damit sie ungehindert ins Schlafzimmer des armen Pyrgus gelangen konnten.
    Doch als sie durch den Eingang traten, wurde Madame Cardui ganz kalt. Ein Blick auf die Gestalt in dem Bett sagte ihr alles, was sie zu wissen brauchte. Sie ließ das Netz mit den nutzlosen Zaubern fallen. »Dies ist keine Gegenweltkrankheit«, sagte sie leise. »Das ist das Zeitfieber.«
    Nymph starrte sie ungläubig an. »In der Gegenwelt bekommt man doch kein Zeitfieber«, sagte sie.
    »Das haben wir alle angenommen«, sagte Madame Cardui trocken. »Aber offenkundig haben wir uns da geirrt.«

FÜNFUNDSECHZIG
    I ch kann keine Berge entdecken«, sagte Blue.
    »Sie werden gleich auftauchen«, sagte der Abt.
    »Es ist eine optische Täuschung«, warf der Purlisa ein. Er lächelte gütig. »Schauen Sie«, fügte er hinzu, »da sind sie schon.«
    Blue drehte sich um, um seinem Blick zu folgen. Die Berge erhoben sich karg und blau vor dem nahen Horizont.»Und dort ist die Schlange?«, fragte sie. »In einer Höhle in diesen Bergen?«
    Der Purlisa nickte. »So habe ich es in meiner Vision gesehen.«
    »Und Henry ist auch dort und wird von der Schlange gefangen gehalten?« Sie war sich nicht sicher, ob sie irgendetwas davon glauben sollte, aber der Purlisa war tatsächlich in der Lage gewesen, Henry nur auf der Grundlage seiner Vision zu beschreiben, und seine Beschreibung war völlig zutreffend gewesen. Außerdem hatte sie auch gar keinen anderen Hinweis darauf, wo Henry stecken konnte.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie der Abt dem Purlisa so etwas wie einen warnenden Blick zuwarf. Aber der Purlisa nickte nur und sagte knapp: »Ja.«
    Sie standen an der Spitze der kleinen Gruppe von Mönchen, die sie bis hierhin begleitet hatten. Ein drahtiges Packtier von einer Art, wie Blue sie nicht kannte, trug die allernötigsten Vorräte, darunter auch die für sie vorgesehene Waffe. Blue sagte: »Und was geschieht jetzt?«
    Der Purlisa sah sie an, sagte aber nichts.
    Blue sagte: »Werden Sie mir helfen?«
    Der Purlisa schwieg beharrlich. Der Abt sah peinlich berührt zur Seite.
    Blue drehte sich um und starrte auf die Berge. »Ich soll da allein raufgehen?«
    »Ja.« Der Purlisa streckte seine Hand aus und tätschelte das Tier. »Sie können das Charno nehmen. Es wird Ihre Waffe tragen.«
    »Brauchen Sie es nicht?«, fragte Blue. »Für Ihre Vorräte?«
    »Die Vorräte sind für Sie«, sagte der Purlisa. »Wir sind als Mönche Entsagung gewohnt.«
    »Der Rückweg ist nicht lang«, fügte der Abt hinzu. Er wirkte ziemlich betreten.
    »Woher weiß ich, dass ich die richtige Höhle finde?«, fragte Blue.
    »Es ist Ihr Schicksal«, sagte der Purlisa einfach nur und

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