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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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und schwieg.
    »Wie weit seid Ihr bereit zu gehen?«, wollte Liadan wissen, denn sie wusste, was auch immer der Halbelf tat, würde seine Tarnung zunichtemachen. Und wenn sein Plan misslang, kannten die Piraten bestimmt keine Gnade mit Verrätern.
    »Bis zum Ende.« Arn wandte sich ab und schritt an ihr vorbei. »Ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    Liadan sah ihm hinterher und erkannte plötzlich den Korallenfürsten, der aus dem Seitentor des Palastes zu ihr kam. Er warf Arn einen flüchtigen Blick zu, sagte etwas zu ihm und schritt schließlich über den rutschigen Steg zu Liadan. Sein goldenes Haar hatte er wie immer zu einem Zopf geflochten, was die scharfen Konturen seiner Züge betonte. In diesem fahlen Licht schien seine weiße Haut zu funkeln, und die feinen Linien darauf waren kaum noch zu sehen. Jede seiner Bewegungen zeugte von einer Selbstsicherheit, die Liadan insgeheimimponierte. Der nasse Steg schien für ihn kein Problem darzustellen, er hielt das Gleichgewicht ohne Mühe, was er wohl seinen vielen Jahren auf einem Schiff verdankte. Der Blick seiner magisch veränderten Silberaugen ruhte auf ihr.
    »Ich habe Euch gesucht, Majestät.«
    »Nichts hat sich geändert.« Demonstrativ wandte sie sich ab, um ihm zu zeigen, dass er den Weg umsonst auf sich genommen hatte. Schweigend betrachtete sie die Wände dieses Meeresgartens und konzentrierte sich allein darauf. Sie nahm zwar die Gegenwart des Korallenfürsten wahr, spürte seine Nähe an ihrer Seite, war jedoch nicht gewillt, ihn zur Kenntnis zu nehmen. Stattdessen bewunderte sie ihre Umgebung. Es sah aus, als befänden sie sich inmitten eines gigantischen Kristalls, der von Wasser ausgehöhlt worden war. Ja, sie hätte ewig hier stehen bleiben können, im Einklang mit sich selbst. Wenn sie nur allein gewesen wäre …
    »Ihr habt Euch mit Sysill angefreundet.«
    Liadan rührte sich nicht. »Die Menschenfrau war so nett, mir dieses Kleid zu leihen. Ich würde nicht so weit gehen, dies Freundschaft zu nennen.«
    »Und die Kinder habt Ihr allesamt verzaubert.«
    Jetzt warf sie ihm einen kurzen Blick zu, um zu sehen, ob er sie zum Narren halten wollte. Er schien jedoch völlig ernst.
    »Ich wusste nicht, dass Ihr so gut mit Kindern umgehen könnt«, fügte er hinzu, doch Liadan wandte sich sogleich wieder ab.
    »Es gehört nicht viel dazu, Puppenhaare zu flechten und ein paar Geschichten zu erzählen.«
    »Oh doch, sehr viel sogar.« Er lehnte sich ein wenig vor, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Ihr habt recht, jeder kann Wörter aneinanderreihen und ein paar Wollhaare ordnen, aber um Kinderaugen strahlen zu lassen, wie Ihr es getan habt, mussman mit dem Herzen dabei sein. Und auch Ihr habt gestrahlt, oder habe ich mich da geirrt?«
    »Eure Augen scheinen trübe zu werden.«
    Ein leises Lachen erklang, und Liadan rieb ihre Finger aneinander, die unruhig zuckten.
    »Dann liegt es wohl auch an meinen Augen, dass ich den Eindruck habe, dass Ihr gut hierherpasst. Und dass ich finde, dass Euch dieses Kleid ausgezeichnet steht.«
    Liadan widerstand dem Drang, an sich hinabzusehen. Sie wusste, der Korallenfürst verspottete sie, denn das Kleid in der Farbe von dunklem Blut war von einfachster Machart. Um die Brust und an den kurzen Ärmeln war es mit lächerlichen Rüschen verziert, während ihre Arme nackt blieben. Um die Taille hatte die Menschenfrau ihr einen Strick gebunden, damit das Kleid nicht wie ein Sack an ihr herabhing, und außerdem war es ihr zu kurz und reichte ihr gerade mal bis zu den Knöcheln. Mit ihrem kurzen Haar sah sie aus wie eine Menschenfrau.
    »Werdet Ihr heute noch mit mir sprechen?«, wollte der Korallenfürst wissen. »Ihr werdet meine Gegenwart noch länger ertragen müssen, und es wäre für uns alle wohl angenehmer, wenn Ihr endlich anfangen würdet zu kooperieren.«
    Nun drehte Liadan sich zu ihm um und sah ihn an. »Ihr habt mich entführt«, sagte sie ruhig und wünschte, sie würde keine so lächerliche Erscheinung abgeben. Doch sie war immer noch die Königin, und nur weil sie wie eine Lumpenmagd aussah, musste sie sich nicht so verhalten. »Ihr habt mich als Gefangene auf Euer Schiff gebracht …«
    »… als Gast.«
    Liadan ignorierte diesen Einwurf. »Ihr haltet mich gegen meinen Willen fest …«
    »… vorübergehend.«
    »Ihr erteilt mir Befehle – Eurer Königin.«
    »Ich bin der Kapitän.«
    »Ihr habt mich attackieren und misshandeln lassen.«
    »Der Mann wird noch hier im Palast gehängt.«
    »Ihr habt mich von Bord

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