Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
mondlosen Nächten waren keine Wolken zu sehen. Aber in der Nacht des Siebzehnten: »Da ist eine! Da ist eine!«, rief Jinnarin und zeigte nach Nordwesten, wobei sie vor Aufregung tanzte. »Eine Wolke! Ein Streifen! Seht doch! Seht doch nur! Ja seht Ihr es denn nicht?«
    Alamar fuhr herum, starrte angestrengt in die angezeigte Richtung und murmelte: »Visus.«
    Dann rief der Magier: »Frizian! Frizian! Zu mir!«
    Der Zweite Offizier kam mit Bootsmann Reydeau im Schlepptau angelaufen. »Meister Alamar?«
    Alamar deutete aufwärts nach Nordwesten. »Da ist die Wolke. Holt Aravan und die Mannschaft und setzt das Schiff in Bewegung.«
    Beide Männer starrten in die Richtung, in die Alamar zeigte, und Frizian sagte: »Aber ich sehe nichts.«
    »Das könnt Ihr auch nicht, mein Junge. Wir aber schon! Und nun los! Wir haben das Wild endlich gesichtet!«
    »Aber Herr Magier, Ihr zeigt direkt auf die Insel. Und wenn die Wolke auf Rwn landet – nun ja, wir können nicht durch Felsen und Erde segeln.«
    »Hèl und Verdammnis, Frizian, ich habe die Sterne mein Leben lang studiert, und ich weiß, hört Ihr, ich weiß, woher diese Wolke kam und wo sie landen wird. Diese Stelle liegt weit hinter der Insel. Jetzt zaudert nicht länger. Gebt entweder die Befehle oder macht Platz!«
    Frizian wandte sich an Reydeau. »Pfeift den Kapitän und die Mannschaft an Deck, Bootsmann. Läutet die Glocke. Es wird Zeit für die Eroean, wieder durch die Wellen zu pflügen.«
    Augenblicke später, während ein Teil der Mannschaft bereits in die Wanten stieg und das Schiff klarmachte, betraten Aravan und Jatu das Vordeck. »Wo denn?«, fragte der elfische Kapitän.
    »Da, Aravan! Da!«, sagte Jinnarin beinahe überschäumend, indem sie in eine Richtung zeigte. »Jetzt ist nichts mehr zu sehen. Aber sie war da. Ach, Aravan, endlich eine Wolke!«
    Aravan sah Alamar an, und der Magier sagte. »Meiner Schätzung nach, Aravan, ist sie vielleicht hundert Meilen jenseits der Insel aufs Meer getroffen. Seht dort. Seht Ihr den Schlangenschwanz, der gerade untergeht? Der dritte Stern von oben? Das ist die Richtung.«
    Aravan betrachtete das Sternbild. »Ich vermerke es auf der Karte, Jatu, dann wisst Ihr, wohin wir segeln.«
    Jatu nickte. »Aye, Herr Käpt’n, aber das kommt später. Im Augenblick ist Rwn im Weg. Wir können nicht über Land segeln, aber wir können um die Insel fahren. Gegen den Lauf der Sonne oder mit dem Lauf der Sonne, was sollen wir tun?«
    Aravan schaute zu den im Wind flatternden Wimpeln empor. »Bei diesem Wind, mit dem Lauf der Sonne, Jatu.«
    Während sich der Erste Offizier entfernte, traf Aylis ein. »Wo?«, fragte sie Jinnarin und starrte dann in die Richtung, welche die Pysk ihr wies. »Hast du die Wolke gesehen, Vater?«
    »Nicht ohne Magiersicht.«
    Aylis sah den Alten an. »Na, Vater, das ist doch schon mal etwas.«
    »Kommt«, sagte Aravan. »Ich zeichne einen Kurs auf der Karte ein und zeige Euch allen, wohin wir unterwegs sind.«
    Sie folgten dem Elf in die Offiziersmesse und versammelten sich um den Tisch, auf den Jinnarin sich stellte. Aravan wählte eine Karte aus, rollte sie aus und beschwerte die Ecken. »Hier ist Rwn, und hier sind wir, in dieser Bucht im Südosten. Wenn wir Alamars Schätzung zugrunde legen« – Aravan legte ein Lineal von der Bucht quer über die Insel zu einem Punkt gut hundert Meilen nordwestlich von ihr – »und wenn wir von einer Fahrt von zwölf bis dreizehn Knoten bei diesem Wind ausgehen« – Aravan schätzte die Entfernung entlang der Südroute mit einem Stechzirkel ab – »sind wir gut fünfundzwanzig bis dreißig Stunden entfernt.«
    Jinnarin, die jetzt auf der Karte stand, schaute gereizt auf. »Einen ganzen Tag?«
    Aravan nickte. »Oder sogar noch etwas mehr.«
    Alamar knurrte. »Wir können es nicht ändern, Pysk. Es würde zu viel astrales Feuer verbrauchen, mehr Wind herbeizurufen.«
    Aylis studierte die Karte. »Wir segeln an Darda Glain vorbei, oder nicht?«
    Ein Blick auf Aravan bestätigte ihre Worte. »In ungefähr sieben Stunden.«
    Aylis schaute wieder auf die Karte. »Auch an Kairn, wie ich sehe.«
    »Das kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen«, knurrte Alamar. »Das mache ich nicht.«
    »Was denn?«, fragte Jinnarin.
    »Mich nach Kairn abschieben lassen!«, schnauzte Alamar.
    »Aber, Vater…«
    »Ich habe Nein gesagt, Tochter! Wir haben gerade das Wild gesichtet, und du willst, dass ich mich zurückziehe. Ich habe es schon einmal gesagt, und ich sage es noch mal:

Weitere Kostenlose Bücher