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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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am Ruder stand, meldete sich zu Wort. »Wohin jetzt, Herr Käpt’n. Ich meine, welchen Kurs?«
    »Nach Osten, Boder, nach Osten. Mindestens bis zum Einbruch der Dunkelheit.«
    »Und dann, Herr Käpt’n?«
    »Dann sehen wir weiter, Boder. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
     
    Kurz nach Sonnenuntergang versammelte Aravan die Offiziere zu einer Besprechung. Die Eroean segelte immer noch nach Osten.
    Jatu, Bokar, Frizian, Reydeau, Rico und Fager hatten sich um den Kartentisch versammelt. Jinnarin, Aylis und Alamar waren ebenfalls anwesend. Aravan breitete eine Karte auf dem Tisch aus. Zwei Stellen waren darauf markiert: wo nach Alamars Schätzung die Wolken niedergegangen waren.
    Aravan sah von der Karte auf. »Zwar haben wir zwei Wolken gesehen und sind ihnen bis zu den Stellen ihres Niedergangs gefolgt, aber wir haben nichts als Wellen im Wasser gefunden.«
    Bokar knurrte: »Aye, Kapitän Aravan, nichts als Wellen. Aber das ist nicht alles, denn wir verfolgen etwas, das ich nicht einmal sehen kann. Kruk! Ich habe das Gefühl, als ob wir einem unsichtbaren Hirngespinst nachjagten!«
    Alamar fuhr auf. »Ich kann es aber sehen, Zwerg. Und ich sage Euch, wir verfolgen etwas und nicht etwa nichts.«
    »Vater«, sagte Aylis. »Bokar zweifelt ja nicht an unserem Wort. Aber für einen Krieger ist es schwierig, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die er nicht sehen kann.«
    Bokar nickte nachdrücklich. »Ihr habt vollkommen Recht, Lady Aylis. Gebt mir einen Feind, den ich sehen kann, und ich werde ihn bald darauf bezwingen. Aber Phantome sind ganz und gar nicht nach meinem Geschmack.«
    Jinnarin setzte sich nachdenklich auf die Karte. »Wir müssen es schaffen, irgendwann an einem Ort zu sein, wo eine Wolke herunterkommt, wenn sie denn herunterkommt.«
    Jatu schlug sich mit der Faust in die geöffnete Handfläche. »Ganz genau, Lady Jinnarin. Wenn wir immer den Ereignissen hinterhersegeln, finden wir vielleicht nie heraus, was passiert. Aber lasst auch nur eine Wolke zu uns kommen, dann sieht die Sache vielleicht schon ganz anders aus.«
    Aravan lächelte. »Genau meine Überlegungen.«
    Frizian betrachtete die Karte. »Was schlagt Ihr vor, Herr Käpt’n?«
    Aravan verband die beiden markierten Stellen mit einer Linie und verlängerte sie weitere hundertfünfzig Meilen nach Osten. Das Ende der Linie markierte er mit einem dritten Kreuz. »Ich sage, wir segeln weitere hundertfünfzig Meilen bis zu dieser Stelle und warten. Sollte dort nach unserer Ankunft eine Wolke niedergehen, werden wir sicher ganz in der Nähe sein.«
    Jatu grunzte. »Das setzt voraus, Kapitän Aravan, dass die nächste, die dritte Wolke genauso weit östlich der zweiten niedergeht wie die zweite östlich der ersten.«
    »Aye«, erwiderte Aravan. »Dieselbe Entfernung, dieselbe Richtung.«
    Alamar räusperte sich. »Hern! Aber, Aravan, ich bin nicht sicher, dass die zweite hundertfünfzig Meilen weiter niedergegangen ist.«
    Frizian sah den Magier an. »Aber Ihr wart sehr sicher, was die Stelle des Niedergangs der ersten Wolke angeht, obwohl die Entfernung da über zweihundert Meilen betrug.«
    »Schon richtig!«, rief Alamar, »aber da ging die Sichtung über Rwn hinweg. Und mit der Schätzung der ungefähren Größe der Wolke und dem Wissen um die Größe der Insel konnte ich die Landestelle sehr viel genauer schätzen. Diesmal waren wir aber auf dem offenen Meer und« – Alamar reckte trotzig das Kinn vor – »ich möchte gern sehen, wie Ihr etwas schätzt, wenn Ihr keinen Bezugspunkt habt. Hundertfünfzig Meilen, zweihundert Meilen – ich bezweifle, dass Ihr auch nur in die Nähe kämt!«
    Aravan hob die Hände und drehte die Innenseiten nach oben. »Dennoch ist Eure Schätzung die beste, die wir haben, Alamar. Also schlage ich vor, nach Osten bis zu dieser Stelle zu segeln.« Aravans Finger zeigte auf das dritte Kreuz auf der Karte.
    Jinnarin sah die anderen am Tisch an. »Der Vorschlag scheint mir am aussichtsreichsten zu sein.«
    »Und außerdem sind aller guten Dinge drei, Lady Jinnarin«, sagte Rico mit einem Grinsen.
    Aravan musterte die anderen ebenfalls. »Irgendwelche Anmerkungen, Alternativen oder Schwierigkeiten, die ich übersehen habe?« Schweigen antwortete ihm. »Dann setzt die Segel, Rico, so viele, wie sie vertragen kann. Wir segeln weitere hundertfünfzig Meilen nach Osten und hoffen, dass wir dort ankommen, bevor die nächste Wolke niedergeht.«
    »Aye, Herr Käpt’n«, erwiderte der Bootsmann, der gleich darauf kehrtmachte

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