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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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als einem Hemd bekleidet. Das silberne Licht der Miranlampen warf Schatten an die Steinwände und ließ die Gesichter der Elfen im unheimlichen Schein erglühen. Valuar konnte unmöglich sagen, ob es Tag oder Nacht war, denn der Raum besaß kein Fenster, doch er war sicher, nicht sehr lange bewusstlos gewesen zu sein.
    »Ich bin also im Tempel«, stellte er fest und hustete sofort, als die Worte durch seinen ausgedörrten Hals kratzten.
    Eine der Priesterinnen trat aus der Gruppe auf ihn zu, während die anderen ihn aus unergründlichen Augen anstarrten.
    »Ihr wart sehr erschöpft«, teilte sie ihm nüchtern mit, als erstattete sie ihm Bericht über das Wetter. »Eure Gefährtin trug ernsthafte Verletzungen davon. Wir taten alles, was in unserer Macht stand, aber unsere Heilkräfte haben Grenzen. Ihr beide tragt das Banner der Königin bei euch. Seid ihr Ritter?«
    Valuar schüttelte den Kopf. »Noch nicht«, krächzte er, nahm dankend den von einer anderen Priesterin dargebotenen Kelch entgegen und trank ein paar Schlucke kühles Wasser. Es war eine Wohltat. »Wir waren gerade dabei, unsere Prüfung zu absolvieren«, brachte er schließlich hervor und kämpfte gegen den Drang an, seine müden Augen erneut zu schließen. »Sagt, wie geht es Marinel? Sie wird doch …«
    Die Priesterin blickte ihn ernst an. »Noch ist nichts entschieden, junger Herr. Wir ahnten bereits, dass Ihr zu den Silberrittern gehört, und schickten nach der Fürstin des Sonnentals. Sie ist eine begabte Heilerin, und womöglich vermag sie Größeres zu vollbringen. Ich bin sicher, sie hat auch längst Euren Befehlshaber benachrichtigt. Wir erwarten ihre Ankunft in Bälde.«
    »Aber Acre liegt Tage entfernt. Einen Boten zu ihr zu senden und dann auf ihre Rückkehr zu warten …« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. Er wollte schlafen, all dem entfliehen. Es war alles seine Schuld. Dieser eine Moment, ein winziger Augenblick der Schwäche, und Marinel …
    »Die Fürstin wird bald erwartet«, unterbrach die Priesterin seine Gedanken.
    Valuar blickte hoch. »Bald? Aber wie …?«
    »Ihr habt drei Tage lang geschlafen, junger Herr und …«
    »Drei Tage?« Er sprang aus dem Bett, und sofort begannsich der Raum um ihn herum zu drehen. Zu seiner Beschämung ergriff er auf der Suche nach Halt ausgerechnet die Schulter der Priesterin. Als er dies bemerkte, nahm er sofort seine Hand weg und sank zurück aufs Bett. Erneut erschien ein Becher in seinem Gesichtsfeld, und Valuar trank den gesamten Inhalt in einem Zug leer.
    »Drei Tage«, murmelte er schließlich und versuchte, sich der Bedeutung dieser Worte bewusst zu werden. Drei Tage … Da traf es ihn wie ein Schlag. Sein Kopf fuhr hoch, und er starrte die Priesterin aus großen Augen an. »Hat …« Er musste um jedes einzelne Wort kämpfen. Die Angst hielt ihn an der Kehle gepackt. »Hat sie … also … was hat sie gesagt?«
    Die Augen der Priesterin verengten sich einen Moment lang, doch dann straffte sie ihre Glieder und blickte auf ihn hinab. »Sie hat bisher nicht gesprochen, junger Herr. Sie scheint der Welt entrückt zu sein.«
    Erleichterung und Sorge hielten sich die Waage. Einerseits hoffte er, dass Marinel niemals in der Lage sein würde, zu verraten, was er ihr angetan hatte, andererseits wünschte er aber auch inständig, dass sie wieder gesund wurde.
    »Wird sie sich denn wieder erholen?«, fragte er, ohne zu wissen, welche Antwort er hören wollte.
    Die Priesterin sah ihn regungslos an. »Das wird die Zeit erweisen«, sagte sie und deutete auf die Tür. »Wollt Ihr sie sehen?«
    »Sie sehen?« Der Schreck fuhr ihm in die Glieder. Das Bild einer bewusstlosen und schrecklich zugerichteten Marinel erschien vor seinem geistigen Auge. Er hatte ihr das angetan. Er ganz allein.
    »Nein.« Er bemühte sich darum, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen, obwohl die Miene der Priesterin undurchschaubar blieb. Ob sie etwas wusste? Sagte sie ihm nicht die Wahrheit?Hatte Marinel gesprochen? Oder war es nur seine Furcht, die ihn zur Paranoia trieb? »Ich …« Er räusperte sich. »Ich werde sie später besuchen. Ich fühle mich nicht sehr wohl.«
    Die Priesterin nickte und drückte ihn schließlich sanft zurück in die Kissen. »Ihr solltet Euch noch etwas ausruhen, junger Herr.«
    Valuar nickte und schloss die Augen. Er wollte schlafen, einfach nur schlafen, damit er der Erinnerung an seine Tat zumindest für ein paar Augenblicke entfliehen konnte, doch er wurde immer wieder wach, hörte die

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