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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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erstreckten sich bis zum Festland und auch weit aufs Meer hinaus.
    Vlidarin brach ein Stück Eis aus der Wand und hielt es Ardemir auf der offenen Handfläche entgegen. »Manchmal ist es nur Kristallstaub. Wir schmelzen das Eis draußen in den Kesseln und füllen das verunreinigte Wasser in Fässer. Es ist Wasser, das Magie vernichtet.« Der Fürst deutete den Gang hinunter. »Weiter hinten, in den Tiefen dieser Tunnelgebilde, finden wir aber auch ganze Kristallbrocken, oft so groß wie der Kopf eines Elfen. Diese kommen in Lager oder werden nach Riniel verschifft, um Averons Schiffe auszurüsten.«
    »Dann sind es diese Lager, die wir vordergründig schützen müssen«, überlegte Ardemir und drehte sich zur Seite, als zwei Menschen mit einem Karren an ihm vorbeigingen, »wenn die Lager den Piraten in die Hände fallen …«
    »Um das zu vermeiden, haben wir Lager in ganz Elvion errichtet und sammeln die Kristalle nicht nur an einem Ort, sondern überall dort, wo wir mit der Ausbreitung beginnen.«
    »Wo befinden sich diese Lager?«
    Vlidarin zögerte einen Moment, was Ardemir ihm nicht übelnahm. Der Fürst schützte das Geheimnis der Königin, und so konnte Ardemir sich glücklich schätzen, einen derart diskreten Verbündeten im Fürsten von Valdoreen zu finden.
    »Im Grenzland«, verriet Vlidarin ihm schließlich und gab den Pickel an Istas zurück, ehe er Ardemir weiterwinkte. Sie folgten dem Gang, passierten eine Abzweigung und gingenlinker Hand weiter. »Überall rund um die Versenkungsbucht, denn diese werden wir uns als Erstes vornehmen. Ist das Wasser dort erst mal von seiner Magie befreit, können Meerjungfrauen darin nicht mehr überleben.«
    »Es wird einen Haufen Kristalle brauchen, um ein ganzes Meer zu verseuchen.«
    Vlidarin warf ihm einen amüsierten Blick zu. »Wir haben einen Haufen Kristalle, Befehlshaber. Noch ein Winter und im nächsten Sommer kann die Reinigung Elvions beginnen.«
    »Wird die Wirkung nicht nachlassen? Das Wasser vom offenen Meer strömt in die Bucht, der vergiftete Anteil wird verdünnt.«
    »Bis dahin ist die Bucht bereits von den Meerjungfrauen gereinigt und kann befahren werden. Diese Kreaturen überleben nicht lange ohne Magie. Sie sind magische Wesen und atmen das magische Wasser. Sie werden fliehen oder sterben.«
    Ardemir lachte trocken auf. »Ich wusste nicht, dass wir auch den Meerjungfrauen den Krieg erklärt haben.«
    »Die Meerjungfrauen sind Bestien, Befehlshaber.« Vlidarin blieb stehen und sah ihm eindringlich in die Augen. »Sie töten jeden Elfen, der sich ihren Küsten nähert. Ihre Vernichtung war lange überfällig. Sie haben kein Herz und keine Seele. Jedes Tier verhält sich ehrenvoller als diese Kreaturen. Ein Tier tötet, um zu überleben. Meerjungfrauen ertränken jeden, und das aus purem Vergnügen.«
    »Euer Vetter verdankte ihnen einst das Leben.«
    »Ja, und nur er und die Seelen bei den Sternen wissen, was er diesen Kreaturen für sein Leben gab. Erwartet nicht von mir, die verworrenen Gedanken von Fischfrauen zu verstehen.«
    Sie setzten ihren Weg fort, und Vlidarin zeigte auf einen faustgroßen Kristall, den ein Mensch gerade aus der Eiswandzog. »Auch an den Flüssen haben wir Lager. Wir werden jeden Fluss, jeden Bach und jede Quelle mit den Kristallen in Berührung bringen. Kein Elf wird mehr reines Wasser zu sich nehmen können, er wird keinen Tropfen finden. Unser Vorrat wird über den gesamten nächsten Winter reichen, und mit der Schneeschmelze werden wir die Flüsse noch einmal mit Kristallen versorgen. So lange hält niemand ohne Wasser durch, und die Elfen werden von der Magie befreit sein.«
    »Und was ist mit den Elfen von außerhalb? Von den fernen Inseln?« Ardemir wusste gar nicht, wie viele Inseln es mitten im Meer gab und wer dort alles lebte. Es gab keine Weltentore dahin, und so wusste niemand, wie viele Elfen abseits des Hauptlands tatsächlich noch existierten. Außer Legenden und Sagen gab es keine Informationen über die Welt des Meeres da draußen. Einzig die Dracheninsel und die Nebelinseln waren ihm bekannt. Fürst Averon von Riniel mochte durch seine Handelsbeziehungen mehr kennen, aber viele blieben auch für ihn unentdeckt.
    Vlidarin strich sich übers Kinn. »Jene Inseln, die uns bekannt sind, werden Averons Leute befahren, und dort wird dasselbe geschehen – das Wasser wird mit Kristallen versehen. Und darüber hinaus …« Er zuckte mit den Schultern. »Wir werden die Küsten mit Schattenkristallen schützen, das

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