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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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behandeln sollte, wie er selbst behandelt werden will?«
    Jatu lachte. »Dann steht Ihr mit dem Rücken zur Wand, Mylady.«
    Seufzend drehte Jinnarin sich um und ging weiter.
     
    Alamar starrte Jinnarin mit verschwommenem Blick an. »Ha, Pysk, Ihr wolltet mich wohl reinlegen, was?« Der Magier saß auf seiner Koje, den Rücken an die Wand gelehnt, ein Glas Branntwein in der Hand und eine fast leere Flasche nicht weit entfernt. »Aber dieser listige alte Fuchs ist Euren Tricks gewachsen, Pisch… Tisch, Prix… Tricks, Pysk.«
    »Alamar, Ihr seid betr…«
    »Aber, wisst Ihr, Ihr seid da auf drei der großen Gedanken in der Zivila… Zivilisi… Zivilisation gestoßen. Erstens, tu nichts Böses; zweitens, tu nur Gutes; drittens, behandle mich so, wie ich dich behandle. Das ist nicht dasselbe, müsst Ihr wissen. Alles ganz verschieden. Und wisst Ihr auch, warum?«
    »Nun ja…«, begann Jinnarin.
    »Ich sage Euch, warum«, unterbrach Alamar sie, der jetzt mit der Luft redete anstatt mit Jinnarin. »Soweit es das Gute betrifft, ist eines aktiver als das andere. Und soweit es das Böse betrifft, ist eines aktiver als das andere… Habe ich das gerade gesagt? Jedenfalls habe ich es gemeint. Jedenfalls, was das Miteinanderauskommen betrifft, ist eines aktiver als das andere. Wisst Ihr, eines ist für das Gute, eines ist gegen das Böse, und eines ist etwas von beidem.« Alamar hielt inne, um einen Schluck aus seinem Glas zu trinken.
    Jinnarin ergriff die Gelegenheit, um selbst eine Bemerkung einzuflechten. »Ist nicht für das Gute zu sein dasselbe wie gegen das Böse zu sein, Alamar?«
    Der Magier sah die Pysk an. »Ach, seid Ihr immer noch da, Pisch?«
    »Beantwortet meine Frage, Alamar. Ist das nicht dasselbe?«
    Alamar sah sich forschend um. »Was denn?«
    »Für das Gute zu sein, ist doch dasselbe wie gegen das Böse zu sein, oder nicht?«
    »Wer hat Euch das denn erzählt?«
    »Niemand. Ich habe nur…«
    »Da. Seht Ihr?«, sagte Alamar triumphierend. »Ich habe es Euch doch gesagt.«
    »Was habt Ihr mir gesagt?« Jinnarin stand kurz davor, vor Ärger laut zu schreien.
    »Gutes tun, Böses verhindern: Natürlich ist das nicht dasselbe. Das eine sagt einem, was man tun soll, das andere sagt einem, was man unterlassen soll. Im einen Fall soll man dem Opfer helfen, also Gutes tun. Im anderen Fall soll man alles Böse unterlassen, also keinen Schaden anrichten. Natürlich gibt es für die Maßgabe, Böses zu unterlassen, noch eine Erweiterung – und das ist die Maßgabe, andere daran zu hindern, anderen Schaden zuzufügen.«
    »Augenblick, Alamar. Böses zu verhindern, ist nicht dasselbe, wie Böses zu unterlassen.«
    »Wieder richtig, Picks. Böses zu unterlassen, bezieht sich nur auf einen selbst. Böses zu verhindern, bezieht sich auf andere. Im einen Fall lässt man die anderen in Ruhe. Im anderen Fall könnt Ihr jeden bösen Schweinehund umbringen, der Euch über den Weg läuft.«
    »Sie müssen gar nicht böse sein, Alamar. Ich meine, Farrix hat verhindert, dass Ihr Schaden nehmt, indem er den Eber getötet hat, obwohl der Eber keine böse Kreatur war.«
    »Natürlich war er!«, rief Alamar. »Er wollte mich töten.«
    Jinnarin rang verzweifelt die Hände. »Schon gut. Aber nun sagt, was ist mit der dritten Möglichkeit?«
    »Mit welcher dritten Möglichkeit?«
    Jinnarin knirschte mit den Zähnen. »Mit der Möglichkeit, etwas von beidem zu haben.«
    Alamar betrachtete durch sein leeres Glas Jinnarins verzerrtes Bild. »Das ist die Beste von allen. Man kann es sich aussuchen. Wenn man nur Gutes tut, meldet man sich immer freiwillig, um zu helfen, zum Beispiel bei der Getreideernte. Wenn man nichts Böses tut, unterlässt man einfach nur alles, was die Ernte behindern könnte – man lässt den anderen in Ruhe, lässt ihn sein Korn alleine einbringen. Wenn man Böses verhindert, verbringt man viel Zeit in schrecklicher Gefahr und rackert sich für Dinge ab, die man vielleicht nicht einmal richtig versteht, außer dass sie Böses verhindern. Aber wenn man lebt und leben lässt, wenn man andere so behandelt, wie man selbst behandelt werden will, na, dann kann man sich aussuchen, wann man helfen will, wann man sie in Ruhe lassen will und wann man kämpfen will. Und das ist am besten, sage ich Euch. Am allerbesten.«
    »Hm.« Jinnarin verfiel ins Grübeln. Nach einer Weile unterbrach Schnarchen ihre Überlegungen. Alamar war eingeschlafen.
     
    Es wurde Mitte Dezember, das Nordlicht flackerte am Himmel, aber in den

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