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Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Titel: Elfennacht 01. Die siebte Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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unserer Mutte r – vermutlich aufgrund meiner Entscheidung, den Mystischen Künsten zu entsagen. Ich hatte ja keine Ahnung von seinen finsteren Ambitionen, als er kam und mich darum bat, das Pirolglas zu öffnen. Ich wusste lediglich, dass er dich unbedingt finden und zurückbringen wollte. Damals dachte ich noch, er handle aus Lieb e – trotzdem habe ich mich geweigert, ihm zu helfen. Da drohte er, dem König die Wahrheit zu offenbaren, wenn ich nicht täte, worum er mich gebeten hab e – und so habe ich nachgegeben. Doch selbst dann weigerte ich mich noch, direkt für ihn zu arbeiten. Ich zeigte ihm nur, wie man das Pirolfenster öffnet und die schützenden Anhänger formt.« Sie fröstelte. »Dann wartete er, geduldig wie eine Spinne in ihrem Netz, beobachtete alles und brütete die trostlosen langen Jahre hindurch, bis er dich schließlich fand und seinen Diener durch das Glas sandte, um dich zurückzubringen.«
    Tania stieß langsam die Luft aus, die sie angehalten hatte. »Er ist unglaublich machtbesessen, nicht?«, sagte sie leise. »Er würde alles tun, um zu bekommen, was er will!« Sie presste das Schwert an sich, das sie in ihren verbundenen Fingern hielt. »Aber damit wird er nicht durchkommen«, schwor sie. Sie blickte Eden an, die sehr blass wa r – jemandem ihr quälendes Geheimnis anzuvertrauen, hatte sie sichtlich mitgenommen.
    »Zeig mir, wo ich Edric finde«, sagte Tania. »Lass uns das Ganze hinter uns bringen.«
    Eden nickte und führte sie weiter den düsteren Gang entlang, bis sie zu einer glänzenden Tür aus schwarzem Stein kamen.
    »Das ist das Adamantin-Tor«, sagte Eden. »Hinter dieser Pforte wirst du finden, was du suchst.« Sie sah Tania an. »Doch es ist mit tödlichen Flüchen belegt und man kann es nur öffnen, wenn man die Sprüche der Macht und des Schutzes kennt. Ich habe die Tür noch nie öffnen müssen, aber ich glaube, ich kenne die Worte.« Sie trat näher und begann, etwas zu murmeln.
    Tania stand neben ihrer Schwester und beobachtete sie. Mehrere Minuten schienen zu verstreichen, ohne dass die Tür sich öffnete. Tania biss sich auf die Lippe. Je länger es dauerte, desto wahrscheinlicher war es, dass Gabriel oder seine Wachen sie fanden.
    Edens Stimme wurde laute r – Tania konnte ihren seltsamen Singsang jedoch nicht verstehen. Dann vollführte Eden mit beiden Händen eine Bewegung in Richtung Tür und der Boden erbebte, doch die Tür blieb zu.
    »Ich fürchte, Gabriel Drake hat die Tür mit einem mächtigeren Schließzauber belegt«, sagte Eden. »Ich habe die Mystischen Künste seit Jahren nicht mehr praktiziert, ich werde mehr Zeit brauchen.«
    »Wir haben es eilig und können keine Minute mehr warten«, sagte Tania und blickte die Tür wütend an. »Könntest du bitte aus dem Weg gehen? Dann wollen wir doch mal sehen, was dieses Schwert aus Isenmort ausrichten kann!«
    Eden trat zur Seite. Tania stellte sich breitbeinig hin und schwang das Schwert mit beiden Händen hoch über den Kopf.
    »Dre i – zwe i – ein s – los!«, rief sie und ließ das Schwert auf die schwarze Tür niedersausen. Die Klinge glitt klirrend ab und Wellen des Schmerzes schossen durch ihren Arm. Sie schrie auf.
    Ein Geruch nach fauligen Eiern breitete sich aus und eine schwarze Rauchfahne steig auf, doch die Tür öffnete sich.
    Entsetzt starrte Eden mit großen Augen in die gähnende Schwärze.
    »Los, gehen wir«, sagte Tania und trat über die Schwelle.
    Doch Eden rührte sich nicht.
    Tania warf einen Blick zu ihr zurück. »Was ist los?«
    »Dieser Ort ist unheilvol l – ich kann nicht hinein«, sagte Eden. »Aber ich werde den Eingang bewachen und dafür sorgen, dass niemand dir folgt.« Sie sah Tania an. »Aber pass auf: Vielleicht gibt es drinnen auch Wachen.« Ihre Stimme wurde schärfer. »Los, geschwind!«
    Tania nickte. »Es wird nicht lange dauern.« Sie spähte in die gähnende Schwärze hinter der offenen Tür. »Kann ich mir deine Laterne ausborgen?«
    »Ja, natürlich. Möge es dir gut ergehen.«
    Tania nahm die Laterne.
    »Dann wollen wir mal«, sagte sie leise. Sie hielt die Laterne in der linken Hand, mit der Rechten umklammerte sie das Schwert.
    Eiskalte Luft schlug ihr entgegen. Sie bemühte sich, den säuerlichen Gestank zu ignorieren. Wenn dieser schreckliche Geruch das Schlimmste war, was ihr hier unten begegnete, konnte sie sich wirklich glücklich schätzen.
    »So weit, so gut«, rief sie zurück zu Eden, aber es kam keine Antwort.
    Tania drang tiefer in das

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