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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ihr weiches Herz appellieren und sie ihren Verstand vergessen lassen, aber das würde niemals geschehen.
    »Ich brauche die Menschen für die Kristallminen. Und Averon will seine Menschen ebenso wenig aufgeben.«
    »Er hält sie als Sklaven.«
    »Er wird sie nicht aufgeben.«
    Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der Korallenfürst nickte, und Liadan dachte fieberhaft darüber nach, wiesie den Menschen Leid ersparen könnte. Doch tief im Inneren wusste sie bereits, dass es keine Lösung gab.
    »Ihr fürchtet Averon«, brach der Korallenfürst schließlich das Schweigen, und Liadan konnte sich gerade noch davon abhalten, zu ihm herumzufahren. Gegen das plötzliche Zittern vermochte sie allerdings nichts auszurichten, doch sie schob diese Reaktion auf die Nässe und Kälte.
    »Ich kann Euch helfen, ihn zu besiegen«, sagte der Fürst, und Liadan ballte die Hände zu Fäusten. Sie spürte seinen bohrenden Blick auf sich und meinte darunter zu ertrinken. Es war ihr unmöglich, ihn anzusehen, denn sie fürchtete, was er ihren Augen abzulesen imstande war. Sie hatte Angst, dass er obsiegt und ihrer Maske Risse zugefügt hatte.
    »Averon ist ein Fürst Elvions«, sagte sie langsam, jedes Wort abwägend. »Er ist einer der ersten Elfen Elvions …«
    »Das bin ich ebenfalls.«
    »… und er kontrolliert den Handel.«
    »Das kann ich auch.«
    Einen winzigen Moment lang schaute sie zu ihm, doch als sein hoffnungsvoller Silberblick sie traf, sah sie sofort wieder aufs Wasser hinaus. »Ihr seid ein Pirat.«
    »Deswegen bin ich nicht unbedingt schlecht.«
    »Doch. Ihr seid nicht vertrauenswürdig, und so herzlos Averon auch zuweilen sein mag, er hält sich an einen Handel und ich kann mir seiner Loyalität sicher sein.«
    »Ihr meint, Ihr könnt seine Loyalität kaufen. Mit Sklaven. Dies ist Eure einzige Sicherheit. Solange Ihr tut, was er will, ist er Euch gegenüber loyal.«
    Sie atmete tief durch. »Averon hat viele Leute hinter sich. Es gibt einige, die ebenso nicht auf ihre Sklaven verzichten möchten. Er ist zu stark.«
    »Und Ihr macht ihn noch stärker. Wieso will ein Lichtelfwie Averon auf die Magie verzichten? Weshalb unterstützt er Euch in diesem Vorhaben? Habt Ihr Euch das nie gefragt?«
    »Natürlich weiß ich, warum Averon mir hilft.« Sie war ja nicht dumm! Wenn es in Elvion keine Magie mehr gäbe, wäre das Land noch mehr vom Handel abhängig als ohnedies schon. Es wäre von seinen Schiffen abhängig, denn Weltentore wären ohne Magie ebenfalls nutzlos. Averons Macht würde noch wachsen, und dafür verzichtete er auch gerne auf seine Magie. Und Liadan gab diesem Fürsten lieber etwas mehr Macht, als Elvion erneut mächtigen Magiern auszusetzen. »Averon ist leicht zu durchschauen und lässt sich daher kontrollieren. Ich werde keinen Krieg gegen ihn anzetteln.«
    »Aber wir können ihn besiegen.« Unverständnis klang aus seiner Stimme, und einige Augenblicke lang schwieg er. Doch dann streckte er unvermittelt die Hand nach ihr aus und legte sie auf ihre im Schoß gefalteten Hände. Liadan erstarrte, und ihre Finger verkrampften sich unter den seinigen.
    »Wir haben die Magie auf unserer Seite, Liadan. Meine Piraten und ich … wir können Averon ein für alle Mal vernichten. Stellt Euch auf unsere Seite und führt den Befreiungsschlag der Menschen unter königlichem Banner. Wir können siegen. Wenn Averon erst mal fort ist, braucht Ihr Eure Minen nicht mehr. Die Magie kann den Elfen erhalten bleiben, niemand wird einen Krieg anzetteln. Es wird Friede herrschen.«
    Liadan starrte auf seine Hand, die ihre verdeckte, und spürte ihren Herzschlag in ihrem Hals pochen. Sanft strichen seine Fingerspitzen über ihre Haut, als könne er seinen Worten dadurch Nachdruck verleihen, als vermöge er, durch seine Berührung in ihr Innerstes vorzudringen. Doch das war nicht möglich.
    Langsam blickte sie auf und drehte den Kopf in seine Richtung.Wie befürchtet traf der intensive Blick voller Hoffnung und Hingabe sie erneut. Ihr Blut schien in ihren Adern zu erzittern und ihren ganzen Körper zu erschüttern.
    »Ihr habt mich entführt«, flüsterte sie und zwang sich, seinem Blick standzuhalten, »um mich dazu zu zwingen, die Menschen zu befreien und die Magie in Elvion zu erhalten.« Ihr Atem ging flach, und sie musste um jedes Wort kämpfen. »Ich gab Euch meine Antwort bereits am ersten Tag und an jedem darauffolgenden. Nichts hat sich geändert. Ihr habt Euch getäuscht, habt die Lage nicht erfasst. Ihr kennt mich

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