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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sie erhaschen konnte.
    Sie passierten eine Brücke über den Fluss, die von Laternen erleuchtet und von im Wasser treibenden Pontons gestützt wurde. Ein Stück weiter flussabwärts, doch nicht weit entfernt, konnte Jinnarin eine Insel mitten im Fluss ausmachen, auf der sich mehrere Türme erhoben. Genau dorthin waren sie, Rux und Alamar unterwegs. Als sie auf der Höhe der Nordspitze der Insel angelangt waren, hatten sie endlich auch die Anlegestelle der Fähre erreicht, auf deren von Fackeln erleuchteten Kai drei Menschen hockten.
    Alamar betrat den steinernen Pier. »Fährmeister, ich möchte übersetzen.«
    Einer der Menschen erhob sich und gab den beiden anderen ein Zeichen. »Das macht ein Kupferstück, der Herr.«
    Alamar fischte eine Münze aus seinem Beutel und bezahlte, dann betrat er ebenso wie die drei Männer das Floß.
    Als das Trio das Führungsseil ergriff, das zwischen den beiden Anlegestellen gespannt war, huschte ein kleiner Schatten an Bord und postierte sich hinter dem am Heck stehenden Magier.
    Da die Menschen in die andere Richtung schauten, bemerkten sie den Schatten nicht.
    »Zieht! und Zieht! und Zieht!…«, skandierte der Fährmeister, während die Menschen die Fähre an dem Seil, das durch im Bug und Heck befestigte Ringe lief, langsam und allein durch Muskelkraft über den Fluss zogen. Kurze Zeit später stieß das Floß gegen den Inselkai, und ein Fährmann rief plötzlich, »Heda!«, als ein Schatten vorbeihuschte und gleich darauf verschwunden war. »Was war das denn?«
    Die Menschen reckten den Hals, während sie etwas zu sehen versuchten. Alamar schritt langsam an ihnen vorbei, und an Land angekommen, fassten sich die Fährleute hochachtungsvoll an den Mützenschirm. Ihre Stimmen folgten ihm auf dem Weg zu den Türmen, die voraus lagen.
    »Ich sage, das ist ein Magier, und das war gerade sein Vertrauter.«
    »Das mag schon sein, aber was war es?«
    »Nichts Natürliches, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    »Eine Schattenkatze, würde ich meinen, mit sechs Beinen und grausamen Reißzähnen…«
    Als sie diese Worte hörte, lächelte Jinnarin bei sich und beobachtete in aller Ruhe, wie Alamar sich näherte und sich dabei nach links und rechts umdrehte in dem Versuch, sie und Rux zu erspähen, die sich unter einem Busch verborgen hatten. Als er sie passierte, sagte sie leise, »Hier sind wir«, und ließ Rux loslaufen.
    Verblüfft funkelte der Magier sie an. Doch dann nahm sein Gesicht einen Ausdruck grüblerischer Neugier an. »Eines Tages müsst Ihr mir verraten, wie Ihr das anstellt, Pysk.«
    »Was denn?«
    »Na, wie Ihr Euch so gekonnt in Schatten hüllt.«
    »Ach, das ist doch leicht, Alamar, obwohl ich nicht genau weiß, wie es funktioniert.«
    »Wie bitte? Ihr wisst es nicht?«
    »Nun ja. Ich konnte es schon immer. Alle meine Artgenossen können es auch. Es ist eine angeborene Fähigkeit. Man könnte sie vergleichen mit… ach, ich weiß nicht… mit…«
    »Mit dem Vogelflug«, warf der Magier ein.
    »Ganz genau, Alamar. Es liegt in der Natur der Vögel, zu fliegen. Es liegt in der Natur unserer Art, sich in Schatten zu hüllen. Ob das auch andere lernen können, kann ich ebenso wenig sagen, wie ich weiß, ob andere Wesen fliegen können.«
    »Hai«, schnaubte Alamar. »Den Trick haben einige von uns längst gemeistert.«
    »Ihr könnt fliegen?« Jinnarin war mehr als verblüfft.
    »Oh, ich habe nicht gesagt, ich könnte fliegen«, erwiderte Alamar, »aber ich würde doch sagen, dass ich eine Menge Tricks auf Lager habe.«
    Sie gingen weiter zu den Türmen, die von Laternen erhellt und im Sternenlicht gut sichtbar waren. Mittlerweile konnte Jinnarin erkennen, dass es sechs waren: fünf, die weit auseinander standen und ein Pentagramm um den sechsten in der Mitte bildeten. »Wohin gehen wir?«, fragte sie.
    »Zum Mittelturm. Dort finden wir die Bibliothek.«
    »Was hat es mit den anderen Türmen auf sich?«
    »Sie stehen für die verschiedenen Studienrichtungen«, antwortete Alamar, indem er auf jeden der Türme zeigte und sie dabei benannte: »Erde. Luft. Feuer. Wasser. Äther.«
    Nun stießen Magier, Pysk und Fuchs auf kleinere Gebäude und gingen zwischen ihnen hindurch. »Und diese, Alamar. Was sind das für Häuser?«
    »Lagerräume«, antwortete der Alte. »Für die Vorratshaltung und andere weltliche Dinge.«
    Ab und zu blieben die drei stehen, um Fremde vorbeizulassen, die in einiger Entfernung ihren Weg kreuzten. Und zweimal verbargen sich Rux und Jinnarin im

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