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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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sie noch fester an sich heran. Nayla versuchte, sich aus seinem Griff zu winden, und in dem Moment schwappte etwas von dem Wein auf seine Brust. Eis schien ihn zu übergießen, die Hitze erstarb wie bei einer ausgeblasenen Kerze, und zurück blieb nichts als Kälte, die von seiner Brust den Bauch hinabfloss.
    Nayla lachte, doch es klang derart aufgesetzt, dass er sich fragte, wen er hier vor sich stehen hatte. Was war nur los mit ihr?
    »Das hast du nun davon«, sagte sie, immer noch lachend, doch ihre Stimme vibrierte, »trink ihn besser aus, ehe du noch darin badest.« Nayla streckte ihm den Kelch entgegen, aber auch ihre Hand zitterte. Sie vermied es, ihn anzusehen, ihr Blick fixierte einen Punkt knapp neben ihm.
    Avree verstand gar nichts mehr. Er konnte sich auch nicht konzentrieren, denn die Kälte, die seine Haut überzog, ließ ihn frösteln. Nie zuvor hatte er sich so schwach gefühlt.
    Sein Blick fiel auf den Kelch, wieder hinab auf seine Brust und dann auf Naylas bemüht fröhliches Gesicht, das verzerrt aussah. Er schnappte nach Luft und riss sich das Hemd vom Leib. »Sag, dass das nicht wahr ist!« Er wischte über seinen Oberkörper, bis jede Spur vom Wein davon verschwunden war, dann warf er das Hemd beiseite und streckte seine Hand aus. Ein Feuerball erschien darauf, und die Wärme kehrte in seinen Körper zurück, durchströmte ihn, füllte ihn aus und ließ ihn vor Erleichterung aufatmen.
    Er ließ die Flammen wieder erlöschen, zufrieden damit, sich von der Magie durchdringen zu lassen. Dann fiel sein Blick auf Nayla, die ihn aus großen Augen anstarrte, immer noch beide Kelche in der Hand.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte er langsam. Im Grunde kannte er die Wahrheit, doch er konnte nicht glauben, dass Nayla – seine Nayla – tatsächlich so etwas versucht hatte.
    Nayla wich einen Schritt zurück, ihre Lippen bebten. »Nichts.« Sie sah ihm in die Augen, schreckensstarr, und Avree konnte sich nicht rühren.
    »Was ist in dem Wein?« Er ballte die Hände zu Fäusten, bemühte sich krampfhaft, nirgendwo dagegenzuschlagen.
    »Nichts«, wiederholte sie. Tränen brachten ihre Augen zum Glitzern. Plötzlich stellte sie die Kelche auf dem Boden ab, drehte sich um und eilte zur Tür. Da erwachte Avree aus seinerStarre. Er stürmte ihr hinterher, stieß beim Gehen die Kelche um und packte sie, ehe sie die Tür öffnen konnte.
    »Was hast du getan?!« Seine Finger gruben sich in ihre Schultern, mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, als er sie mit seinem Körper gegen die Tür drängte. »Was hast du nur getan?!«
    Nayla kniff die Augen fest zusammen, was den Zorn in ihm nur noch weiter schürte.
    »Wieso hast du das getan?! Sag es mir!«
    »Es tut mir leid.« Es war kaum mehr als ein Flüstern. Tränen flossen unter den geschlossenen Lidern ihre Wangen hinab, und Avree hatte das Gefühl, zu zerbrechen. Dies konnte nicht wahr sein.
    Langsam löste er seine Finger von ihr und ließ seine Hände sinken. Sein Atem ging schnell, trotzdem hatte er das Gefühl zu ersticken.
    »Du wolltest mich vergiften.« Auch seine Stimme war plötzlich kraftlos. Er sah an seinen unbekleideten Oberkörper hinab und erinnerte sich an das lähmende Gefühl der Kälte und Schwäche in diesen wenigen Momenten, da der Wein seine Haut benetzt hatte. Was wäre geschehen, wenn er daraus getrunken hätte? Niemals hätte er die Wärme zurückerlangt. All seine Macht wäre dahin gewesen. Ihretwegen. »Du wolltest mich mit Schattenkristallen vergiften.«
    »Um dich zu beschützen.«
    Sein Kopf fuhr hoch, und er starrte in das von Elend gezeichnete Gesicht seiner Liebsten, die er zu kennen geglaubt hatte. »Beschützen«, wiederholte er ungläubig und rang um Atem. »Mich zu vergiften nennst du Schutz?«
    »Schutz vor dir selbst«, erwiderte sie und wischte sich die Tränen von den Wangen. Ihre Augen hatten nun wieder diesen Ausdruck der Entschlossenheit, den er an ihr kannte. »Duverlierst dich in der Magie, Avree. Du hast sie nicht mehr unter Kontrolle.«
    »Natürlich habe ich das!«
    »Nein.« Sie legte ihre Hand auf seine Brust, doch Avree wich zurück, angewidert und enttäuscht. »Nein«, wiederholte sie und kämpfte sichtlich gegen die Tränen. »Die Magie hat dich unter Kontrolle. Du riskierst dein eigenes Leben, die Leben anderer, dein Schiff …«
    »Das ist doch gar nicht wahr!« Avree sah sie ungläubig an. »Meine Leute und mein Schiff waren nie in Gefahr. Ich wusste doch, dass du da bist! Ich wusste, dass du

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