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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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»Vielleicht bin ich eine Weile fort. Sollte es länger dauern, wo finde ich dich dann?«
    »Wenn nicht hier«, antwortete Drienne, »dann auf der Insel der Lady in meiner Hütte im Wald.«
    »Faro«, hauchte Alamar, dann lächelte er, nahm ihre Hände und drückte sie sanft. »Ich muss gehen.«
    Drienne küsste ihn auf die Wange und ließ ihn los, und Alamar wandte sich ab und ging zur Treppe, mit kraftvolleren Schritten als zuvor. Und zwischen den Regalen schwang Jinnarin sich auf Rux, und der Fuchs trabte durch die Schatten, erreichte den Absatz, als der Alte sich gerade auf den Weg nach unten machte, und folgte dem Magier. Auf halbem Weg nach unten hörte Jinnarin ein Ächzen hinter sich, und als sie sich umschaute, stand Drienne an der Treppe, die Augen vor Staunen weit aufgerissen. Jinnarin lächelte und winkte und hüllte sich dann in Dunkelheit, während der Fuchs weiter die Treppe hinuntereilte.
     
    »Nichts? Ihr habt nichts gefunden?« Sie standen hinter den Gebäuden, und Jinnarin sah den Magier konsterniert an.
    »Genau«, knurrte Alamar gereizt.
    »Aber Ihr habt gesagt, das hier wäre die beste Bibliothek…«
    »Ich habe gesagt, es wäre eine der besten«, knirschte der Magier.
    »Ich dachte, Ihr mögt keine Haarspaltereien!«, fauchte Jinnarin.
    »Ich spalte keine Haare!«, schrie Alamar.
    Stille trat ein. Dann sagte Alamar etwas leiser. »Vielleicht finden wir nie heraus, wo es ein hellgrünes Meer gibt oder ein Kristallschloss und wo ein schwarzes Schiff segelt. Habe ich nicht gesagt, dass Traumvisionen oft nicht das sind, was sie zu sein scheinen? Und schließlich ist es nichts als ein Traumgespinst…«
    »Eine Sendung!« Jinnarin knirschte vor Wut mit den Zähnen.
    Alamar seufzte.
    Eine ganze Weile äußerte sich keiner von beiden, dann sagte Jinnarin: »Lasst uns nicht streiten, Alamar. Stellen wir uns vielmehr die Frage, was wir jetzt tun können? Wohin können wir gehen, und wen können wir aufsuchen, um einen Hinweis zu bekommen, eine Spur? Wer kennt sich mit Schiffen und Meeren und Inseln aus…?«
    »Matrosen!«, entgegnete Alamar. »Schiffskapitäne. Navigatoren. Kartografen. Alle Seeleute.«
    »Nun gut«, sagte Jinnarin, »dann lasst uns zu diesen Seeleuten gehen. Aber wenn sie es nicht wissen, wen sollen wir dann fragen?«
    Alamar stand einen Moment stumm da, während er mit seinem Armband spielte. Schließlich sagte er: »Nun, meine winzige Pysk, wenn sie es nicht wissen, suchen wir die Kinder des Meeres auf.«
     
    Jinnarin und Rux warteten, Schatten im Schatten, während nicht weit entfernt der Kairn am Ende der Halbinsel über die Klippe und hundert Fuß und mehr in die Gischt des Westonischen Ozeans stürzte. Auf der anderen Straßenseite war die Taverne Zum nassen Schaf, die laut Alamar sowohl von Gehilfen und Lehrlingen als auch von Seeleuten besucht wurde. Der Magier war eingekehrt, hatte einen Krug oder zwei geleert und unterhielt sich mit Matrosen und Kapitänen gleichermaßen. Das Schaf wardie dritte Taverne dieser Art, die Alamar in der Hafengegend aufsuchte, nachdem er sein Glück zuvor im Goldenen Anker und im Kielwasser versucht hatte.
    Jinnarin begann gerade zu argwöhnen, Alamar könne sie vergessen haben, als der Magier in der Tür erschien. »Pysk, Pysk«, zischte er lauthals. »Psst! Wo seid Ihr, Jinner… Jinn… Pysk?«
    Der Magier überquerte schwankend die Straße und suchte dort im Gebüsch, eine Hand erhoben, an deren Fingerspitzen blaues Licht leuchtete. »Pysk…!«
    »Still, Alamar!«, schnauzte Jinnarin. »Und löscht dieses Licht!«
    »Ach, da seid Ihr, Jin-Jin. Ich dachte schon…«
    »Alamar, Ihr seid betrunken!«
    Der Magier richtete sich empört auf und protestierte mit undeutlicher Stimme. »Ich? Betrunken? Du meine Güte, ich lasse Euch gerne wissen…«
    »Alamar, ich habe gesagt, dass ihr das Licht löschen sollt.«
    Alamar starrte auf seine leuchtende Hand, murmelte ein paar Worte und sah dann zu seinem Erstaunen das Licht heller werden. Er murmelte mehr Worte. Nichts geschah. Schließlich vergrub er die Hand unter seinem Mantel und wickelte Stoff darum. »Achtet nicht auf das verwünschte Licht. Wir müssen uns beeilen. Ich habe eine Schiffspassage für uns gebucht. Wir segeln noch heute Nacht nach Arbalin.«
    »Schiffspassage? Arbalin? Noch heute Nacht? Warum?«
    Alamar zog die Hand unter dem Mantel hervor und sah sie an. Sie leuchtete immer noch. Er verhüllte sie wieder. »Weil wir dort Aravan finden, Jin-Jin, ihn und sein Elfenschiff. Wenn

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