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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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von ihnen zu lernen.« Eifersucht breitete sich heiß in seiner Brust aus, auch wenn er wusste, dass es dumm war, auf einen Bewusstlosen eifersüchtig zu sein. Er sagte sich, dass Marinel niemals einen Mann lieben könnte, der zu solchen Taten fähig war, und trotzdem ärgerte es ihn, dass sie im Momentbei Arn war anstatt an seiner Seite – auch wenn sie nur versuchte, etwas über magische Heilung zu lernen.
    Arn hatte genügend Verstand besessen, um die letzte Drohung des Feuerprinzen ernst zu nehmen, und so war auch er davongerannt. Vermutlich hatte er die Macht seines Vaters zu gut gekannt, um ihn zu unterschätzen. Er war im Hof gefunden worden, mit Prellungen und Verbrennungen, doch er hatte überlebt, anders als viele Rinieler.
    »Ich will Marinel in der Schlacht gegen die Piraten so weit wie möglich von der Kristallkönigin entfernt wissen«, sagte Esteraz und lenkte damit Valuars Aufmerksamkeit zurück zu ihm. »Sie ist eine begabte Magierin. Dies sollten wir nutzen, solange wir noch können.«
    »Was meint Ihr …«
    Esteraz winkte ab und blickte Valuar schmunzelnd in die Augen. »Auch Ihr sollt ein wenig Talent für die Magie besitzen, wie ich hörte.«
    Valuar zog die Augenbrauen zusammen. »Das könnte man so sagen.«
    »Dann bleibt Ihr an Marinels Seite. Ich will alle Magier auf einem Schiff versammeln. Auf der entgegengesetzten Seite der Flotte, so weit weg von der Kristallkönigin wie möglich. Ihr braucht all eure Kraft. Mir müssen den Piraten alles entgegensetzen, was wir können. Und was die Meerjungfrauen betrifft …« Esteraz blickte hinaus aufs Meer, und Valuar tat es ihm gleich. Immer noch ruderten Krieger in kleinen Booten mit langen Lanzen übers Wasser und machten Jagd auf die Meerjungfrauen.
    Die Lanzen … Ihre Spitzen sandten blendende Lichtreflexe in den Hafen hinaus, und bestimmt konnte solch eine Lanze eine Meerjungfrau töten, wenn sie denn eine erwischte. Wenn die Meerjungfrauen nicht an die Schiffe herankamen, konntensie ihnen auch keinen Schaden zufügen. Wenn Lanzen sie auf Abstand hielten …
    Valuar wandte sich an den Kapitän der Kristallkönigin an seiner Seite. »Gibt es in dieser Stadt nur Seefahrer, oder findet man hier auch brauchbare Schmiede?«
    Esteraz wandte sich ihm zu. Wachsamkeit stand in seinem Blick. »Ein fähiger Schmied wird sich wohl finden lassen. Darf ich fragen, wofür Ihr ihn braucht?«
    Ein Lächeln zeigte sich auf Valuars Gesicht. Endlich hatte er das Gefühl, nützlich zu sein und etwas Entscheidendes in dem ewigen Hin und Her dieses Krieges bewegen zu können. »Ihr dürft fragen, Kapitän. Und die Antwort lautet: Ich brauche einen Schmied für den Kampf gegen die Meerjungfrauen.«

Ardemir
    Entgegen Ardemirs Erwartung waren die Minen keinesfalls finstere Höhlen der Qual, sondern ein lichter und strahlender Ort. Ja, fast schon war es warm hier unter der Insel. Die Korridore waren schmal und reichten gerade aus, um zwei Schubkarren nebeneinander schieben zu können, so hatten Ardemir und Vlidarin gerade noch Platz.
    »Und darunter liegen die Kristalle?« Ardemir legte seine Hand auf die Eisfläche zu seiner Rechten, die von einem inneren Glühen erstrahlte. Frostige Blumen zeichneten sich auf der Oberfläche ab, ähnlich Schneesternen, und Ardemir schien es, als wäre die Wand mehrere Armlängen dick. Inmitten des durchsichtigen Eises meinte er funkelnde Perlen ausmachen zu können.
    »Sie sind im Eis verschlossen.« Vlidarin ließ sich vom menschlichen Vorsteher Istas einen scharfen Pickel reichen und klopfte damit vorsichtig auf die gefrorene Wand. Die bedrohlich über ihnen herabhängenden Eiszapfen klirrten, und in das beständige Gluckern von Wasser mischte sich der helle Gesang von Elfenstahl auf Eis. Ardemir hatte in seiner kurzen Zeit unter der Oberfläche bereits zwei Mal Warnrufe gehört, denen ein Krachen gefolgt war, und obwohl Vlidarin ihm versichert hatte, dass die Minen sicher waren, erfüllte ihn doch ein ungutes Gefühl. Kaum ein Mensch, der ihn passierte, schien unversehrt. Alle trugen blutende Wunden in ihren Gesichtern, auf ihren Armen und Beinen. Sie zwängten sich zwischenscharfkantigen Eisgebilden hindurch und folgten den Vorgaben ihres Aufsehers, der die Konstruktion überprüfte, um die Sicherheit zu gewährleisten. Für Ardemir war es ein Wunder, dass das Meer hier unten noch nicht eingedrungen war, bedachte man, wie viele Kristalle die Menschen bereits abgetragen und wie viel Eis sie vernichtet hatten. Doch die Höhlen

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